Kokkinopezoula

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kokkinopezoula
Κοκκινόλιμνη
Geographische Lage Bezirk Nikosia, Republik Zypern
Abfluss ohne Abfluss
Ufernaher Ort Mitsero
Daten
Koordinaten 35° 2′ 10″ N, 33° 6′ 57″ OKoordinaten: 35° 2′ 10″ N, 33° 6′ 57″ O
Kokkinopezoula (Zypern)
Kokkinopezoula (Zypern)
Höhe über Meeresspiegel f1ca. 400 m

Besonderheiten

giftiger Bergbausee mit roter Farbe

fVorlage:Infobox See/Wartung/SeelängeVorlage:Infobox See/Wartung/SeebreiteVorlage:Infobox See/Wartung/Fläche

Der Kokkinopezoula (auch: Mitsero Mines Lake oder Mitsero Red Lake; griechisch Κοκκινόλιμνη Kokkinolimni) ist ein giftiger Säuresee im Dorf Mitsero auf Zypern, der für seine meist rote Farbe bekannt ist.[1]

Der See liegt im Südwesten des Dorfes Mitsero im Bezirk Nikosia auf Zypern, etwa 28 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Nikosia.[1] Nordwestlich befindet sich der Ort Kato Moni und weiter südlich Agios Epifanios.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1953 wurde in der Kokkinopezoula-Mitsero-Mine mit dem Kupferabbau begonnen, was für die umliegenden Dörfer Arbeitsplätze schaffte. Viele Bergleute jedoch zahlten dafür mit ihrem Leben, da die Arbeit in der Mine zu Silikose führte. Nachdem die Mine 1966 aufgegeben worden war, entstand ein Krater, der sich in den Wintermonaten mit Wasser füllt und dessen Wasser durch den hohen Säuregehalt, Mineralien und Erze rot gefärbt wird. Nach Regenfällen lassen kleine Flüsse und Rinnsale den See orange bis gelblich erscheinen.[1][2]

Im Jahr 2019 erlangte der See im Zuge einer bis dahin auf Zypern beispiellosen Mordserie internationale Bekanntheit. Ein 35-jähriger zyprischer Armeeangehöriger hatte fünf Frauen und zwei ihrer Töchter getötet. Dabei wurden die Leichen von drei[3][4] der sieben Mordopfer in dem See entdeckt, darunter auch die Leiche eines Kindes, die in einem Koffer versenkt worden war.[5] Wegen der giftigen Eigenschaften des Wassers konnten Taucher nur mit Spezialausrüstung den Seeboden absuchen.[6]

Umweltfolgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der niedrige pH-Wert führt zu einer lebensfeindlichen Umgebung, die die Ansiedlung von lebenden Organismen kaum zulässt.[1] Mit dem Wasser in Kontakt zu kommen, kann zu Gesundheitsschäden führen.[2] Säure und Schwermetalle verursachen erhebliche Umweltprobleme im Grundwasser, in Flüssen und für die Landwirtschaft.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Kokkinopezoula. In: cyprusisland.net. Abgerufen am 20. Juli 2022 (englisch).
  2. a b Kokkinopezoula (Säuresee) in der alten Mine von Mitsero. In: in-cyprus. Abgerufen am 20. Juli 2022 (englisch).
  3. A tourist found a body in a mine shaft. It led to a serial killer preying on foreign women. In: The Washington Post. Abgerufen am 26. Juli 2022 (englisch).
  4. A killer confessed to the murders of 5 women and 2 young girls. Police just discovered the 4th body. In: CNN. Abgerufen am 26. Juli 2022 (englisch).
  5. Mordserie erschüttert Zypern. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 26. Juli 2022.
  6. Der Mörder und die Toten im Gift-See: „Habe noch andere umgebracht, geht und sucht sie“. In: stern.de. Abgerufen am 26. Juli 2022.
  7. Kokinopezoula (Kokkinolimni) Abandoned Mine Lake, auf: cypruswetlands.org, abgerufen am 21. Juli 2022.