Knoppenbissen

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Knoppenbissen
Koordinaten: 50° 59′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 50° 58′ 37″ N, 7° 9′ 35″ O
Knoppenbissen (Bergisch Gladbach)
Knoppenbissen (Bergisch Gladbach)

Lage von Knoppenbissen in Bergisch Gladbach

Mettmanns Häuschen in Knoppenbissen
Mettmanns Häuschen in Knoppenbissen

Knoppenbissen ist ein Ortsteil im Stadtteil Sand von Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Knoppenbissen bezieht sich auf eine frühneuzeitliche Siedlungsgründung. Sie wurde 1601 erstmals als Knoppenbießen erwähnt. Die Ortschaft liegt an einem historischen Verkehrsweg, den das Urkataster als Weg von Bensberg nach Sand verzeichnet.

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Knoppenbissen zu dieser Zeit Teil der Freiheit Bensberg im bergischen Kirchspiel Bensberg war.[1] Anfang des 19. Jahrhunderts wurde im Hof auch eine Gastwirtschaft betrieben.

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Knoppenbissen wurde politisch der Mairie Bensberg im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824, auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 und ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 auf Messtischblättern regelmäßig als Knoppenbissen verzeichnet. Um 1890 wurde das Waldgelände von Richard Zanders und seiner Frau Anna aufgekauft und Forstwirtschaft betrieben. Um diese Zeit wurde der Hof niedergelegt. Heute lässt lediglich eine Abraumhalde die Position der Gebäude vermuten.

Um 1871 wurde nordöstlich des Hofs vom Samtweber Gerhard Brück ein Haus erbaut, das später als Mettmanns Häuschen bekannt wurde. Der ursprüngliche Fachwerkbau wurde 1970 überbaut, so dass heute lediglich Reste des alten Hauseingangs am Gebäude zu erkennen sind. Das Haus dient heute nicht mehr als dauerhafter Wohnsitz.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Knoppenbissen Teil von Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1822[2] 6 Bauergut
1830[3] 10 Bauerngut
1845[4] 6 1 Bauergut
1871[5] 11 2 Hofstelle
1885[6] 3 1 Wohnplatz
1895[7] 3 1 Wohnplatz
1905[8] 2 1 Wohnplatz

Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Umgebung von Knoppenbissen wurde Bergbau auf der Grube Britannia betrieben, der noch heute seine Spuren durch Halden und Gewässer in ehemaligen Tagebauen zeigt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Lückerath, Herbert Selbach: Der Hof Knoppenbissen im Bensberger Wald, in: Rhein-Berg-Kurier Nr. 4/2021, Bergischer Geschichtsverein Rhein-Berg e.V.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  2. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  3. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  4. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  8. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.