Klaus Eulenberger (Mediziner)

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Klaus Eulenberger (* 13. November 1943 in Limbach) ist ein deutscher Veterinärmediziner. Er war von 1990 bis 2009 Cheftierarzt des Zoos Leipzig und trat in dieser Funktion auch in mehr als 300 Episoden der Zoo-Doku-Soap Elefant, Tiger & Co. des MDR Fernsehens auf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Abitur in Limbach-Oberfrohna (1962) absolvierte Eulenberger eine Ausbildung zum Zootierpfleger im Thüringer Zoopark Erfurt, welche er 1964 mit dem Facharbeiterabschluss beendete. Im Anschluss an diese Ausbildung nahm er ein Studium der Veterinärmedizin an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig auf, welches er 1970 mit einer Arbeit zum Thema „Krankheiten der Elefanten und Unpaarhufer (Literaturstudie).“ als Diplomveterinärmediziner erfolgreich abschloss. Im Folgejahr erhielt Eulenberger seine Tierärztliche Approbation und nahm als Assistent seine Arbeit an der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Tierklinik der Universität Leipzig auf. Zeitgleich zu diesem Posten, den er später als Oberassistent bis 1990 ausübte, war der Veterinärmediziner auch in ehrenamtlicher Funktion für die tierärztliche Betreuung des Zoologischen Gartens Leipzigs zuständig.

1973 schloss Eulenberger seine Promotion A mit einer Dissertation zum „Hämogramm und Vitamin A- und Karotinblutspiegel bei Großkatzen.“ ab und promovierte sich dadurch zum Dr. med. vet. Von 1973 bis 1990 war er Mitglied des Arbeitskreises Zuchthygiene der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Veterinärmedizin der DDR, absolvierte zwischen 1974 und 1976 ein Postgraduales Studium, welches er als Fachtierarzt für Rinder abschloss. Von 1980 bis 1990 leitete er die Forschungsgruppe „Fortpflanzung Rind“ der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität. Während dieser Zeit vollendete Eulenberger 1984 seine Promotion B mit einer Habilitation zum Thema „Physiologische und pathophysiologische Grundlagen zur Steuerung des Puerperiums beim Rind.“ und erhielt seine Facultas Docendi.

1990 beendete Klaus Eulenberger seine Tätigkeit als Oberassistent an der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Tierklinik sowie Leiter der Forschungsgruppe „Fortpflanzung Rind“ der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig und wurde Cheftierarzt des Zoo Leipzig. 1992 schloss er seine Weiterbildung zum Fachtierarzt für Zoo-, Gehege- und Wildtiere ab und wurde Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Diese Funktion übte er bis zum Jahr 2000 aus. 1994 bestellte ihn die Universität Leipzig zum Honorarprofessor für Heim- und Zootiere. Von 1996 bis 1998 wirkte der Veterinärmediziner als Gründungspräsident der European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians, erhielt 1997 die Weiterbildungsbefugnis für das Fach Zoo-, Gehege- und Wildtiere. Seit 2000 ist Eulenberger Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen tierärztlichen Wochenschrift. 2002 wurde er mit der Sächsischen Tierschutz-Medaille ausgezeichnet.[1]

Ende 2009 beendete Klaus Eulenberger seine Arbeit als Cheftierarzt des Leipziger Zoos.[2] Nach dem Eintritt in den Ruhestand war er weiterhin als Berater für die Universität Leipzig, die Naturschutzstation Eschefeld und den Tierpark Limbach-Oberfrohna tätig.[3] 2011 übernahm der Veterinärmediziner eine Krankheitsvertretung im Leipziger Zoo, in diese Zeit fiel auch die Einschläferung von Oppossumweibchen Heidi.[4]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Untersuchungen zur Hämatologie (Vitamin-A-Serumgehalt und Hämogramm) und Klinik von Vitaminmangelerkrankungen bei Sibirischen Tigern, Löwen und anderen Feliden des Leipziger Zoologischen Gartens (Dissertation), Leipzig, 1973.
  • Physiologische und pathophysiologische Grundlagen für Massnahmen zur Steuerung des Puerperiums beim Rind (Habilitation), Leipzig, 1984.
  • zusammen mit Goetz Hildebrandt, Kai Perret, Jörg Junhold und Jörg Luy: Individualschutz contra Arterhaltung: das Dilemma der überzähligen Zootiere, Münster: Schüling-Verlag, 2012.

Quellen und weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sächsischer Tierschutzbericht 2004. (PDF; 650,3 kB) Freistaat Sachsen – Staatsministerium für Soziales, August 2005, S. 24, archiviert vom Original am 3. Januar 2016; abgerufen am 21. Oktober 2018.
  2. Doc ,Eule‘ verlässt Leipziger Zoo. In: sz-online.de. Sächsische Zeitung, 15. November 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Mai 2018; abgerufen am 6. Mai 2018.
  3. Ilka Jost: Ex-Cheftierarzt vom Leipziger Zoo lebt im Altenburger Land. In: Ostthüringer Zeitung. Ostthüringer Zeitung, 1. März 2012, abgerufen am 6. Mai 2018.
  4. Doreen Beilke, Markus Langner: Pensionierter Tierarzt erlöste todkranke Heidi. In: bild.de. Bild, 28. September 2011, abgerufen am 6. Mai 2018.