Kupferglanzschwänzchen

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Kupferglanzschwänzchen
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Coquettes (Lophornitini)
Gattung: Glanzschwänzchen (Metallura)
Art: Kupferglanzschwänzchen
Wissenschaftlicher Name
Metallura theresiae
Simon, 1902

Das Kupferglanzschwänzchen (Metallura theresiae) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art ist endemisch in Peru. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingestuft.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kupferglanzschwänzchen erreicht eine Körperlänge von etwa 11 cm bei einem Gewicht von ca. 4,8 bis 5 g. Das Männchen hat einen mittelgroßen geraden schwarzen Schnabel. Ober- und Unterseite sind oliv bronzefarben und zeigen insbesondere am Kopf starke kupferrote Reflexionen. Ein schmaler Kehlfleck schimmert hellgrün, die Oberseite des Schwanzes violett blau und die Unterseite grau violett. Das Weibchen ähnelt dem Männchen, doch wirkt der Kehlfleck matter und unvollständig. Die äußeren Steuerfedern haben auf der Unterseite weiße Flecken. Jungvögel ähneln in der Färbung den Weibchen.[1]

Verhalten und Ernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meist schwirren Kupferglanzschwänzchen zur Nektaraufnahme vor Schwarzmundgewächsen wie z. B. Arten der Gattung Brachyotum oder vor Heidekrautgewächse wie z. B. Arten der Gattung Macleania. Männchen richten sich ein Nahrungsterritorium ein.[1]

Lautäußerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Jagdrufe klingen wie eine abnehmende Serie von drei bis sechs piepsigen Tönen. Diesen folgen wiederholte lebhafte wirre trt-tsi-sii-sii-sewm...trr-tsi-tsew...trr-tsi-tsew...-Phasen. Die Laute ähneln in der Struktur der von anderen Mitgliedern der Gattung Metallura.[1]

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen August und September wurde an Exemplaren erhöhte Gonadenentwicklung nachgewiesen. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern. Die Ausbrut erfolgt durch das Weibchen. Die erste Brut findet im zweiten Lebensjahr der Tiere statt.[1]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Kupferglanzschwänzchens

Kupferglanzschwänzchen kommen in offenen Lichtungen mit Schwarzmund- und Heidekrautgestrüpp in feuchtem Zwergen- und Elfenwald mit Moos und Farnen vor. Außerdem findet man sie an den angrenzenden sumpfigen Graslandschaften. Ihr Futter beziehen sie in den Straten vom Unterholz bis in die Baumkronen. Sie leben in Höhenlagen zwischen 2900 und 3800 Metern.[1]

Migration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über das Zugverhalten ist wenig bekannt. Vermutlich sind Kupferglanzschwänzchen Standvögel, die saisonal in den Höhenlagen wandern.[1]

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind zwei Unterarten bekannt:[2]

  • Metallura theresiae parkeri Graves, GR, 1981[3] kommt in der Cordillera de Colán im Nordosten Perus vor. Bei dieser Unterart fehlen die kupferroten Reflexionen. Außerdem hat sie einen grünen Oberkopf. Der Schwanz ist auf der Oberseite himmelblau und gelblich grün auf der Unterseite.[1]
  • Metallura theresiae theresiae Simon, 1902[4] – die Nominatform kommt in den nördlichen Anden von der Region Amazonas bis in die Region Huánuco vor.

Laticauda rubriginosa Cory, 1913[5], dessen Typusexemplar östlich des Dorfes Balsas von Wilfred Hudson Osgood und Malcolm Playfair Anderson gesammelt wurde, wird heute als Synonym zur Nominatform betrachtet.

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eugène Louis Simon beschrieb das Kupferglanzschwänzchen unter dem heutigen Namen Metallura theresiae. Das Typusexemplar stammte aus Tayabamba in der Provinz Pataz in der Region La Libertad und wurde von Gustave Adolphe Baer (1838–1918) gesammelt.[4] 1847 führte John Gould die neue Gattung Metallura ein.[4][A 1] Das Wort Metallura leitet sich von den griechischen Wörtern μέταλλον métallon für „Metall“ und ουρά ourá für „Schwanz“ ab.[6] Das Artepitheton theresiae ist der Frau des Sammlers Marie Thérèse Baer geb. Simon gewidmet.[7] Parkeri ehrt Theodore Albert Parker III (1953–1993).[3] Rubriginosa leitet sich von den lateinischen Wörtern rubiginosus, rubigo, rubiginis, rubeus für „rostig, rostfarben, Rost, rötlich“ ab.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Heindl, Peter Boesman: Coppery Metaltail (Metallura theresiae). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Eugène Louis Simon: Étude sur les Trochilides observes an Perou par G. A. Baer (1900–1901). In: Novitates zoologicae: a journal of zoology in connection with the Tring Museum. Band 9, Nr. 2, 1902, S. 177–183 (biodiversitylibrary.org).
  • Gary Russell Graves: A New Subspecies of Coppery Metaltail (Metallura Theresiae) from Northern Peru. In: The Auk. Band 98, Nr. 2, 1981, S. 382 (sora.unm.edu [PDF; 63 kB]).
  • Charles Barney Cory: Descriptions of twenty-eight new species and subspecies of neotropical birds. In: Publication Field Museum of Natural History. Publication 167 (= Ornithological series). Band 1, Nr. 7, 1913 (biodiversitylibrary.org).
  • John Gould: Drafts for a new arrangement of the Trochilidae, with the characters of two new Genera and descriptions of three new species. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 15, Nr. 171, 1847, S. 94–196 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kupferglanzschwänzchen (Metallura theresiae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Martin Heindl u. a.
  2. IOC World Bird List Hummingbirds
  3. a b Gary Russell Graves, S. 382.
  4. a b c Eugène Louis Simon, S. 181.
  5. Charles Barney Cory, S. 287.
  6. James A. Jobling S. 252
  7. Eugène Louis Simon, S. 182.
  8. James A. Jobling, S. 339.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gould ordnete der Gattung Trochilus cupreocauda, ein Synonym für das Schwarzbauch-Glanzschwänzchen (Metallura phoebe (Lesson & Delattre, 1839)), Trochilus aeneocauda, ein Synonym für das Schuppenbauch-Glanzschwänzchen (Metallura aeneocauda (Gould, 1846)), Trochilus alardi, eigentlich Ornismya Allardi (Bourcier, 1839) ein Synonym für das Smaragdkehl-Glanzschwänzchen, Trochilus smaragdinicollis, ein Synonym für Metallura tyrianthina smaragdinicollis (d’Orbigny & Lafresnaye, 1838), und Trochilus Williami, ein Synonym für das Grüne Glanzschwänzchen (Metallura williami (Delattre & Bourcier, 1846)), zu.