Klöster und Kirchen am Olymp

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Stationen der Reisen des Paul von Tarsus (Apostel Paulus)

Schon relativ früh begann die Christianisierung der Olymp-Region. Während von den Bischofssitzen aus byzantinischer Zeit nur noch Ruinen zeugen, sind aus dieser Epoche noch heute bewohnte und benutzte Klöster und Kirchen am Olymp vorhanden. Bei einigen der Klöster handelt es sich um ein Stauropegion, das heißt, sie sind direkt dem Patriarchen von Konstantinopel (Istanbul) unterstellt, andere gehören einer Diözese an. Die Anzahl aller Kirchen und Kapellen in der Umgebung des Olymp ist schwer zu überschauen. Deswegen werden nur die Klöster und wichtigsten Kirchen genannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf seiner Reise von Jerusalem nach Korinth, in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts, besuchte der Apostel Paulus auch die nordgriechische Stadt Thessaloniki. Sein 1. Brief an die Thessalonicher gehört zu den ältesten Schriften der Christenheit.[1] Paulus gründete Christliche Gemeinden, unter anderem in Makedonien und Griechenland.[2] Im 4. Jahrhundert wurde Dion zum ersten Bischofssitz der Region.

Byzantinische kirchliche Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teil eines Mosaiks, Louloudies
Terrakottafliese der Kirche Panagia, Kontariotissa, mit der Beschriftung "Dion"

Dion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Basilika des Bischofs wurde in zwei Bauphasen errichtet. Begonnen wurde im 4. Jahrhundert, nach der Zerstörung durch ein Erdbeben wurde sie im 5. Jahrhundert fertiggestellt. Es handelte sich um eine dreischiffige Kirche mit Narthex. Ein kleineres Gebäude, westlich der Kirche gelegen, diente als Taufkapelle (Baptisterium).

Louloudies[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser festungsartige Bischofssitz wurde im letzten Viertel des 5. Jahrhunderts erbaut. Wahrscheinlich handelt es sich um denselben Ort, der in römischen Aufzeichnungen Anamon genannt wurde. In der Mitte des 6. Jahrhunderts wurden die Gebäude durch ein Erdbeben zerstört. Der Bischof verließ den Ort und dieser wurde in der Folgezeit als Friedhof benutzt.[3]

Pydna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reste zweier Basiliken aus dem 4. Jahrhundert und aus dem 6. Jahrhundert wurden in Pydna entdeckt. Die jüngere der beiden Basiliken wurde nach der Eroberung Pydnas durch Bulgaren niedergebrannt. Am Ende des 10. Jahrhunderts wurde eine rund 23 mal 17 Meter große Basilika an deren statt erbaut. Im Jahr 1204 eroberten fränkische Ritter, wahrscheinlich nach einer Belagerung, den Ort und zerstörten ihn. Die Reste der Basilika wurde in eine Festung verwandelt.

Kloster Kanalon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1055 gründeten die Mönche Joakim und Daniamos ein Kloster an der Südseite des Olymp, oberhalb des Flusses Siliana gelegen. Der französische Archäologe Heuzey datierte die Gründung des Klosters auf das Jahr 955.[4] Nachdem die Mönche Anfang des 20. Jahrhunderts das Kloster aufgegeben hatten, wird es nun wieder von Nonnen bewohnt.

Petra[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 11. Jahrhundert wurde das Kloster der Heiligen Jungfrau (Isodion tis Theotoko) in Petra gebaut. Heute befindet sich ein Sanatorium an diesem Ort.

Kloster Agia Triada, Sparmou[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mindestens seit dem Jahr 1386 ist die Existenz des Klosters belegt. Nachdem es Anfang des 20. Jahrhunderts verlassen wurde, ist es seit einigen Jahren wieder von Mönchen bewohnt.

Panagia Kondariotissas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das exakte Datum der Erbauung dieser Kirche ist unbekannt. Die Bauweise und der Schmuck im Inneren der Kirche deutet auf den Bau im 11. Jahrhundert hin. Interessant ist, dass offensichtlich Baumaterial aus dem nahegelegenen Dion verwendet wurde.[5]

Postbyzantinische kirchliche Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche der heiligen Jungfrau, Kontariotissa

Kloster Agios Dionysios, Litochoro[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1542 wurde das Kloster von dem Heiligen Dionysios gegründet und der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet. Während seiner Geschichte wurde das Kloster mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Im April 1943 wurde es von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Die Mönche verließen das Kloster und zogen sich in das 1650 gegründete Metochi zurück, das nach und nach zu einem Kloster erweitert wurde.[6]

Kapelle des Propheten Elias[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kapelle wurde im 16. Jahrhundert von dem Heiligen Dionysios gegründet, der wohl auch zeitweise dort lebte.[7] Sie steht auf dem Gipfel des Berges Profitis Elias, einem der Gipfel des Olymp, in einer Höhe von 2803 Metern. Sie ist damit die höchstgelegene Kapelle der orthodoxen Kirche überhaupt. Die Kapelle wurde über antiken Ruinen erbaut.[8]

Kloster Klimadon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 7 Kilometer nördlich des Ortes Karya wurde im Jahr 1640 das Kloster Agia Triada (Heilige Dreifaltigkeit) erbaut. Es lag in einer Höhe von 1320 Metern und war auch unter den Namen Kloster Klymendou oder einfach als altes Kloster (Palaiomonastirio) bekannt. 1823 wurde es von den Ottomanen teilweise niedergebrannt, 1833 verursachte einer der Mönche ein Feuer, das das Kloster komplett zerstörte. Seit 1913 steht an dieser Stelle eine Kapelle.[9]

Kloster Agios Georgios, Ritini[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordöstlich des Ortes Ritini liegt das Kloster des heiligen Georgs. Die ältesten Malereien des Klosters wurden auf das Jahr 1494 datiert. Eines dieser Fresken zeigt den heiligen Georg auf einem Drachen reitend, ein weiteres zeigt Jesus Christus am Kreuz. Die anderen Fresken des Katholikon stammen aus dem Jahr 1619. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Kloster aufgegeben.[10][11]

Kirche Agios Athanasios in Ano Skotina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am nördlichen Ende des Dorfes Ano Skotina liegt die Kirche Agios Athanasios. Aus dem Jahr 1656 stammt der Hauptteil der Kirche und der Narthex, die anderen Teile des Gebäudes wurden später angebaut. Die Kirche ist bekannt für ihre Fresken.[12][13]

Moderne kirchliche Bauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kloster Ephraim

Kloster Ephraim, Kontariotissa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Klosteranlage liegt auf einem Hügel, 1,5 Kilometer nördlich des Ortes Kontariotissa. Die Gründung erfolgte 1983, das von Nonnen bewohnte Kloster untersteht der Diözese Kitros-Katerini.[14]

Kloster zur heiligen Jungfrau, Rapsani[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Nonnenkloster zur heiligen Jungfrau östlich von Rapsani gelegen wurde 1997 gegründet.[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paulus von Tarsus - Apostel Paulus. Abgerufen am 3. März 2018.
  2. Die Ausbreitung des Christentums im ersten Jahrhundert. Abgerufen am 3. März 2018.
  3. Louloudies auf pieria-tourism.gr. Abgerufen am 5. März 2018.
  4. Léon Heuzey: Le mont Olympe et l'Acarnanie: exploration de ces deux régions, avec l étude de leurs antiquités, de leurs populations anciennes et modernes, de leur géographie et de leur histoire. Ministère de l'Instruction publique au ministère de d'État, Paris 1860 Online
  5. KIRCHE MARIA – HIMMELFAHRT IN KONTARIOTISSA. Abgerufen am 3. März 2018.
  6. ST. DIONYSIOS OF OLYMPUS. Abgerufen am 4. März 2018.
  7. ST. DIONYSIOS OF OLYMPUS. Abgerufen am 24. März 2018.
  8. UNESCO, The broader region of Mount Olympus. Abgerufen am 24. März 2018.
  9. Monasteries and Churces. In: Οlympus National Park Management Agency. Abgerufen am 14. Februar 2024 (amerikanisches Englisch).
  10. Kloster des heiligen Georgs (Μονή Αγίου Γεωργίου). Abgerufen am 4. März 2018.
  11. The katholicon of the monastery of Agios Georgios Ritinis in Pieria. Abgerufen am 4. März 2018.
  12. Palia Skotina, Gemeinde Dion-Olympus. Abgerufen am 5. März 2018.
  13. Prof. Joannnis Kaliambos, Skotina Pierias. Abgerufen am 5. März 2018.
  14. Homepage des Klosters. Abgerufen am 5. März 2018.
  15. Die Klöster Griechenlands (Μοναστήρια της Ελλάδας, in griechischer Sprache). Abgerufen am 5. März 2018.