Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis

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Die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis ist ein konservativ-lutherischer Zusammenschluss, der in verschiedenen Landeskirchen der EKD aktiv ist. Als Grundlagen gelten der Organisation die Bibel und die Lutherischen Bekenntnisschriften. Sie sieht die evangelisch-lutherischen Landeskirchen in Gefahr, „sich davon immer weiter zu entfernen und ihre elementaren Glaubensinhalte dem Zeitgeist zu opfern“. Die EKD sieht die Sammlung als Teil der Bekenntnisbewegung.[1]

Leiter der Kirchlichen Sammlung in Bayern war 23 Jahre der 2014 verstorbene Sohn von Walter Künneth, Friedrich-Wilhelm Künneth.[2]

Position und Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vereinigung wird in der kirchenunabhängigen Presse als Randgruppe bezeichnet.[3] Sie setzte sich in den 60er Jahren gegen Kritik an der Kindstaufe ein.[4] Die Sammlung ist der Meinung, in der Evangelischen Kirche Deutschlands gebe es kein verbindliches Bibelverständnis mehr. Als Beispiel wird das Pfarrdienstgesetz der EKD, das das Zusammenleben von homosexuellen Geistlichen im Pfarrhaus ermöglicht, angeführt. Die Bewegung teilt diese Position nicht.[5] Kritisiert wird eine angeblich unzureichende Christusorientierung der evangelischen Kirche, etwa in der Infragestellung der Botschaft von Kreuz und Auferstehung Jesu.[6] Die Gruppierung wendet sich gegen die „Bibel in gerechter Sprache“ und forderte in diesem Zusammenhang den Rücktritt von Lübecks Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter.[7]

Zu Unterscheiden von den Kirchlichen Sammlungen um Bibel und Bekenntnis sind die Evangelischen Sammlungen um Bibel und Bekenntnis, die es in der württembergischen und berlin-brandenburgischen Landeskirche gibt bzw. und die sich weniger stark auf das lutherische Bekenntnis berufen.

Walter-Künneth-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bayerische Zweig der Vereinigung vergibt den Walter-Künneth-Preis. Er geht an Persönlichkeiten und Werke, „die sich auf biblischer Basis um die Bewahrung und Verbreitung des christlich-reformatorischen Erbes in Theologie, Verkündigung, Diakonie und Gesellschaft verdient gemacht haben“.

Bekannte Mitglieder (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Webseiten von Sektionen der Bewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angela Hager: Ein Jahrzehnt der Hoffnungen. Reformgruppen in der bayerischen Landeskirche 1966–1976. Göttingen 2010.
  • Gisa Bauer: Evangelikale Bewegung und evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland. Geschichte eines Grundsatzkonflikts (1945 bis 1989). Göttingen 2012.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen: Streit in der Kirche (PDF-Datei; 169 kB)
  2. Der Theologe leitete 23 Jahre lang die Kirchliche Sammlung in Bayern Profilierter Lutheraner: Friedrich-Wilhelm Künneth ist tot Evangelische Nachrichtenagentur idea 27. Januar 2014
  3. Schleswig „Und das ist auch gut so“. Website der FAZ. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
  4. Der Spiegel: Kirche / Säuglingstaufe – Babys und Brüder 17/1969
  5. sueddeutsche: Kirche und Homosexualität Der Pfarrer und sein Ehemann 15. November 2010
  6. factum-magazin.ch (Memento vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  7. Welt: Konservative Christen fordern Rücktritt der Bischöfin 24. April 2007