Konrad Ehrich

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Konrad Friedrich Ehrich (* 13. Juli 1888 in Berlin; † 29. April 1945 in Berlin-Zehlendorf)[1] war ein deutscher Ministerialbeamter in der Reichskanzlei.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1906, dem Beginn seiner Beamtenlaufbahn, war Ehrich in der preußischen Justizverwaltung tätig.[2] In den Jahren 1909 bis 1910 leistete Ehrich Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. Im Januar 1913 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert. Während der Gesamtzeit des Ersten Weltkrieges leistete er den Kriegsdienst in der Kriegsjustizverwaltung. Im Mai 1918 wurde er Oberleutnant der Reserve.

Im Jahr 1920 wurde er zum Regierungsoberinspektor befördert. Seit 1923 war Ehrich Ministerialamtmann im Reichswirtschaftsministerium und seit 1926 in der Reichskanzlei als Ministerialamtmann im höchsten Rang des mittleren Dienstes beschäftigt.[3]

Zum 1. Januar 1932 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 856.048).[4] In der Zeit des Nationalsozialismus war er von 1933 bis 1937 Regierungsrat unter Kanzleichef Hans Heinrich Lammers, dessen offizieller Amtsvertreter er bei der Eröffnung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth am 16. Februar 1939 war.[5] Ehrich war zuständig für „Unterstützungsgesuche privater Personen“ und „Durchgangssachen“. Zum 1. Januar 1937 wurde er zum Oberregierungsrat befördert.[6]

Zuletzt war er seit Dezember 1938 als Ministerialrat[7] in der Reichskanzlei u. a. für die Bevölkerungspost an Adolf Hitler zuständig (Abteilung A)[8] mit Verbindung zum Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. In seinen Akten für das Jahr 1945 fanden sich von ihm dreizehn Vermerke mit Hinweisen, dass die Absender als geisteskrank eingestuft wurden.[9] Ehrich galt in der Reichskanzlei als Vertrauensmann der NSDAP.[10]

Ehrich verübte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges Suizid.[1]

Orden und Ehrenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Deutsche Führerlexikon 1934/1935, Verlagsanstalt Otto Stollberg, Berlin (offizielles Handbuch der NS-Prominenz)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sterberegister des Standesamtes Zehlendorf von Berlin Nr. 893/1945.
  2. Georg Kretschmar, Carsten Nicolaisen, Gertraud Grünzinger: Dokumente zur Kirchenpolitik des Dritten Reiches, Band 4, Verlag C. Kaiser, 1971, ISBN 3579018663
  3. Hans Wilderotter: Alltag der Macht. Berlin Wilhelmstrasse, Publikationen der Historischen Kommission zu Berlin, Verlag Jovis, 1998
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/7461412
  5. Michael H. Kater, Albrecht Riethmüller: Music and Nazism. Art under tyranny 1933-1945, Verlag Laaber, 2003, ISBN 3890075169, Seite 158 Auszug
  6. Friedrich Hartmannsgruber: Akten der Reichskanzlei 1933-194. Regierung Hitler, Band 4, Verlag Boldt, 2005, ISBN 3486576674, S. 715 + 814 Auszug
  7. Helmut Heiber: Akten der Partei-Kanzlei der NSDAP, 1983, Seite 367 Digitalisat
  8. Martin Broszat: Der Staat Hitlers. Grundlegung und Entwicklung seiner inneren Verfassung, Band 4009 von dtv-Taschenbücher „Weltgeschichte“, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1973, ISBN 3423040092, Seite 296 Auszug
  9. Henrik Eberle: Briefe an Hitler. Ein Volk schreibt seinem Führer, 2007, Seite 10 Digitalisat
  10. Gerhard Hirschfeld, Lothar Kettenacker: Der „Führerstaat“, Mythos und Realität, German Historical Institute in London, 1981