Kommende Reval

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Heutiges Aussehen der Burg auf dem Tallinner Domberg

Die Kommende Reval war eine Kommende in der Stadt Tallinn (deutscher Name Reval) in Estland, deren Sitz sich im Castrum Danorum befand.

Sie wurde zuerst im Jahre 1234 vom Schwertbrüderorden gegründet, nachdem dieser die dänische Burg Castrum Danorum und die umliegende Landschaft Revele im Jahre 1227 erobert und ab 1230 unterhalb des Burgbergs westfälische und niedersächsische Kaufleute angesiedelt hatte.

Schon wenige Jahre später, nach der vernichtenden Niederlage des Ordens in der Schlacht von Schaulen im September 1236 gegen die Schemaiten und Litauer, waren die Schwertbrüder im Jahre 1237 gezwungen, ihre Unabhängigkeit aufzugeben und mit Genehmigung des Papstes im Deutschen Orden aufzugehen. Auf Grund der dabei verfügten Bestimmungen wurde Nord-Estland mit der Kommende Reval 1238 an Dänemark zurückgegeben.

Im Jahre 1346, nachdem ihm der Deutsche Orden bei der Niederschlagung eines großen Estenaufstandes entscheidende Hilfe geleistet hatte, verkaufte der dänische König Waldemar IV. Atterdag die Kronrechte in Estland dem Deutschen Orden, um somit Mittel zur Einlösung der von seinen Vorgängern verpfändeten Burgen und Ländereien in Jütland, Fünen und Seeland in die Hand zu bekommen. Der Orden erneuerte die Kommende Reval in der Burg auf dem Domberg („Toompea“) von Tallinn, der nicht zur seit 1248 mit lübischem Stadtrecht versehenen Stadt Reval gehörte, sondern noch bis 1878 eine eigenständige Gemeinde blieb.

Komture von Reval[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1234–.......Johann (Schwertbrüderorden)

1238-1346 (dänisch)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lutz Fenske & Klaus Militzer (Hrsg.): Die Ritterbrüder im livländischen Zweig des Deutschen Ordens, Böhlau, Köln 1993, ISBN 3-412-06593-5