Kloster Reisach

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Kloster Reisach
Kloster Reisach
Innenansicht der Klosterkirche

Das Kloster Reisach war bis 2019[1] ein Kloster der Unbeschuhten Karmeliten in der Gemeinde Oberaudorf nahe Niederaudorf in Bayern in der Erzdiözese München und Freising.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das St. Theresa geweihte Kloster wurde 1731 durch Johann Georg von Messerer, einem kurfürstlich-bayerischen Hofkammerrat, unter dem Namen Kloster Urfahrn gegründet. Es wurde nach Plänen des Münchner Hofbaumeisters Johann Baptist Gunetzrhainer 1737 bis 1747 durch Abraham Millauer und seinen Sohn Philipp erbaut. Die Ausstattung der Kirche stammt vom Münchener Hofmaler Balthasar Augustin Albrecht. Das Kloster wurde 1802 im Zuge der bayerischen Säkularisation aufgelöst. Es wurde zum Aussterbekloster der übrigen aufgehobenen Karmelitenklöster bestimmt. 1836/37 wurde es unter dem Namen Kloster Reisach wiedererrichtet.

Das Kloster wurde bis Ende 2019 aufgelöst, die Ordensleute wurden in die Heimat des Ordens nach Polen abgezogen. Der Besitz an Gebäuden und Grundstücken ging zurück an den Freistaat Bayern, nachdem das Erzbistum München und Freising kein Interesse gezeigt hatte.[2][3] Über eine weitere Nutzung ist aktuell (Stand Mai 2021) noch nicht entschieden.

Das Kloster war Ort für die Dreharbeiten des ARD-Tatorts Wunder gibt es immer wieder, der am Sonntag, 19. Dezember 2021, im Ersten Programm ausgestrahlt wurde. Die Dreharbeiten fanden laut Bayerischem Rundfunk im Juli 2021 statt.[4]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Barock-Krippe in der Karmeliterkirche zählt zu den qualitätsvollsten Kirchenkrippen im oberbayerischen Raum und stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Die großen Relief­bilder aus Holz an den Seitenaltären sind in ihrer Art einzig.

Die Orgel wurde 1981 als Opus 50 von Georg Jann erbaut. Sie umfasst 24 Register, welche auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind. Das Gehäuse des rein mechanischen Instrumentes wurde in neuzeitlicher Formensprache gestaltet. Sie ersetzt ein Werk von Josef Hackl aus dem Jahr 1910 mit historisierender Formensprache.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kloster Reisach wird aufgelöst.
  2. Ihr nehmt uns ein Stück Heimat, in OVB-online.de, 25. Mai 2019, abgerufen am 12. Mai 2021
  3. Mönche verlassen nach 300 Jahren Kloster Reisach (Memento vom 26. Mai 2019 im Internet Archive)
  4. Mord im Kloster Reisach: Tatort in kirchlichen Kreisen
  5. Orgeldatenbank Bayern Version 5 (2009), hrsg. von Michael Bernhard

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kloster Reisach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 39′ 52,2″ N, 12° 10′ 33″ O