Kraniodiaphysäre Dysplasie

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Klassifikation nach ICD-10
M85.2 Hyperostose des Schädels
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Kraniodiaphysäre Dysplasie ist eine sehr seltene angeborene Skeletterkrankung mit überschießender massiver Knochenbildung (Hyperostose und Sklerose) der Schädel- und Gesichtsknochen sowie Aufweitung der Schäfte der langen Röhrenknochen.[1][2]

Der Erstbeschrieb erfolgte im Jahre 1949 durch den australischen Arzt John Halliday.[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, die Vererbung erfolgt wohl autosomal-dominant oder autosomal-rezessiv.[2][4]

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Erkrankung liegen bei der dominanten Form Mutationen im SOST-Gen an der Location 17q21.31 zugrunde.[5]

Klinische Erscheinungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klinische Kriterien sind:[1]

Diagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Röntgenbild findet sich eine massive Hyperostose und Sklerose sämtlicher Schädelknochen, Aufweitung der Schlüsselbeine und Rippen bei fehlender Ausformung der Diaphysen der Röhrenknochen. Die Kortikalis ist abgrenzbar und nicht verdickt.[1]

Differentialdiagnose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abzugrenzen ist das Engelmann-Syndrom,[1] welches durch Mutationsanalyse des TGFB1-Gens abgegrenzt werden kann.[2]

Heilungsaussicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fortschreiten der Erkrankung kann medikamentös mit Calcitriol/Calcitonin, kalziumreduzierter Diät oder Prednison beeinflusst werden. Die Erfolgsaussichten sind am größten, wenn die Behandlung bereits im Kleinkindalter begonnen wird.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
  2. a b c d Dysplasie, kraniodiaphysäre. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  3. J. Halliday: A rare case of bone dystrophy. In: The British Journal of Surgery. Band 37, Nr. 145, Juli 1949, ISSN 0007-1323, S. 52–63. PMID 18135657.
  4. Craniodiaphyseal dysplasia, autosomal recessive. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  5. Craniodiaphyseal dysplasia, autosomal dominant. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)