Kuddelmuddel

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Kuddelmuddel (der oder das) wird umgangssprachlich im weiteren Sinne lautmalerisch für allgemeines Durcheinander oder Wirrwarr verwendet.

Die Herkunft des Wortes ist nicht eindeutig geklärt. Karl Friedrich Wilhelm Wander (1870) sieht den Ursprung in Pommern,[1] Küpper (1997) und Kluge (1995) gehen von einer niederdeutschen Herkunft aus.[2] Dabei stammt der Wortteil muddeln von der niederdeutsch-dialektalen Form Modder („Moder“) ab.

Die lautmalerische Wortverbindung „Kuddelmuddel“ hat sich sehr wahrscheinlich von Berlin aus Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitet. In der Literatursprache verwendet es unter anderem Thomas Mann in seiner Erzählung Die vertauschten Köpfe (1940).

Weitere Bedeutungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1934 drehte Alfred Jungermann unter dem Titel „Kuddelmuddel“ einen 16-minütigen Kurzspielfilm in Schwarzweiß. Produzent der Komödie war die 1933 bis 1936 in Berlin bestehende Tofa Tonfilm-Fabrikations GmbH, vor der Kamera standen unter anderem Alfred Beierle, Karl Etlinger und auch der als Regisseur bekannt gewordene Wolfgang Staudte. Der Film wurde unter Jugendverbot gestellt.[3]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Linz (Oberösterreich) trägt ein 1990 eröffnetes Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel im Kolpinghaus Linz diese Bezeichnung. Darin sind das „Theater des Kindes“, das „Linzer Puppentheater“ und auch ein Kinderkino untergebracht, daneben werden Erlebnisausstellungen für Kinder organisiert; bis 1999 enthielt der Bau außerdem die Kinder- und Jugendbücherei, die danach ins Rathausgeviert umgesiedelt wurde. Die Einrichtung hatte in den letzten Jahren von 15.000 bis über 45.000 Besucher jährlich.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Duden. Band 7, Ausgabe von 1963, Seite 374
  • Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, 1995
  • Knaur: Das deutsche Wörterbuch. 1985, Seite 597

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Kuddelmuddel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kuddelmuddel. In: Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Band 2, F.A. Brockhaus, Leipzig 1870, Sp. 1662.
  2. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. Klett, Stuttgart 1997.
    Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Walter de Gruyter, Berlin 1995.
  3. Kuddelmuddel. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 8. Juli 2021.
  4. 2000: 16.487 Linz in Zahlen 2001, Kulturelle Einrichtungen auf www.linz.at (PDF; 108 kB); 2002: 45.017 Besucher Linz in Zahlen 2003, Kulturelle Einrichtungen auf www.linz.at (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.linz.at; 2003: 29.253 Besucher Linz in Zahlen 2004. Daten und Fakten auf www.linz.at (PDF; 307 kB); 2004: 25.731 Linz in Zahlen 2005. Daten und Fakten auf www.linz.at (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.linz.at (alle abgerufen am 23. Februar 2007; PDF; 1,9 MB); 2005: 22.382 Besucher