Klaus Ziegler (Philologe)

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Klaus Ziegler (* 21. Oktober 1908 in Magdeburg; † 31. Oktober 1978 in Göttingen) war ein deutscher Philologe und Germanist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziegler studierte 1933 in Göttingen und war Vorsitzender der „Sozialistischen Studentenschaft“ und aktives SPD Mitglied. Nach der Machtergreifung vom 30. Januar 1933 wurde er von der Hochschule relegiert. Ziegler trat 1933 in die SA und 1937 in die NSDAP ein.[1] Am 8. Februar 1938 wurde Ziegler mit der Dissertation Mensch und Welt in der Tragödie Friedrich Hebbels promoviert.[2] Ziegler war ab 1942 Assistent und ab 1944 Dozent für Deutsche Sprache und Literatur an der Reichsuniversität Straßburg. Über den mit ihm seit seiner Studentenzeit befreundeten Adam von Trott zu Solz stand Ziegler im Kontakt mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. In der Endphase des Krieges wurde er in Straßburg wegen regimekritischer Äußerungen denunziert.[3]

Nach der Befreiung des Elsaß 1944 ging er 1945 als Dozent zur Georg-August-Universität Göttingen. Dort wurde er 1950 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Von 1955 bis 1974 war er Ordinarius für Deutsche Sprache und Literatur an der Eberhard Karls Universität Tübingen in Tübingen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Babendreier: Kommunikatives Beschweigen? Der Germanist Klaus Ziegler (1908–1978) im Spannungsfeld von Resilienz, Anpassung und Vergangenheitsbewältigung (20. Oktober 2020) [1]. In: 1968 in der deutschen Literaturwissenschaft (Webprojekt auf literaturkritik.de unter dem Menüpunkt Archiv/Sonderausgaben, Laufzeit 2018–2020, Konzeption und Herausgeberin: Sabine Koloch).
  • Jürgen Babendreier, Sabine Koloch: Klaus Zieglers ungedruckte „Vorschläge zur weltanschaulich-politischen Aktivierung der Universitätsarbeit“. Abschrift mit Begleitschreiben vom 20. Dezember 1945 an den Rektor der Universität Göttingen (21. Oktober 2020) [2]. Ebd.
  • Eckehard Catholy, Winfried Hellmann (Hrsg.): Festschrift für Klaus Ziegler. Max Niemeyer, Tübingen 1968 (Bibliographie S. 469–473)
  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1976. 12. Ausgabe, Walter de Gruyter, Berlin und New York 1976, ISBN 3-11-004470-6, S. 3613; 13. Ausgabe, 1980, ISBN 3-11-007434-6, S. 4485 (im Nekrolog)
  • Hanna Weischedel: Klaus Ziegler zum Gedächtnis 21.10.1908—31.10.1978. In: Attempto, 63.–65. Jg. 1978–1979, S. 250–252.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Jens Thiel: Akademische „Zinnsoldaten“? Karrieren deutscher Geisteswissenschaftler zwischen Beruf und Berufung (1933/1945). In: Rüdiger vom Bruch, Uta Gerhardt, Aleksandra Pawliczek (Hrsg.): Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-515-08965-4, S. 171.
  2. Triltsch & Huther, Berlin 1938.
  3. Vgl. Jens Thiel: Akademische „Zinnsoldaten“? Karrieren deutscher Geisteswissenschaftler zwischen Beruf und Berufung (1933/1945). In: Rüdiger vom Bruch u. a. (Hrsg.): Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Stuttgart 2006, S. 171.