Kreidesee Hemmoor

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Kreidesee
Luftbild des Kreidesees
Geographische Lage Hemmoor, Niedersachsen
Orte am Ufer Hemmoor
Daten
Koordinaten 53° 41′ 54″ N, 9° 8′ 6″ OKoordinaten: 53° 41′ 54″ N, 9° 8′ 6″ O
Kreidesee Hemmoor (Niedersachsen)
Kreidesee Hemmoor (Niedersachsen)
Maximale Tiefe 60 m

Besonderheiten

Baggersee

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Der Kreidesee (auch als Kreidesee Hemmoor bezeichnet) ist ein etwa 33 Hektar großer Baggersee im Stadtteil Warstade der Stadt Hemmoor in Niedersachsen. Er entstand durch einen Tagebau, in dem Kreide abgebaut wurde. Seit dem Volllaufen mit Wasser wird er vorwiegend zum Tauchen genutzt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreideabbbau erfolgte von 1862 bis 1976. Die Kreide wurde in einer Zementfabrik direkt am heutigen See verarbeitet. Nach Abbauende füllte sich das Tagebaurestloch bis 1982 mit Grundwasser. Die ursprünglich 130 Meter tiefe Grube wurde durch Verfüllung mit Trümmern und Bauschutt der abgerissenen Kreidefabrik auf 60 Meter verflacht, ist aber damit immer noch das dritttiefste Gewässer Norddeutschlands. In dem meist glasklaren Wasser werden verschiedene Arten von Forellen und Lachse gezüchtet, die auch geangelt werden dürfen.

Taucher an einer im See versenkten Segelyacht

Am See befinden sich Ferienhäuser und ein Campingplatz. Als Tauch- und Freizeitzentrum ist das Gewässer international bekannt und ganzjährig für Taucher gegen Gebühr zu betauchen; eine Tauchbasis ist vor Ort. Er stellt aufgrund der Tiefe, Sichtverhältnisse und niedrigen Wassertemperatur ein anspruchsvolles Tauchgebiet mit jährlich etwa 35.000 Tauchgängen dar. Das Mitführen einer zweiten ersten Stufe mit separatem Atemregler ist zwingend vorgeschrieben. Als Attraktionen unter Wasser gelten neben der versunkenen Industrieanlage unter anderem Autowracks, ein gesunkenes Segelboot und eine Segelyacht, ein eingebrachter Lkw am „Rüttler“ und ein Kleinflugzeug, das ehemals dem Astronauten Alan Shepard gehörte, sowie eine Piper Aerostar 601.[1]

Im See kommt es immer wieder zu Tauchunglücken.[2] In den Jahren 2010 bis 2016 kamen dabei sechs Taucher ums Leben.[3] Für die Jahre 2017 bis 2022 verzeichnete die Polizei Cuxhaven 14 Tauchunfälle, von denen vier tödlich endeten.[4] 2023 kam es zu einem Todesfall nach dem Üben von Tieftauchen bis in 35 Meter Tiefe, das in Gegenwart von Tauchlehrern erfolgte.[5] Ursache war ein Notaufstieg.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kreidesee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sascha Tegtmeyer: Kreidesee Hemmoor: Flugzeug erfolgreich versenkt bei tauchen.de
  2. 50-jähriger Taucher stirbt im Kreidesee in Hemmoor bei ndr.de vom 11. Juli 2022
  3. Gabriele Schulte: Der „Todessee" von Hemmoor“ in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 31. Januar 2016
  4. Kreidesee Hemmoor: Ein gefährliches Revier für Taucher? bei ndr.de vom 17. Juli 2022
  5. Tödlicher Tauchunfall: Frau stirbt im Kreidesee bei Hemmoor bei ndr.de vom 6. August 2023
  6. Tauchunfall im Kreidesee: Todesursache steht fest bei ndr.de vom 12. August 2023