Krauss-Maffei M 1200 BB

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Krauss-Maffei M 1200 BB
Anzahl: 11
Hersteller: Krauss-Maffei
Baujahr(e): 1972–1978
Bauart: B’B’ dh
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 12.200 mm
Drehzapfenabstand: 5.900 mm
Dienstmasse: 68 t – 88 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Installierte Leistung: 860 kW
Motorentyp: MTU 12V 331
Motorbauart: 12-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor
Bremse: Indirekte Bremse Bauart Knorr

Der Typ M 1200 BB von Krauss-Maffei ist eine normalspurige Werksbahn- und Rangierlokomotive mit dieselhydraulischem Antrieb, 860 kW Leistung und zwei Drehgestellen mit der Achsfolge B’B’. Er wurde Anfang der 1970er Jahre entwickelt. Die Lokomotiven tragen im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister die NVR-Nummer 98 80 3512.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven sind Nachfolger der M 800 BB von Krauss-Maffei, die bei der Eisenbahn und Häfen in Duisburg eingesetzt waren. Für den Bau einer leistungsstärkeren Lokomotive erhielt Krauss-Maffei den Auftrag zur Neukonstruktion.[2]

An Eisenbahn und Häfen wurden die Mehrzahl der Lokomotiven ausgeliefert, weitere Lokomotiven erhielt BASF[2] und die Hohenzollerische Landesbahn.[2]

Eine Lokomotive wurde als Vorführlok an einen Privatbetrieb in die Niederlande vermietet, die wieder nach Deutschland zurückkam.[3]

Seit 2017 bzw. 2019 befinden sich V118 und V119 im Bestand der Schlünß Eisenbahn Logistik (SEL) und werden dort für Rangierdienste und Zubringerverkehre eingesetzt.[4]

Die Lokomotiven haben sich im Betrieb gut bewährt, sodass 2019 noch alle Lokomotiven vorhanden sind.

Technische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lokomotiven sind Vorbautenlokomotiven mit Mittelführerstand, die speziell für den Einsatz auf Werk- und Privatbahnen mit häufigeren Rangiermanövern entwickelt wurden. Sie gehören zur vierten Generation der Krauss-Maffei-Diesellokomotiven, bei deren Bezeichnung das bisher verwendete ML vor der Leistungsangabe in PS durch ein M ersetzt wurde.[5]

Die Lokomotiven besitzen unterschiedlich lange Vorbauten, im längeren ist die Antriebsanlage und im kürzeren sind die Hilfsbetriebe untergebracht.

Die Vorbauten haben innerhalb der Lieferserie unterschiedliche Formen; bei den Lokomotiven von Eisenbahn und Häfen sind sie glatt,[6] bei der HZL besitzen sie eine Schräge im Vorbaudach.[7] Das Führerhauses besitzt seitliche Aufstiege und ein langgezogenes Dach als Sonnenschutz. Die unterschiedlichen Dienstmassen ergeben sich durch den wahlweisen Einsatz von Ballast.

Die dieselhydraulische Maschinenanlage besitzt einen Motor von MTU Friedrichshafen und ein Getriebe von Voith. Die Lokomotiven besitzen Mehrfachtraktionseinrichtungen.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Zeiger: 100 Jahre HzL. Kohlhammer und Wallishauser GmbH, Hechingen 1999, S. 29–33 (Hohenzollerische Landesbahn AG).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dateinblatt der ersten M 1200 BB auf www.rangierdiesel
  2. a b c Lieferliste der M 1200 BB auf www.rangierdiesel
  3. Dateiblatt der an KNHS gelieferte M 1200 BB auf www.rangierdiesel
  4. Lokomotiven | Schlünß. Abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
  5. Beschreibung der 3. Generation von KM-Lokomotiven auf www.rangierdiesel
  6. Foto einer an die EH gelieferten M 1200 BB auf www.rangierdiesel
  7. Foto einer an die HZL gelieferten M 1200 BB auf www.rangierdiesel
  8. Günther Zeiger: 100 Jahre HzL. Kohlhammer und Wallishauser GmbH, Hechingen 1999, S. 30 (Hohenzollerische Landesbahn AG).