Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk, Druschba)

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Untergegangener Ort
Krasnoje
Schöntritten

Ҝрасное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Gegründet vor 1446
Frühere Namen Groß Sketriten,
Sketiritin (nach 1446)
Schütrittin (nach 1466)
Schütritten (vor 1785)
Schultritten (nach 1785)
Schöntritten (vor 1820
bis 1950)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 29′ N, 21° 9′ OKoordinaten: 54° 28′ 31″ N, 21° 8′ 42″ O
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk, Druschba) (Europäisches Russland)
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk, Druschba) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk, Druschba) (Oblast Kaliningrad)
Krasnoje (Kaliningrad, Prawdinsk, Druschba) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Krasnoje (Красное, deutsch Schöntritten) ist der Name eines untergegangenen Ortes in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Seine Ortsstelle gehört zum Munizipalkreis Rajon Prawdinsk (Stadtkreis Friedland).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsstelle Krasnojes liegt am Ostufer der Lawa (deutsch Alle) in der südlichen Mitte der Oblast Kaliningrad, acht Kilometer nordöstlich der früheren Kreis- und heutigen Rajonshauptstadt Friedland (russisch Prawdinsk) bzw. 33 Kilometer nördlich der zwischenzeitlichen und heute auf polnischem Hoheitsgebiet gelegenen Kreismetropole Bartoszyce (Bartenstein).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung des kleinen Dorfes Groß Sketriten liegt vor 1446.[1] Nach 1446 hieß der Ort Sketiritin, nach 1466 Schütrittin, vor 1785 Schütritten, nach 1785 Schultritten und vor 1820 bis 1950 Schöntritten.

1874 kam die Landgemeinde Schöntritten zum neu errichteten Amtsbezirk Groß Wohnsdorf (russisch Kurortnoje) im ostpreußischen Kreis Friedland (1927 bis 1945 „Kreis Bartenstein“).[2] 80 Einwohner zählte Schöntritten im Jahre 1910.[3]

Am 30. September 1928 kam es zum Zusammenschluss der Landgemeinde Schöntritten mit den Gutsbezirken Hohenfelde (russisch Lugowoje) – im Amtsbezirk Allenau (Poretschje) gelegen – und Groß Wohnsdorf zur neuen Landgemeinde Wohnsdorf (russisch Kurortnoje).[4] Aufgrund dieser Veränderung wurde der Amtsbezirk Groß Wohndorf 1929 in „Amtsbezirk Wohnsdorf“ umbenannt.[2]

In Kriegsfolge wurde das gesamte nördliche Ostpreußen 1945 an die Sowjetunion abgetreten. Schöntritten erhielt 1950 die russische Namensform „Krasnoje“. Das Dorf wurde anfangs noch besiedelt,[1] dann aber bereits lange vor 1975 verlassen. Der Ort wird heute nicht mehr genannt und gilt als untergegangen. Seine Ortsstelle gehört zum Gebiet des Munizipalkreises Rajon Prawdinsk (Stadtkreis Friedland) in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)).

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Schöntritten in das Kirchspiel des Sprengels Auglitten[5] (russisch Progress) der vereinigten evangelischen Kirchengemeinden Auglitten-Schönwalde in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische Pfarrei Tapiau (russisch Gwardeisk) im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kaum noch wahrnehmbare Ortsstelle Schöntrittens resp. Kranojes liegt nördlich der Regionalstraße 27A-037 (ex P 514, einstige deutsche Reichsstraße 142) von Snamensk (Wehlau) über Druschba (Allenburg) nach Prawdinsk (Friedland) und ist über einen Abzweig zwischen Kurortnoje ((Groß) Wohnsdorf) und Lugowoje (Hohenfelde) zu erreichen. Vor 1945 war Allenburg die nächste Bahnstation und lag an der Bahnstrecke Wehlau–Bartenstein (–Heilsberg).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dietrich Lange: Schöntritten, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Groß Wohnsdorf/Wohnsdorf
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Friedland
  4. Geschichtliches Orts-Verzeichnis (GOV): Schöntritten, Шентриттен, Красное
  5. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 455