KogniHome

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Innovationscluster KogniHome – die mitdenkende Wohnung
Gründung 2014
Trägerschaft staatlich
Ort Bielefeld
Leitung Helge Ritter (Projektsprecher) Thorsten Jungeblut (Projektkoordinator),
Website www.kognihome.de

KogniHome ist ein regionaler Innovationscluster, der von CITEC, dem Exzellenzcluster der Universität Bielefeld, geleitet wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

KogniHome ist ein aus 14 Projektpartnern bestehendes Konsortium.[1][2] Der vollständige Titel des Clusters lautet: KogniHome – die mitdenkende Wohnung. Die 14 Partner stammen aus Wissenschaft, Industrie sowie Sozial- und Gesundheitswesen. Der Cluster wurde 2014 gegründet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit acht Millionen Euro bis 2017 gefördert.[3][4] Das Ziel des Clusters besteht darin, eine Smart-Home-Wohnung zu konzipieren, die mit intelligenter, lernender Technik ausgestattet ist.[5] Dazu wurde der Cluster in drei Teilprojekte (TP) und drei Querschnittsprojekte (QP) unterteilt. Entwickelt wird eine digitale Küche (TP1), ein intelligenter Eingangsbereich (TP2) und ein persönlicher Trainer (TP3). Diese Technik soll durch Sprache oder Gestik bedienbar sein. Insbesondere Senioren sowie Menschen mit kognitiver Einschränkung sollen von der Technik profitieren und mit ihrer Hilfe ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen.

Offizieller Sprecher des Konsortiums ist der Neuroinformatiker Helge Ritter. Er koordiniert seit 2007 auch den Exzellenzcluster CITEC.[6] KogniHome wird koordiniert von Thorsten Jungeblut vom Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld.[7] Weitere Partner sind unter anderem der Hausgerätehersteller Miele, die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und das Unternehmen Hella aus Lippstadt. Das Gesamtvolumen, inklusive der eigenen Mittel, die von den Projektpartnern kommen, liegt bei 11,3 Millionen Euro.[8] 2015 ist der Innovationscluster KogniHome von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ zu einem Ausgezeichneten Ort gewählt worden und kam bei der Publikumsabstimmung auf den Platz Nummer vier sowie auf den ersten Platz in der Kategorie Wissenschaft.[9][10] Im Juni 2016 wurde KogniHome als Bestleistung der Kampagne Germany at its best ausgezeichnet.[11][12]

Nachdem der Innovationscluster KogniHome nach der Abschlussfeier am 23. Juni 2017[13] vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) noch einmal bis Ende 2017 verlängert wurde, hat sich am 14. Dezember 2017 der Verein „KogniHome – Technikunterstütztes Wohnen für Menschen e.V.“ gegründet. Die Gründungsmitglieder sind: die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, der Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC), Hettich, Miele, Steinel, Eben-Ezer und Hella.[14][15] Den Vorstand bilden: Ingmar Steinhart (v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel),[16] Thorsten Jungeblut (Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC)) und Ralf Müterthies (Hettich).

Beteiligte Partner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt besteht der Innovationscluster KogniHome aus 14 Projektpartnern:[17]

Forschungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Industrieunternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Projektstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Innovationscluster KogniHome ist in drei Teilprojekte (TP) und drei Querschnittsprojekte (QP) unterteilt:[31]

Digitale Küche (TP 1)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Teilprojekt Digitale Küche entwickelt das Konsortium Technologien, die das Kochen und allgemein das Umfeld Küche erleichtern. Mit der intelligenten Küchenzeile können komplizierte Rezepte, wie beispielsweise Crème brûlée gekocht werden. Ein Rezeptspurhalteassistent navigiert den Koch durch die einzelnen Kochschritte und gibt Hinweise. Der Koch kann außerdem durch Gesten und Sprache mit dem System kommunizieren und muss nicht seine nassen Hände benutzen. Darüber hinaus kann die digitale Küche zum Beispiel automatisch abschalten, wenn sie erkennt, dass die Milch überzukochen droht.[32][33][34]

Intelligenter Eingangsbereich (TP 2)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der intelligente Eingangsbereich ist unterteilt in: mitdenkender Garderobenspiegel, intelligente Tür und funktionalisierte Ankleide. Der Spiegel kann Vorschläge zur Kleidung geben oder beim Verlassen der Wohnung darauf hinweisen, dass noch ein Fenster offen steht. Die intelligente Tür erkennt die Bewohner der Wohnung mittels Kamera an ihrem Gesicht und kann automatisch öffnen. Die Ankleide ist mit beiden Systemen vernetzt und kann die passende Kleidung raus legen.[35][36]

Persönlicher Trainer (TP 3)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Teilprojekt 3 umfasst ein aktives Sitzmöbel und einen virtuellen Avatar. Einerseits kann sich das Sitzmöbel individualisiert an den Benutzer anpassen, andererseits können die Mitbewohner mit ihm Krafttraining oder Fitnessübungen ausführen. Der virtuelle Avatar kann dabei Hilfestellung geben und zum Beispiel auf die korrekte Ausführung achten.[37][38]

ELSI-Aspekte (QP 1)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Akronym ELSI steht für Ethical, Legal and Social Implications (im Deutschen auch ELSSA: ethische, rechtliche, sicherheitstechnische und soziale Aspekte). In diesem Querschnittsprojekt befassen sich die Partner mit Fragen der Ethik, die durch die Entwicklung von Assistenztechnologie aufgeworfen werden. Außerdem forscht das Konsortium in diesem Zusammenhang auch an rechtlichen und sicherheitstechnischen Konsequenzen, die sich durch KogniHome ergeben. Soziale Aspekte fallen vor allem durch die Nutzung von KogniHome von Senioren oder Menschen mit kognitiver Einschränkung ins Gewicht. Das Konsortium plant daher ein Ethisches Manifest zu entwickeln.[39][40][41]

Virtuelle Dialogassistenten (QP 2)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im KogniHome soll in jedem Raum ein virtueller Dialogassistent auf die Belange der Bewohner eingehen. Er wird sowohl in der Eingangstür, im Wohnzimmer und der Küche in Form eines Displays zur Verfügung stehen. Sie sind anpassungsfähig und von den Bewohnern individualisierbar. Sie können über Sprache und Gestik bedient werden und sollen so intelligent programmiert sein, dass sie sich immer besser auf die Bewohner des KogniHome einrichten können.[42][43][44]

Vernetzung (QP 3)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Querschnittsprojekt 3 befasst sich einerseits mit der Vernetzung der einzelnen Komponenten des KogniHome und andererseits mit der Lokalisierung der einzelnen Bewohner innerhalb der Wohnung. Dabei finden auch Sicherheitsaspekte, wie sie im QP 2 untersucht werden, Berücksichtigung.[45][46]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Veröffentlichung zum virtuellen Avatar: Ramin Yaghoubzadeh, Karola Pitsch, and Stefan Kopp (2015): Adaptive Grounding and Dialogue Management for Autonomous Conversational Assistants for Elderly Users. In: Intelligent Virtual Agents – 15th International Conference. IVA 2015, Delft, The Netherlands 2015, Proceedings Springer-Verlag.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Homepage KogniHome. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  2. Überblick zu KogniHome auf der CITEC Seite. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  3. Pressemitteilung BMBF: Mensch und Technik Hand in Hand. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  4. Neue vom BMBF geförderte Innovationscluster. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2015; abgerufen am 10. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mtidw.de
  5. Universität Paderborn: Projektziele KogniHome. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Dezember 2015; abgerufen am 10. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www-old.cs.uni-paderborn.de
  6. Helge Ritter erneut zum Koordinator gewählt. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  7. Thorsten Jungeblut Technische Fakultät. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  8. Budget und Organisation von KogniHome. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  9. Ein Zuhause mit Köpfchen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2015; abgerufen am 10. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.land-der-ideen.de
  10. KogniHome ist ausgezeichneter Ort im Land der Ideen. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  11. KogniHome auf Germany at its best. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Juli 2016; abgerufen am 28. Juli 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/germanyatitsbest.de
  12. KogniHome als Bestleistung ausgezeichnet. Abgerufen am 28. Juli 2016.
  13. KogniHome feiert die Wohnung der Zukunft. Abgerufen am 19. Dezember 2017.
  14. Ein Verein für die Forschungswohnung KogniHome. Abgerufen am 19. Dezember 2017.
  15. Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Diakonie gründen Verein. Abgerufen am 19. Dezember 2017.
  16. Professor Dr. Ingmar Steinhart (Bethel-Vorstand). Abgerufen am 19. Dezember 2017.
  17. Partner von KogniHome. Abgerufen am 10. Dezember 2015.
  18. uni-bielefeld.de
  19. fh-bielefeld.de
  20. uni-paderborn.de
  21. achelos.de
  22. bethel.de
  23. dmwschwarze.de
  24. hanning-kahl.de
  25. helectronics.de
  26. hella.com
  27. hettich.com
  28. hjp-consulting.com
  29. miele.de
  30. nw.de
  31. Überblick Teilprojekte. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  32. Die digitale Küche. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  33. Die mitdenkende Wohnung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Dezember 2015; abgerufen am 4. Februar 2016.
  34. Smart Home – Smart aber auch sicher? (PDF) Abgerufen am 4. Februar 2016.
  35. KogniHome – Der Eingangsbereich. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  36. Smart Home – Smart aber auch sicher? (PDF) Abgerufen am 4. Februar 2016.
  37. KogniHome – Der persönliche Trainer. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  38. Smart Home – Smart aber auch sicher? (PDF) Abgerufen am 4. Februar 2016.
  39. KogniHome – ELSI. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  40. ELSI Aspekte in KogniHome. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2016; abgerufen am 4. Februar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fh-bielefeld.de
  41. Smart Home – Smart aber auch sicher? (PDF) Abgerufen am 4. Februar 2016.
  42. KogniHome – virtuelle Dialogassistenten. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  43. Mitdenkende Wohnung fürs Leben. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 4. Februar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fh-bielefeld.de
  44. Mit persönlichem virtuellen Assistenten durch den Alltag. Abgerufen am 4. Februar 2016.
  45. KogniHome – QP 3: Vernetzung. Abgerufen am 8. Februar 2016.
  46. Smart Home – Smart aber auch sicher? (PDF) Abgerufen am 4. Februar 2016.