Kleinbottwar

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Kleinbottwar
Wappen von Kleinbottwar
Koordinaten: 48° 59′ N, 9° 17′ OKoordinaten: 48° 58′ 48″ N, 9° 17′ 22″ O
Höhe: 211 m
Fläche: 4,65 km²
Einwohner: 1664 (Sep. 2023)
Bevölkerungsdichte: 358 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1971
Postleitzahl: 71711
Vorwahl: 07148
Blick vom Benning auf Kleinbottwar
Blick vom Benning auf Kleinbottwar
Kleinbottwar

Kleinbottwar ist ein 1971 eingemeindeter Stadtteil von Steinheim an der Murr im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinbottwar gehörte im Mittelalter verschiedenen Rittergeschlechtern, erst 1805 kam es an Württemberg.

Gedenktafel Erwin Kreetz

Im Steinbruch an der Straße zwischen Steinheim und Kleinbottwar wurde am 17. April 1945 der Soldat Erwin Kreetz als Deserteur exekutiert. Er hatte sich, nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass seine Frau bei einem Bombenangriff in Berlin ums Leben gekommen war, von seiner Einheit entfernt, wurde kurze Zeit später ergriffen und drei Tage vor der Befreiung durch die Amerikaner in dem Steinbruch erschossen.[1] Daran erinnert seit 1989 ein Gedenkstein.[2]

Am 1. Dezember 1971 wurde Kleinbottwar nach Steinheim eingemeindet.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Gemeindewappen Kleinbottwars zeigt in Schwarz das goldene Fleckenzeichen in Form eines Wagenrades mit waagerechter Speiche (eine goldene Felge, darin eine goldene Teilungsspeiche).[3]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Burg Schaubeck wurde erstmals 1272 erwähnt und war lange Zeit Sitz der jeweiligen Ortsherren. Über zahlreiche Besitzerwechsel kam die Anlage 1914 an die Familie Graf Adelmann, die dort heute das Weingut Graf Adelmann betreibt.
  • Die St.-Georgs-Kirche wurde ab 1491 auf Veranlassung der Herren von Plieningen erbaut und im Jahr 1500 geweiht. Der bedeutendste Kunstschatz der Kirche ist ein spätgotischer Schnitzaltar von Hans Leinberger um 1510/20. Zu den weiteren Kunstschätzen der Kirche zählen ein Sakramentshaus und ein Taufstein aus der Zeit des Kirchenbaus sowie historische Plieninger-Grabmale aus dem 16. Jahrhundert. Unter dem Chor befindet sich außerdem eine alte Gruft, in der bis um 1740 die jeweiligen Ortsherren beigesetzt wurden.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klein-Bottwar. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Marbach (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 48). H. Lindemann, Stuttgart 1866, S. 226–236 (Volltext [Wikisource]).
  • Heinrich Meißner: Das Dorf Kleinbottwar in alter und neuer Zeit, Sonderdruck aus den Württ. Jahrbüchern für Statistik und Landeskunde, Stuttgart 1896
  • Evangelische Kirchengemeinde Kleinbottwar (Hrsg.): Pfarrer Dr. Paul Aldinger in Brasilien und Kleinbottwar. Ein Lebensbild anläßlich seines 120. Geburtstages am 23. August 1989 von Barbara Hlauschka-Steffe und Gottfried Uber. 1989

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kleinbottwar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schönberger, Klaus und Beck, Stefan: Für mich ist der Krieg aus. Fahnenflucht, Verurteilung u. Exekution d. Erwin Kreetz in Kleinbottwar im April 1945. Alexander-Seitz-Geschichts-Werkstatt Marbach und Umgebung, Marbach am Neckar 1987.
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0. S. 85
  3. Heimatbuch der Stadt Steinheim an der Murr. Stadt Steinheim an der Murr, Steinheim an der Murr 1980. Seite 2 (Vorsatz)