Wollfledermäuse

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Wollfledermäuse

Kerivoula aerosa & Kerivoula lanosa, Proceedings of the Zoological Society of London 1858

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Unterfamilie: Kerivoulinae
Gattung: Wollfledermäuse
Wissenschaftlicher Name
Kerivoula
Gray, 1842

Die Wollfledermäuse (Kerivoula) sind eine Fledermausgattung aus der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae), wo sie in einer eigenen Unterfamilie, Kerivoulinae, eingeordnet wird. Die Gattung umfasst über 25 Arten, die in Afrika, Südostasien, Neuguinea und Australien verbreitet sind.

Der wissenschaftliche Gattungsname ist aus dem auf Sri Lanka gebräuchlichen Wort kehevoulha abgeleitet. Es bezieht sich auf Fledermäuse, die eng an Wegerichgewächse gebunden sind.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wollfledermäuse sind durch ihr wolliges, farbenprächtiges Fell charakterisiert, weswegen sie auf Englisch als „Painted Bats“ bezeichnet werden. Manche Arten sind orange gefärbt, mit schwarzen Flügeln und orangen Fingern. Andere Arten sind rotbraun, olivfarben oder gräulich, oft mit grauweißen Einsprenkelungen. Die Ohren sind groß und spitz, mit 38 Zähnen haben sie die meisten aller Fledertiere. Diese Fledermäuse sind sehr kleine Tiere, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 31 bis 57 Millimetern, eine Schwanzlänge von 32 bis 55 Millimetern und ein Gewicht von 4 bis 10 Gramm.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wollfledermäuse leben hauptsächlich in Wäldern. Als Schlafplätze dienen ihnen Blätter, Baumhöhlen und manchmal auch die verlassenen Nester von Webervögeln. Ihre Fellfärbung ähnelt den Blättern mancher Bäume und dient so als Tarnung. Sie schlafen allein oder in kleinen Gruppen von bis zu vier Tieren, die möglicherweise Familiengruppen darstellen. Wie die meisten Fledermäuse sind sie nachtaktiv, ihre Nahrung dürfte aus Insekten bestehen.

Die Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden über 25 Arten der Gattung Kerivoula unterschieden:[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. 2 Bände. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5789-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Conder & Strahan (Hrsg.): Dictionary of Australian and New Guinean Mammals. CSIRO PUBLISHING, 2007, ISBN 978-0-643-10006-0, S. 61 (Kerivoula).
  2. Hao-Chih Kuo, Pipat Soisook, Ying-Yi Ho, Gabor Csorba, Chun-Neng Wang and Stephen J. Rossiter. 2017. A Taxonomic Revision of the Kerivoula hardwickii complex (Chiroptera: Vespertilionidae) with the Description of A New Species. Acta Chiropterologica. 19(1); 19-39. DOI: 10.3161/15081109ACC2017.19.1.002

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kerivoula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien