Kleinomachos von Thurioi

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Kleinomachos von Thurioi (altgriechisch Κλεινόμαχος Kleinómachos) war ein antiker griechischer Philosoph. Vermutlich lebte er im 4. Jahrhundert v. Chr. Man zählt ihn zur Strömung der Megariker.

Es sind keine Schriften Kleinomachos’ erhalten, einige wenige Testimonien (antike Berichte über Leben und Lehre) finden sich bei den Autoren Diogenes Laertios und Pseudo-Galenos sowie in der Suda, einer byzantinischen Enzyklopädie des 9. Jahrhunderts.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach antiken Berichten war Kleinomachos ein Schüler des Philosophen Euklid von Megara.[1] Speusippos machte ihn zur Titelfigur eines seiner verlorenen Dialoge.[2]

Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diogenes Laertios hat überliefert, dass Kleinomachos als erster „über Aussagen (axiōmátōn) und Prädikate (katēgorēmátōn) und derartige Dinge“ schrieb.[3] Nach der Einschätzung von Klaus Döring müssen sich hinter dieser Notiz erhebliche heute nicht mehr fassbare Verdienste um die Weiterentwicklung der Dialektik verbergen.[4]

Quellensammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Döring: Die Megariker. Kommentierte Sammlung der Testimonien (= Studien zur antiken Philosophie 2). Grüner, Amsterdam 1971, ISBN 90-6032-003-4
  • Gabriele Giannantoni (Hrsg.): Socratis et Socraticorum Reliquiae, Band 2, Bibliopolis, Neapel 1990, Abschnitt II-I (online)
  • Robert Muller: Les mégariques. Fragments et témoignages, Vrin, Paris 1985, S. 29

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Suda S 829, Eintrag Sokrates (online); vgl. Diogenes Laertios, Über Leben und Lehren der Philosophen 2,112.
  2. Diogenes Laertios, Über Leben und Lehren der Philosophen 4,4.
  3. Diogenes Laertios, Über Leben und Lehren der Philosophen 2,112.
  4. Klaus Döring: Kleinomachos aus Thurioi. In: Hellmut Flashar (Hrsg.): Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Band 2/1, Schwabe, Basel 1998, S. 212.