Kneblinghausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kneblinghausen
Stadt Rüthen
Wappen von Kneblinghausen
Koordinaten: 51° 30′ N, 8° 30′ OKoordinaten: 51° 30′ 6″ N, 8° 30′ 30″ O
Höhe: 388 m
Einwohner: 258 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 59602
Vorwahl: 02952
Innenansicht der Kapelle St. Nikolaus
Innenansicht der Kapelle St. Nikolaus

Kneblinghausen ist ein Stadtteil der Stadt Rüthen im Kreis Soest, Nordrhein-Westfalen. Am 31. Dezember 2021 hatte die Ortschaft 258 Einwohner.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil Kneblinghausen liegt auf 388 Meter über NN, der Kneblinghauser Wald südlich des Ortes an seiner höchsten Stelle auf einer Höhe von 432 Meter über NN.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichtliche Zeit und Antike[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits in der Jungsteinzeit war das Gebiet im oberen Möhneraum, wie Werkzeugfunde belegen, besiedelt. Um 450 v. Chr. entstehen auf den Höhenrücken bei Kneblinghausen erste germanische Streulandsiedlungen. Im Jahre 9 n. Chr. errichten die Römer hier das Römerlager Kneblinghausen.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Kneblinghausen wird um 900 gegründet. Kneblinghausen wird erstmals in einer Urkunde des Papstes Lucius III. am 27. Februar 1183 erwähnt, die Ulrich Grun im Staatsarchiv Münster entdeckte[3].

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1537 besteht im Dorf eine Kapelle. Während des Dreißigjährigen Krieges wird das Dorf zerstört. In der preußischen Zeit wird Kneblinghausen eine selbständige Gemeinde und erhält 1890 eine Volksschule, die 1969 wieder geschlossen wird. Am 1. Januar 1975 erfolgt mit § 50 Münster/Hamm-Gesetz die Eingemeindung in die Stadt Rüthen.[4] 1983 feierte der Ort sein 800-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass stifteten sich die Kneblinghäuser ein eigenes Wappen, das von den Wappenkünstlern Ulrich Grun und Heribert Schlüter entworfen wurde[5]. Im Jahre 1992 konnte durch die Unterstützung der gesamten Region die Errichtung einer Sonderabfalldeponie im Kneblinghauser Wald verhindert werden. Umfassend renoviert wurde im Jahre 2002 die St. Nikolaus-Kapelle. Sie bestand 2011 100 Jahre.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1861: 224 Einwohner
  • 1939: 261 Einwohner
  • 1950: 340 Einwohner
  • 1961: 307 Einwohner
  • 1970: 299 Einwohner
  • 1974: 301 Einwohner
  • 1975: 297 Einwohner
  • 2011: 280 Einwohner
  • 2013: 263 Einwohner
  • 2014: 256 Einwohner
  • 2021: 258 Einwohner[1]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Buslinie der Westfalenbus GmbH, die Linie 673 von Rüthen nach Meiste, verläuft durch Kneblinghausen.

Freizeit und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • St. Nikolaus-Schützenbruderschaft Kneblinghausen e. V., besteht seit 1705.
  • Landwirtschaftlicher Ortsverein, besteht seit 1948.
  • kfd Kneblinghausen, besteht seit 1953.
  • TTV – Tischtennisverein Kneblinghausen e. V., besteht seit 1973.
  • KKK – Kleine Kneblinghauser Karnevalsgesellschaft e. V., besteht seit 1975.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schützenhalle Kneblinghausen, In der Trift 10
  • Freiwillige Feuerwehr – Löschgruppe Kneblinghausen, Zur Sunder 1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Bockhorst, Wolfgang Maron (Hrsg.): Geschichte der Stadt Rüthen. Im Auftrag der Stadt Rüthen herausgegeben. Bonifatius, Paderborn 2000, ISBN 3-89710-141-6 (Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte 37).
  • Ulrich Grun[6] und Heribert Schlüter (Hrsg.): Meiste und Kneblinghausen. Häuser und ihre Bewohner in den vergangenen Jahrhunderten. Kulturring Rüthen, Rüthen 2001, ISBN 3-00-007581-X (Quellen und Beiträge aus dem Rüthener Quartier 2).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Stadt Rüthen: Bevölkerungsstatistik zum 31. Dezember 2021, abgerufen am 20. Februar 2022.
  2. Ortsbeschreibung Kneblinghausen, abgerufen am 21. Februar 2022.
  3. Vgl. Ulrich Grun: Die Papsturkunde [ erste urkundliche Erwähnung Kneblinghausens ], in: 800 Jahre Kneblinghausen 1183-1983 (Festschrift), Lippstadt 1983 S. 2 ff.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 335.
  5. Kneblinghausen feiert drei Tage Geburtstag – Vorbereitungen zum 800-Jahr-Jubiläum in: Der Patriot, Lippstadt, 21. Dezember 1982; hier heißt es unter anderem: „Ein eigenes Wappen stiften sich die Kneblinghäuser zum 800-jährigen Bestehen ihres Dorfes im nächsten Jahr. Es zeigt den Stab des Klosters Abdinghof und den Grundriss eines Clavikel-Tores im Römerlager.“
  6. Ulrich Grun in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kulturrings Rüthen.