Klaus Frerichs

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Klaus Frerichs (* 22. Mai 1953 in Emden, Ostfriesland) ist ein deutscher Maler und Lehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frerichs wuchs als jüngstes Kind seiner Familie in einer Emder Werftarbeitersiedlung auf. Nach dem Abitur studierte er zunächst Philosophie, Politik- und Sozialwissenschaften an der Universität Hannover. Später wechselte er an die neu gegründete Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, an der er Kunst, Politikwissenschaft, Geschichte und Arbeitslehre studierte.[1]

Von 1980 bis 2015[2] arbeitete er als Lehrer am Johannes-Althusius-Gymnasium in Emden. In dieser Zeit ermunterte Frerichs seine Schüler im Rahmen des Geschichtsunterrichts verschiedene Themen selbst zu bearbeiten. Dafür gelang ihm immer wieder Zeitzeugen für Interviews zu gewinnen. Dabei entwickelte er einen Leitfaden zur Durchführung regionalgeschichtlicher Unterrichtsvorhaben.[3] Die Ergebnisse der Schülerarbeiten veröffentlichte er im Burkhart Krebs Verlag als Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus in Emden (1980)[4] und Beiträge zur Geschichte Emdens während der Weimarer Republik (1982).[5]

Im Jahr 2009 begann er, seine künstlerischen Werke öffentlich auszustellen.[6] Klaus Frerichs ist seit 2017 Mitglied im Vorstand[7] der Gesellschaft der Freunde der Johannes a Lasco Bibliothek. Der Kölner Autor Joke Frerichs ist sein Bruder.

Künstlerisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die figurativen Werke von Frerichs reflektieren die menschliche Existenz in verschiedenen Lebensphasen, indem sie Fragen nach der Natur des Menschen, seiner Selbstgestaltung und seiner Veränderung aufwerfen. Der Künstler verwebt existenzielle Themen mit persönlichen Erinnerungen, wobei die Darstellung unbekleideter Menschen mit zeitlosen Gesichtszügen eine universelle Aussagekraft erzeugt. Eine dezente Farbpalette und ein durchdachter Bildaufbau verstärken diese Wirkung.[8][9]

Frerichs überschreitet die Grenzen der Bildsprache, indem er literarische Themen integriert und Bild und Wort miteinander verbindet. Seine Werke zeichnen sich durch eine komplexe Struktur aus, die Bild-im-Bild-Darstellungen, Schrifteinschübe, Bildzitate aus alter und moderner Malerei, gesellschaftspolitische Bezüge sowie autobiografische Elemente kombiniert. Diese Vielschichtigkeit schafft eine teils rätselhafte Bilderwelt, die Raum für individuelle Interpretationen bietet.[10]

In den Jahren 2017 bis 2019 entstand ein umfassender Landschaftszyklus in Schwarz-Weiß, gefolgt von einem zehnteiligen Gemäldezyklus zum Thema „Danse Macabre“ zwischen 2020 und 2022. Frerichs' Werke zeugen somit von einer künstlerischen Reise, die sowohl existenzielle Tiefe als auch eine breite thematische Vielfalt umfasst.[11]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2009: Klaus Frerichs, Gemälde und Zeichnungen. Johannes a Lasco Bibliothek, Emden[6]
  • 2011: Passionen, Johannes a Lasco Bibliothek, Emden[6][12]
  • 2014: Erinnerungen, Johannes a Lasco Bibliothek, Emden[6]
  • 2015: Erinnerungen, „kAnzleicaF“, Celle[13]
  • 2018: Mit Bildern erzählt, Landesbibliothek Oldenburg, Oldenburg[14][15][1]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Frerichs (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus in Emden. Oldenburg 2. Auflage 1980.
  • Klaus Frerichs (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte Emdens während der Weimarer Republik. Emden 1982.
  • mit Gabriele Frerichs, Hermann Roolfs: Der Streik der ostfriesischen Landarbeiter im Jahre 1923. In: Hellmut G. Haasis: Spuren der Besiegten. Band 3, Rowohlt Verlag 1984, ISBN 3-499-16282-2.
  • mit Joke Frerichs: einer schreibt, einer malt – Zwei Brüder aus dem Emder Arbeitermilieu finden ihren Weg. 2. überarbeitete Auflage, 2017, ISBN 978-3-00-075948-2.[16][17]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Baumfalk: Bildende Kunst in Ostfriesland im 20. Und 21. Jahrhundert – Ein Künstlerlexikon. Ostfriesische Landschaft, Aurich 2016, ISBN 978-3-940601-33-9, S. 136 (olv-gmbh.de).
  • Joke, Jan Ole und Petra Frerichs: Mit Bildern erzählt – Gemälde und Zeichnungen von Klaus Frerichs. 1buch, Köln / Hamburg 2013.[18]
  • Petra Frerichs: Momentaufnahmen: Notizen über Literatur, Malerei, Film. BoD – Books on Demand, Köln 2010, ISBN 978-3-8391-8097-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b „einer schreibt, einer malt“. Die Brüder Frerichs aus dem Emder Arbeitermilieu finden ihren Weg. (PDF) In: Landesbibliothek Oldenburg. 1. Februar 2018, abgerufen am 15. Juli 2023.
  2. Schade, dass Sie gehen... In: Johannes-Althusius-Gymnasium Emden. 30. Juli 2015, abgerufen am 15. Juli 2023.
  3. Klaus Frerichs: Leitfaden zur Durchführung regionalgeschichtlicher Unterrichtsvorhaben. In: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus in Emden. 2. Auflage, Oldenburg 1980, S. 122–142.
  4. Klaus Frerichs (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus in Emden. 2. Auflage, Oldenburg 1980.
  5. Klaus Frerichs (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte Emdens während der Weimarer Republik. Emden 1982.
  6. a b c d Ausstellungen. In: Klaus Frerichs. Abgerufen am 15. Juli 2023.
  7. Gesellschaft der Freunde – Ansprechpartner. In: Stiftung Johannes a Lasco Bibliothek. Abgerufen am 15. Juli 2023.
  8. Holger Bloem: Mit Passion. Der Emder Lehrer und Maler Klaus Frerichs präsentiert seine neuen Arbeiten zum Thema Passionen in der Johannes a Lasco Bibliothek In: Charlotte Basse (Hrsg.): Ostfriesland Magazin 04/2011, SKN Druck und Verlag GmbH & Co., Norden 2011.
  9. Ina Wagner: Die verrätselten Welten des Klaus F. In: Emder Zeitung. Emder Zeitung Verlag, Emden 5. März 2011.
  10. Joke, Jan Ole und Petra Frerichs: Mit Bildern erzählt – Gemälde und Zeichnungen von Klaus Frerichs. 1buch, Köln / Hamburg 2013, S. 80 ff.
  11. Klaus Frerichs: Danse macabre – Diskurs um einen entstehenden Gemäldezyklus. Emden 2023, ISBN 978-3-00-075716-7.
  12. Ausstellung: Passionen – Gemälde und Zeichnungen von Klaus Frerichs. In: Johannes a Lasco Bibliothek – Große Kirche Emden. 2011, abgerufen am 15. Juli 2023.
  13. Ausstellung zeigt Zyklus „Erinnerungen“ von Klaus Frerichs im Celler KanzleiCaf. In: Cellesche Zeitung. 3. Februar 2015, abgerufen am 11. September 2023.
  14. Mit Bildern erzählt – Gemälde und Zeichnungen von Klaus Frerichs. Ausstellung 18.01.2018 - 10.03.2018. In: Landesbibliothek Oldenburg. 2018, abgerufen am 15. Juli 2023.
  15. Frerichs stellt aus in Oldenburg. In: NWZonline.de. 16. Januar 2018, abgerufen am 15. Juli 2023.
  16. Klaus Frerichs: Publikationen. Abgerufen am 15. Juli 2023.
  17. Frerichs: Bücher. In: Joke Frerichs. Abgerufen am 15. Juli 2023.
  18. Ina Wagner: Eine Summe ziehen. (PDF) In: Emder Zeitung. 9. November 2013, abgerufen am 15. Juli 2023 (Zum 60. Geburtstag von Klaus Frerichs).