Kraftwerk Arapuni

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Arapuni Power Station
Kraftwerksgebäude der Arapuni Power Station
Kraftwerksgebäude der Arapuni Power Station
Kraftwerksgebäude der Arapuni Power Station
Lage
Arapuni Power Station (Neuseeland)
Arapuni Power Station (Neuseeland)
Koordinaten 38° 4′ 17″ S, 175° 38′ 38″ OKoordinaten: 38° 4′ 17″ S, 175° 38′ 38″ O
Land Neuseeland Neuseeland
Ort Region Waikato
Gewässer Waikato River
f1
Kraftwerk
Eigentümer Mercury NZ Limited
Betreiber Mercury NZ Limited
Planungsbeginn 1916
Bauzeit 1924 bis 1929
Betriebsbeginn 1929/1932
Technik
Engpassleistung 196.66 Megawatt
Regelarbeitsvermögen 805 Millionen kWh/Jahr
Turbinen vertikale Francis-Turbinen
4 × 22,5 MW
4 × 26,66 MW
Generatoren 4 × 25 MW
4 × 26,66 MW
Sonstiges
Website www.mercury.co.nz

Die Kraftwerk Arapuni (Arapuni Power Station) ist ein Laufwasserkraftwerk auf der Nordinsel von Neuseeland.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Arapuni setzt sich in der Sprache der Māori aus den Wörtern ara für „Weg“ und puni für „versperrt“ zusammen und bedeutet möglicherweise ein „durch ein Hindernis versperrter Weg“.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arapuni Power Station ist das siebte Kraftwerk in einer Kette von insgesamt acht Wasserkraftwerken des Waikato River. Das Kraftwerk befindet sich 12 km westlich der Kleinstadt Putaruru und 25 km nordwestlich der Stadt Tokoroa.[2] Zu erreichen ist das Wasserkraftwerk von Osten vom New Zealand State Highway 1 aus, über die Kleinstadt Putaruru, von der nach Westen die Arapuni Road abzweigt und zu dem kleinen Ort Arapuni sowie zum Kraftwerk führt.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 1916 wurden erste Planungen und Untersuchungen für das Staudammprojekt durchgeführt. Dabei fand man ein altes Flussbett an der engsten Stelle der Schlucht des Waikato River im betrachteten Bereich. Im Jahr 1920 wurden die Planungsarbeiten wegen knapper öffentlicher Gelder vorübergehend eingestellt. 1924 begann man schließlich mit den Baumaßnahmen, doch wiederholt starke Regenfälle mit Überschwemmungen behinderten die anfänglichen Arbeiten, sodass sich die Fertigstellung des Bauvorhabens verzögerte und eine erste Inbetriebnahme erst Mitte 1929 erfolgen konnte.[1] Die ersten beiden Generatoren gingen im Juni und Juli 1929 ans Netz und ein Dritter folgte ein Jahr später im Juni 1930.[4] Doch Sickerwasserprobleme führten anschließend zu einer zweijährigen Stilllegung der Anlage. In dieser Zeit wurde der 1,3 km langen Kanal zum Kraftwerk abgedichtet.[1] Mit der erneuten Inbetriebnahme des Stausees und des Kraftwerks wurde der vierte Generator im Mai 1932 zugeschaltet. Nach weiteren Ausbauten folgten die letzten vier Generatoren im August 1937, im Februar 1938, im Juni 1945 und im Oktober 1946.[4]

Stand 2020 wird das Kraftwerk von der mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen Firma Mercury NZ Limited, früher Mighty River Power betrieben.[5]

Absperrbauwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Absperrbauwerk über die Schlucht des Waikato River wurde als Bogenstaumauer ausgeführt. Das Werk aus Beton besitzt eine Länge von 94 m und ragt von seiner 52 m breiten Basis bis zur 5,8 m breiten Krone 64 m in die Höhe. Das Absperrbauwerk dient nur zum Aufstauen des Flusses. Das Kraftwerk befindet sich hingegen 1,2 km nördlich, nachdem das aufgestaute Wasser über einen 1,3 km langen Kanal zum 120 m breiten Absperrbauwerk des Kraftwerks geführt und durch acht 3,6 m im Durchmesser messenden und zwischen 122 m und 137 m langen Druckstollen zu den Turbinen gelassen wird.[4]

Die Hochwasserentlastung wurde über einen separaten Kanal ausgeführt, der von dem langen Kanal an seiner Westseite abzweigt und überschüssiges Wasser über einen Zugang zum Waitete Stream dem Waikato River wieder zuführt.[3]

Kraftwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arapuni Power Station verfügt über eine installierte Leistung von 196,66 MW und kommt auf eine durchschnittliche Jahresstromerzeugung von rund 805 GWh. Von den acht, von vertikalen Francis-Turbinen angetriebenen Generatoren, sind vier für eine Leistung von je 25 MW ausgelegt und die anderen vier für je 26,66 MW.[4]

Stausee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Fertigstellung des Absperrbauwerks wurde das Wasser des Waikato River zum Lake Arapuni genannten Stausee aufgestaut. Der See, der sich über eine Fläche von 9,3 km² erstreckt, verfügt über ein für die Stromerzeugung nutzbares Volumen von 12,2 Mio. m³ Wasser[6] bei einem variablen Stauziel von 109,02 m bis 112,18 m.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arapuni Power Station – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c 08. ArapuniOverview. Mighty River Power, archiviert vom Original am 20. Juli 2011; abgerufen am 9. Januar 2020 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  2. Topo maps. Land Information New Zealand, abgerufen am 9. Januar 2020 (englisch).
  3. a b Lake Arapuni. In: NZ Topo Map. Gavin Harriss, abgerufen am 9. Februar 2020 (englisch).
  4. a b c d 08. ArapuniTechnical. Mighty River Power, archiviert vom Original am 20. Juli 2011; abgerufen am 9. Januar 2020 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  5. Hydro Generation. Mercury NZ Limited, abgerufen am 9. Januar 2020 (englisch).
  6. STATEMENT OF EVIDENCE OF FRASER SCOTT WHINERAY. (PDF 2,3 MB) Waikato Regional Council, S. 19, archiviert vom Original am 26. Januar 2015; abgerufen am 9. Januar 2020 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
  7. Waikato Lake Levels. Mercury NZ Limited, abgerufen am 9. Januar 2020 (englisch).