Klänge und Farben

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Klänge und Farben (op. 95) ist ein Heft von fünfzehn Miniaturen für Klavier zu zwei Händen von Jenő Takács aus dem Jahr 1974.

Inhalt und Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klänge und Farben gehört zum Spätwerk (ab den 1960er Jahren[1]) von Jenő Takács und soll in die Teilbereiche der Avantgarde einführen.[2] Die Stücke führen von der eher konservativen (romantischen, folkloristischen) zur avantgardistischen Musik.[3] Takács bediente sich bei seinen Kompositionen unterschiedlicher Spieltechniken (u. a. Innenraum, Obertoneffekte, Klangaktionen mit langen Pausenwerten[4]). Einige Stücke benötigen aufgrund der verschiedenen Avantgardetechniken musikalische Raffinesse und Fantasie.[5] Sie gelten als mittelschwer und eignen sich insbesondere zu musikpädagogischen[3] und improvisatorischen Zwecken.[4]

Der Klavierzyklus entstand 1973/74 in Siegendorf, der Geburtsstadt des Komponisten. Die Uraufführung erfolgte am 15. Juli 1974 durch den experimentierenden Komponisten und Pécs' Takács-Schüler[6] Andor Losonczy (XV.), der mit Takács befreundet war,[7] und am 7. August 1974 durch den Komponisten selbst (I.–VIII.) in Eisenstadt. Am 26. August 1974 erfolgte eine Produktion durch das ORF-Landesstudio Burgenland in Eisenstadt, die am 20. Januar 1975 ausgestrahlt wurde.[2] Der Zyklus hat eine Spieldauer von ca. 20 Minuten und wird seit 1977 beim Musikverlag Doblinger in Wien verlegt.[2]

Die Stücke Chinesisches Glockenspiel (XIII.), Klangstudie (I.), Toccatina (XII.), Echo (XI.) und Valse-Impromptu (XV.) wurden in die Anthologie der bis 1990[8] fertiggestellten Schallplattenreihe des Österreichischen Musikrates „Österreichische Musik der Gegenwart“ aufgenommen.[9]

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zyklus ist wie folgt aufgebaut:[2]

  • I. Klangstudie
  • II. Weite Landschaft
  • III. In großer Eile
  • IV. Studie in Sekunden und Quarten
  • V. An Béla Bartók
  • VI. Ekloge
  • VII. Im Uhrladen
  • VIII. Klänge und Farben
  • IX. Ziehharmonika
  • X. Chinesische Jongleure
  • XI. Echo
  • XII. Toccatina
  • XIII. Pien Tshung (chinesisches Glockenspiel)
  • XIV. Nachtklänge
  • XV. Valse-Impromptu (Hommage à Franz Liszt)

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: LP Amadeo 423 520-1 (5 Stücke) – Interpret: Jenö Takács
  • 1993: CD Amadeo 445 240-2 (5 Stücke) – Interpret: Jenö Takács
  • 1997: CD Pepperland music production PEP 97202 – Interpretin: Aima Maria Labra-Makk[5]
  • 1999: CD Extraplatte EX 388-2 (1 Stück) – Interpret: Josef Mayr
  • 2002: 2CDs Kulturvereinigung Oberschützen TAK 02001 – Interpret: Jenő Takács
  • 2003: CD Beilage zu: Éva Radics: Takács Jenő. Élete és munkássága (1 Stück) – Interpret: Jenő Takács
  • 2005: CD Eigenlabel (4 Stücke) – Interpretin: Clara Frühstück

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag "Takács, Jenő" in Munzinger Online/KDG - Komponisten der Gegenwart, URL: http://www.munzinger.de/document/17000000582 (abgerufen von nicht angemeldet am 13. Januar 2018).
  2. a b c d Wolfgang Suppan (Verf.): Jenő Takács: Dokumente, Analysen, Kommentare, Eisenstadt 1977, S. 115.
  3. a b Wolfgang Suppan (Verf.): Jenő Takács: Dokumente, Analysen, Kommentare, Eisenstadt 1977, S. 85.
  4. a b Karen Schlimp: Klänge und Farben. Improvisation am Klavier mit Jenö Takács, in: üben & musizieren 4/2007, S. 28.
  5. a b Jerry Perkins: An Introduction to the Piano Music of Jenö Takács, in: American Music Teacher, Bd. 53, Nr. 5 (2004), S. 36–40, hier: S. 38.
  6. Wolfgang Suppan (Verf.): Jenő Takács: Dokumente, Analysen, Kommentare, Eisenstadt 1977, S. 123.
  7. Wolfgang Suppan (Verf.): Jenő Takács: Dokumente, Analysen, Kommentare, Eisenstadt 1977, S. 86.
  8. Diether de la Motte: Österreichische Musik der Gegenwart von Gottfried Scholz, in: Die Musikforschung, 48. Jahrgang, Heft 2 (1995), S. 212.
  9. Gottfried Scholz: Jenő Takács. Chinesisches Glockenspiel, Klangstudie, Toccatina, Echo und Valse-Impromptu aus Klänge und Farben für Klavier op. 95 (1974), in: Österreichische Musik der Gegenwart. Eine Anthologie zur Schallplattenreihe des Österreichischen Musikrates, Doblinger, Wien 1993, ISBN 3-900695-22-9, S. 183–185.