Kloster Rheintal

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Das Kloster Rheintal war von ca. 1245 bis 1544 ein Kloster zuerst der Zisterzienserinnen, ab 1486 der Zisterzienser in Müllheim im Markgräflerland in Baden-Württemberg (auf der Gedenkstele am Ort des ehemaligen Klosters wird das Jahr 774 als Gründungsdatum angegeben).

Glockengestell anstelle des ehemaligen Klosters Rheintal
Gedenkstele unter dem Glockengestell

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine päpstliche Bulle von 1245 bezeugt im heutigen Weiler Rheintal zwischen Müllheim-Feldberg und Badenweiler-Lipburg ein Zisterzienserinnenkloster, das ca. 1260 unter Beibehaltung des Namens nach Müllheim verlegt wurde, den Feldberger Standort „Alt-Rheintal“ aber vermutlich weiterhin nutzte. Der Müllheimer Standort ging auf eine Grundstücksschenkung durch Graf Konrad von Freiburg im Jahre 1255 zurück. Das Nonnenkloster bestand in Müllheim bis 1486. Dann wurde es in ein Zisterzienserpriorat umgewandelt, das dem Kloster Lützel unterstand. 1544 verkaufte der Abt von Lützel, Niklas Rosenberg, das Kloster an den protestantischen Badenweilerer Amtmann Ludwig Wolf von Habsperg. In Müllheim erinnert nur noch der Straßenname „Klosterrunsstraße“ an das einstige Kloster. Im Müllheimer Ortsteil Feldberg wurde dem einstigen Kloster 1994 ein Denkmal gesetzt in Form eines Klosterbrunnens, 1999 erweitert um einen hölzernen Glockenturm. 2014 wurde der einstige Standort durch das Denkmalamt mit Hilfe von Bodenradar vermessen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jan Merk, Bertram Jenisch, Christian Hübner: Auf der Suche nach dem Zisterzienserinnen-Kloster Rheintal. In: Das Markgräflerland, Band 2019, S. 21–35
  • Paula Hollenweger: Aus der Geschichte der Klöster Rheintal bei Feldberg und bei Müllheim. In: Das Markgräflerland, Heft 1–2/1977, S. 132–148. (Digitalisat der UB Freiburg)
  • Karl Böhler: Zur Verlegung des Frauenklosters Rindel (Rheintal) im 13. Jahrhundert. In: Das Markgräflerland, Heft 2/1968, S. 47–48 (Digitalisat der UB Freiburg)
  • Paula Hollenweger: Das Markgräflerdorf Feldberg und seine Geschichte. In: Das Markgräflerland, Heft 2/1966, S. 77–.108 (Digitalisat der UB Freiburg)
  • Hermann Mölbert: Kurze Geschichte des Nonnenklosters Rheintal bei Müllheim. In: Alemannia 39 (1911), S. 130–141. auf Commons
  • Josef Rest: Zur Geschichte des Nonnenklosters Rheintal bei Müllheim. In: Alemannia 40 (1912), S. 81–84. auf Commons
  • Adolf Poinsignon: Oedungen und Wüstungen im Breisgau. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 41 (1887), S. 457-458 im Internet Archive

Handbuchliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gereon Christoph Maria Becking: Zisterzienserklöster in Europa, Kartensammlung. Lukas Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-931836-44-4, S. 64 C.
  • Bernard Peugniez: Guide Routier de l’Europe Cistercienne. Editions du Signe, Straßburg 2012, S. 518.
  • Peter Pfister: Klosterführer aller Zisterzienserklöster im deutschsprachigen Raum. 2. Auflage, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 1998, S. 87.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 47° 46′ 54,6″ N, 7° 38′ 54″ O