Krukowo (Karlino)

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Krukowo (deutsch Kruckenbeck) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Das Dorf gehört zur Gmina Karlino (Stadt- und Landgemeinde Körlin) im Powiat Białogardzki (Belgarder Kreis).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in Hinterpommern etwa 20 Kilometer südöstlich von Kołobrzeg (Kolberg) und etwa 6 Kilometer westlich von Karlino (Körlin).

Nachbarorte sind im Nordwesten Pobłocie Wielkie (Groß Pobloth), im Nordosten Chotyń (Neu Kowanz) und im Süden etwa 2 Kilometer entfernt Malonowo (Mallnow), durch das in West-Ost-Richtung die Staatsstraße 6 führt, die hier der ehemaligen Reichsstraße 2 entspricht.

Nördlich des Dorfes fließt die gleichnamige Kruckenbeck, die weiter östlich in den Mühlgraben mündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Kapelle
Ehemaliges Gutshaus Kruckenbeck (Aufnahme vor 1910)

Das Dorf wurde im Mittelalter als Zeilendorf angelegt und hatte sich seit dem 16. Jahrhundert zum Gutsdorf entwickelt, also zu einem Dorf, das wirtschaftlich auf den Gutshof ausgerichtet war. Aus dem Mittelalter ist keine Nennung des Dorfes überliefert. Erstmals belegt ist der Ortsname für 1494, als ein Henning von Manteuffel auf Kruckenbeck sich eine Geldsumme lieh, und erneut 1497, als derselbe als Vertreter des Kolberger Domkapitels auftrat. Im Jahre 1595 errichtete Hans von Manteuffel in Kruckenbeck eine evangelische Kapelle, woraus geschlossen werden kann, dass Kruckenbeck damals noch ein Wohnsitz seiner Familie („Rittersitz“) war. Kruckenbeck gehörte als Tochtergemeinde zum Kirchspiel Kerstin.

Die nächste Erwähnung Kruckenbecks stammt von 1666. Damals war Kruckenbeck im Besitz der Manteuffels auf Kerstin. Als 1764 die Familie von Gaudecker Kerstin erwarb, wurde Kruckenbeck mit erworben. Zu einer Trennung im Besitz kam es erst um 1890, als der damalige Besitzer seinem einen Sohn Kerstin vererbte, Kruckenbeck aber seinem anderen Sohn Deuthold von Gaudecker.

Um 1930 kaufte die Pommersche Landgesellschaft 101 Hektar Gutsland und richtete darauf 1934 sechs Bauernstellen ein.

Kruckenbeck bildete seit dem 19. Jahrhundert einen eigenen Gutsbezirk mit einer Fläche von 824 Hektar. Im Rahmen der Auflösung der Gutsbezirke in Preußen wurde Kruckenbeck 1928 in die Gemeinde Mallnow eingemeindet, ebenso wie gleichzeitig das weiter südöstlich gelegene Dorf Koseeger. Als Teil der Gemeinde Mallnow gehörte Kruckenbeck bis 1945 zum Landkreis Kolberg-Körlin der preußischen Provinz Pommern.

Nach 1945 kam das Dorf, wie ganz Hinterpommern, an Polen und erhielt den polnischen Namen Krukowo. Die Bevölkerung wurde 1945 nach der Übernahme durch Polen vertrieben.

Das Dorf gehört heute zur Gmina Karlino (Stadt- und Landgemeinde Körlin), in der es ein eigenes Schulzenamt bildet.[1]

Entwicklung der Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 408–409.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Krukowo auf der Website der Gmina Karlino (polnisch)

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Solectwa (Memento des Originals vom 26. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.karlino.pl auf der Website der Gemeinde.
  2. a b c d e f g Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 402.
  3. Krukowo auf der Webseite der Gmina Karlino.

Koordinaten: 54° 1′ N, 15° 47′ O