Korsun-Schewtschenkiwskyj

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Korsun-Schewtschenkiwskyj
Корсунь-Шевченківський
Wappen von Korsun-Schewtschenkiwskyj
Korsun-Schewtschenkiwskyj (Ukraine)
Korsun-Schewtschenkiwskyj (Ukraine)
Korsun-Schewtschenkiwskyj
Basisdaten
Oblast: Oblast Tscherkassy
Rajon: Rajon Tscherkassy
Höhe: 105 m
Fläche: 118,65 km²
Einwohner: 17.216 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 19400
Vorwahl: +380 4735
Geographische Lage: 49° 25′ N, 31° 16′ OKoordinaten: 49° 24′ 57″ N, 31° 15′ 50″ O
KATOTTH: UA71080170010098381
KOATUU: 7122550100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 8 Dörfer, 2 Ansiedlungen
Adresse: вул. Шевченка 42
19400 м. Корсунь-Шевченківський
Website: http://www.korsun.ic.ck.ua/
Statistische Informationen
Korsun-Schewtschenkiwskyj (Oblast Tscherkassy)
Korsun-Schewtschenkiwskyj (Oblast Tscherkassy)
Korsun-Schewtschenkiwskyj
i1

Korsun-Schewtschenkiwskyj (ukrainisch Корсунь-Шевченківський – bis 1944 Korsun; russisch Корсунь-Шевченковский Korsun-Schewtschenkowski, polnisch Korsuń) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Tscherkassy mit etwa 18.200 (2017)[1] Einwohnern und war bis Juli 2020 das Zentrum des gleichnamigen Rajons Korsun-Schewtschenkiwskyj.

Korsun ist eine der ältesten Städte der Ukraine und liegt am Fluss Ros etwa 70 km westlich von Tscherkassy.

Tor der Burg Korsun von 1765
Poniatowski-Palast von 1789

Der Name der Stadt geht auf die antike, auf der Krim gelegene, griechisch-byzantinische Stadt Chersones (Korsun in altrussisch) zurück, aus der die ersten Bewohner der Stadt stammten. Zu Ehren des ukrainischen Nationaldichter Taras Schewtschenko wurde die Stadt 1944 in Korsun-Schewtschenkiwskyj umbenannt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Festung Korsun wurde 1032 vom Kiewer Großfürsten Jaroslaw dem Weisen gegründet und diente dem Schutz von Kiew vor Nomaden aus den südlichen Steppen. 1240 wurde die Stadt durch die Tataren unter Batu Khan zerstört. Die Stadt wurde unter der Herrschaft Polen-Litauens 1585 wieder aufgebaut und erhielt das Magdeburger Stadtrecht. Seit der Zweiten polnischen Teilung 1793 gehörte Korsun zum Russischen Reich.

Korsun war mehrfach Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen. So fand 1648 eine Schlacht des Kosakenaufstands unter Bohdan Chmelnyzkyj und im Zweiten Weltkrieg eine große Einkesselungsoperation der Roten Armee bei Korsun statt. Letzterer Operation ist das Museum zum Kessel von Korsun im Poniatowski-Palast gewidmet.

Am 14. Februar 1944 wurde Korsun durch sowjetische Truppen von der Besatzung der deutschen Wehrmacht befreit. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist Korsun Teil der unabhängigen Ukraine.

Siehe auch: Geschichte der Ukraine, Geschichte Litauens, Geschichte Polens

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Korsun-Schewtschenkiwskyj (ukrainisch Корсунь-Шевченківська міська громада/Korsun-Schewtschenkiwska miska hromada), zu dieser zählen auch die 8 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer sowie die 2 Ansiedlungen Berljutyne und Selena Dibrowa[2], bis dahin bildete sie zusammen mit dem Dorf Harbusyn und Samoridnja die gleichnamige Stadtratsgemeinde Korsun-Schewtschenkiwskyj (Корсунь-Шевченківська міська рада/Korsun-Schewtschenkiwska miska rada) im Zentrum des Rajons Korsun-Schewtschenkiwskyj.

Am 17. Juli 2020 kam es im Zuge einer großen Rajonsreform zum Anschluss des Rajonsgebietes an den Rajon Tscherkassy[3].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Korsun-Schewtschenkiwskyj Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch
Berljutyne Берлютине Берлютино (Berljutino)
Harbusyn Гарбузин Гарбузин (Garbusin)
Morynzi Моринці Моринцы (Morinzy)
Nechworoschtsch Нехворощ Нехворощ
Pischky Пішки Пешки (Peschki)
Samoridnja Саморідня Самородня (Samorodnja)
Selena Dibrowa Зелена Діброва Зелёная Диброва (Seljonaja Dibrowa)
Sotnyky Сотники Сотники (Sotniki)
Sytnyky Ситники Ситники (Sitniki)
Wyhrajiw Виграїв Выграев (Wygrajew)

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
1959 1970 1979 1989 2001 2005 2017
11.517 16.752 19.748 22.762 19.311 18.966 18.192

Quellen: 1959[4]; 1970[5]; 1979[6]; 1989–2017[1]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Olga Petit (1870–1966), die erste Frau, die in Frankreich als Rechtsanwältin zugelassen wurde
  • Anatolij Chorosow (1924–2011), ukrainischer Eishockeyfunktionär

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Korsun-Schewtschenkiwskyj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Städte und Siedlungen der Ukraine auf pop-stat.mashke.org
  2. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 728-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Черкаської області"
  3. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX Про утворення та ліквідацію районів
  4. Volkszählung der UdSSR 1959 (Memento vom 20. November 2012 im Internet Archive) webgeo.ru (russisch)
  5. Volkszählung der UdSSR 1970 (Memento vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive) webgeo.ru (russisch)
  6. Volkszählung der UdSSR 1979 (Memento vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive) webgeo.ru (russisch)
  7. Städtepartnerschaft Deutsch-Ukrainisches Forum