Kawari Kabuto

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Kawari Kabuto
Angaben
Waffenart: Schutzwaffe
Bezeichnungen: Kawari Kabuto
Verwendung: Helm
Ursprungsregion/
Urheber:
Japan, Waffenschmiede
Verbreitung: Japan
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Der Kawari Kabuto ist eine besondere Form des Kabuto-Helm, der von japanischen Samurai zu ihrer Rüstung (Yoroi) getragen wurde. Kawari bedeutet soviel wie „unüblich geformt“. Diese Helme trugen meist eine sehr aufwändige Helmzier, und wichen dadurch von der üblichen Form des Kabuto ab. Sehr häufig sind die Kawara mit einer zusätzlichen Gesichtsmaske (jap. Men-yoroi (面鎧)) ausgestattet, die sowohl komplett über das ganze Gesicht (jap. Sōmen), oder als Halbmaske (jap. Mempō) ausgelegt sein konnte.

Die Kawari-Kabuto sind erstmals seit dem 16. Jahrhundert, während der späten Muromachi-Zeit (1392–1573) belegt. Es ist anzunehmen, dass so ein individuell gestalteter, unverwechselbarer Helm als persönliches Erkennungszeichen für diese Elite der Kriegerkaste diente, um auf den Schlachtfeldern inmitten von Tausenden von Kämpfern den Feldherren zu ermöglichen, Freund von Feind zu unterscheiden.

Sie waren auch Ausdruck des persönlichen Geschmacks und des jeweiligen Naturells des Trägers. Sie wurden auch zu offiziellen Anlässen wie Staatsempfängen, oder religiösen Zeremonien getragen. Die Samurai bevorzugten oft kraftvolle und symbolische Designs, die von der Natur inspiriert waren.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kawari Kabuto besteht aus Eisen sowie aus verschiedenen anderen Materialien wie Pappmaché (jap. Harinuke), Leder und anderen. Der Helm besteht aus einer Kalotte, die mit einem Augenschutz ausgestattet ist. Auf dieser Basis wird mit der Hilfe der erwähnten Materialien ein Helm aufgebaut, der in unterschiedlichster Weise gestaltet ist. Als Vorbilder dienen verschiedenste Tiere, Muscheln, Gegenstände usw. Mit Lacken oder auch mit Auflagen aus Edelsteinen oder Vergoldung werden diese Helme sehr prunkvoll und auffällig gestaltet. Die so gearbeiteten Helme zählen zu den schönsten, die in Japan hergestellt wurden. Im Gegensatz zu den europäischen Prunkhelmen sind diese Helme aber fast immer für den Kampf geeignet, da die Verzierungen nur eine Fassade sind. Die Kawari Kabuto sind heutzutage ein gesuchtes Sammelobjekt und eine Wertanlage[2].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trevor Absolon: The Watanabe Art Museum Samurai Armour Collection. Band 1: Kabuto & Mengu. Toraba Samurai Art, Victoria BC 2011, ISBN 978-0-9867615-0-8, S. 88.
  • Clive Sinclaire: Samurai. The weapons and spirit of the Japanese warrior. Salamander, London 2001, ISBN 1-84065-233-0, S. 32–34.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.metmuseum.org/art/collection/search/775457
  2. Alexandra Munroe (Hrsg.): Spectacular helmets of Japan 16th – 19th century. Japan Society, New York NY 1985, ISBN 0-913304-22-0, S. 27, 28, 30.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kawari kabuto – Sammlung von Bildern