Katrin Sandmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Katrin Sandmann (* 17. April 1966 in West-Berlin) ist eine deutsche Journalistin. Sie arbeitete von 1995 bis 2010 als Redakteurin, Reporterin und Korrespondentin für die Nachrichtenprogramme der ProSiebenSat.1 Media AG und den Nachrichtensender N24. Seit August 2010 leitet sie die Abteilung „Internationale Dokumentationen“ bei der Firma „Kobalt Productions“ mit Sitz in Berlin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie machte 1985 in Hannover Abitur. Anschließend studierte sie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Kunstgeschichte und Romanistik an der LMU München, der Sorbonne und École du Louvre in Paris und schloss das Studium 1993 an der FU Berlin mit dem Magister Artium ab. Im Anschluss ging Sandmann zum Tagesspiegel und absolvierte ihr Volontariat 1993 und 1994 bei SAT.1 News in Hamburg, Berlin und Washington.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1999 berichtete Sandmann für die Nachrichten von Sat.1 mehrere Wochen aus dem Kosovo über den Einmarsch der NATO-Truppen (Kosovokrieg). Im selben Jahr zog sie als Korrespondentin in den Nahen Osten. Mit Wohnsitzen in Jerusalem und Amman berichtete sie überwiegend von den blutigen Auseinandersetzungen der Intifada. Sandmann bereiste auch Nachbarländer wie Syrien, den Libanon und Ägypten und berichtete ebenfalls über Naturkatastrophen in Afrika sowie die Geiselnahme der Familie Wallert durch die moslemische Terrorgruppe Abu Sajaf auf den Philippinen. Mit den internationalen Vorbereitungen für den Irakkrieg konzentrierte sich Sandmanns Berichterstattung und ihr Aufenthaltsschwerpunkt zunehmend nach Bagdad. Über den Krieg und seine Folgen berichtete sie noch bis 2005, als das Bundesaußenministerium die wenigen noch verbleibenden deutschen Journalisten wegen der akuten Gefahrenlage zum Ausreisen aufforderte. Ihre Irak-Berichterstattung brachte Sandmann eine Nominierung als beste deutsche Fernsehjournalistin ein.

Von 2004 bis 2010 war sie Leiterin Reportage/Reporter bei N24 in Berlin und auch zuständig für die Einsätze des Reporterpools der privaten Mediengruppe. Die Schwerpunkte ihrer Berichterstattung lagen seitdem im Iran sowie den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt. Sandmann war als eine der ersten internationalen Reporter nach dem Hurrikan Katrina in New Orleans, sie berichtete über den Tsunami aus Sri Lanka, den Libanon-Krieg aus Beirut und dem umkämpften Süden des Landes und die Folgen des verheerenden Zyklon Nargis aus Myanmar. 2008 ging sie in das Studio Washington, um über den US-Wahlkampf und die Finanzkrise zu berichten. 2009 war sie als Reporterin sowohl im Iran als auch bei der Geiselnahme einer deutschen Familie im Jemen für ihre Sendergruppe unterwegs und Anfang 2010 als eine der ersten im Erdbebengebiet in Haiti.

Seit August 2010 ist sie Leiterin Dokumentation und Reporterin bei Tita von Hardenbergs Firma Kobalt Productions. Für ihre achtteilige TV-Reihe Kulturkrieger über Kunst und Kultur in Kriegs- und Krisengebieten, moderierte Sandmann 2012 und 2013 aus Afghanistan, Pakistan, Somalia, Tschetschenien, Haiti, Gaza, dem Kongo und dem Irak. Die Welt schrieb über die Reihe: „Die ‚Kulturkrieger‘-Reihe gehört zum Interessantesten, was im Fernsehen zu sehen ist. Mit dieser Reihe rechtfertigen die Öffentlich-Rechtlichen mühelos das immer wieder umstrittene Gebühren-System; denn die Halbstünder eröffnen Einblicke in Städte, die sonst nur in den Nachrichten auftauchen, wenn es dort besonders abscheuliche Attentate oder Übergriffe gegeben hat. Dass es an diesen Schreckensorten auch ein Alltagsleben gibt und Menschen, die sich der Kulturlosigkeit widersetzen, dafür ist in unserer Fantasie dann kein Platz mehr.“

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]