Kenki Satō

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Kenki Satō beim Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2013

Kenki Satō (jap. 佐藤 賢希, Satō Kenki; * 11. Juli 1984 in Ogawa in der Präfektur Nagano, Japan[1]) ist ein zen-buddhistischer Mönch,[2] der als Vielseitigkeitsreiter bei den Olympischen Sommerspielen in London mit der japanischen Mannschaft den 12. Platz belegte.[3]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenki ist ein Mitglied einer japanischen Reiter- und Priesterfamilie. Er wuchs mit seinen Geschwistern im Bergdorf Ogawa in der 450 Jahre alten buddhistischen Tempelanlage Myōshō-ji (明松寺) auf.

Er studierte Recht an der Meiji-Universität in Tokio.[1]

Reiterleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenki Satō mit Chippieh beim Internationalen Pfingstturnier Wiesbaden 2013

Kenki reitet seit seinem siebten Lebensjahr.[4] In seiner Kindheit erreichten den tief in Bergen liegenden Tempel keine Automobile, sondern zur Fortbewegung und zum Transport wurden Pferde benutzt.[5] Sein Vater Shōdō (佐藤 正道) ist Abt (jūshoku) des Tempels und war 1980 als Mitglied der japanischen Reiter-Equipe für die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau nominiert, allerdings konnte er wegen des damaligen Olympia-Boykotts nicht daran teilnehmen. Neben dem Tempel befindet sich eine Reitanlage, wo sein Vater Shōdō und sein Bruder Eiken, seine Schwester Tae (佐藤 泰)[6] und Kenki auf Pferden trainieren. Tae gewann fünfmal einen nationalen Reitwettbewerb.[7] Eiken, auch ein Zen-Priester, war Mitglied der japanischen Springreiter-Equipe der Olympischen Sommerspiele 2008. Die Reitsportwettbewerbe fanden hierbei in Hongkong statt.

Reitsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenki verzichtete auf eine Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2008, um seine Priesterausbildung abzuschließen.

Nach seiner Priesterweihe im Jahr 2010 ging er zum deutschen Olympiateilnehmer Dirk Schrade nach Sprockhövel, um sich auf seine Olympiateilnahme 2012 vorzubereiten.[5] Seit dem Sommer 2011 trainiert er in Horb-Altheim beim Olympiasieger 2012, Welt- und Europameister der Vielseitigkeitsreiter Michael Jung. In Altheim leben jetzt auch Kenkis Ehefrau Kiyo, die für die Pflege seiner Pferde zuständig ist, und ihre gemeinsamen beiden Kinder, sowie seine Pferde Chippieh und Toy Boy.[8][5]

Als Teilnehmer an den 16. Asienspielen 2010 im chinesischen Guangzhou gewann er die Goldmedaille in der Vielseitigkeits-Einzelwertung.[9]

Bei den Olympischen Spielen 2012 lag er mit seinem Pferd Chippieh nach der Dressur auf dem 15. Rang. Im Gelände stürzte er jedoch, was für ihn das vorzeitige Ende des Wettkampfs bedeutete. Die japanische Mannschaft erreichte den 12. Rang.[10][11]

Nach seiner Olympiateilnahme wollte er bis zum Winter 2012 in Deutschland bleiben und anschließend nach Ogawa zurückkehren. Laut Michael Jungs Vater wurde dieser Plan jedoch verworfen: „Kenki hat im Stall bitterlich geweint. Am nächsten Tag sind seine Eltern, die hier in London waren, zu mir gekommen und haben gefragt, ob Kenki weiterhin Michaels Schüler bleiben dürfe, sein Ziel seien ja die WM 2014 und die Spiele von Rio.“ Somit wird Satō weiterhin in Deutschland ansässig sein.[12][13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kenki Satō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b london2012.com (Memento des Originals vom 27. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.london2012.com: Kenki Sato, in englischer Sprache, abgerufen am 26. Juli 2012
  2. shambhalasun.com: Kenki Sato, a Japanese Zen monk, to compete in London 2012, in englischer Sprache, abgerufen am 26. Juli 2012
  3. derwesten.de: Kenki Sato, der reitende Mönch, vom 31. Juli 2012, abgerufen am 1. August 2012
  4. examiner.com: Buddhist monk to compete in the 2012 London Olympics, vom 14. Juli 2012, in englischer Sprache, abgerufen am 26. Juli 2012
  5. a b c abendzeitung-muenchen.de: Kurios: Buddhistischer Mönch bei Olympia, vom 11. Juli 2012, abgerufen am 26. Juli 2012
  6. dawn.com: Olympics: Meditating Buddhist monk saddles up for London, vom 10. Juli, in englischer Sprache, abgerufen am 26. Juli 2012
  7. japandailypress.com (Memento des Originals vom 17. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/japandailypress.com: Buddha Shines: Horse-riding Monk preps for Olympics 2012, vom 11. Juni 2012, in englischer Sprache, abgerufen am 26. Juli 2012
  8. schwarzwaelder-bote.de: Reitender Mönch lebt Traum in Altheim, vom 4. Mai 2012, abgerufen am 26. Juli 2012
  9. zimbio.com: Kenki Sato, in englischer Sprache, abgerufen am 26. Juli 2012
  10. Ergebnis Einzelwertung Vielseitigkeit bei den Olympischen Spielen 2012 (Memento des Originals vom 5. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.london2012.com
  11. Ergebnis Mannschaftswertung Vielseitigkeit bei den Olympischen Spielen 2012 (Memento des Originals vom 9. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.london2012.com
  12. Olympiasieger Michael Jung: Alltag statt Afrikareise, Thomas Borgmann / Stuttgarter Zeitung, 1. August 2012
  13. Sandra Auffahrt und Michi Jung in der Dopingprobe, reitturniere.de, 31. Juli 2012