Kurt Bösch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kurt Bösch (* 9. Juli 1907 in Augsburg; † 15. Juli 2000 ebenda) war ein Unternehmer, Bibliophiler, Sammler und Mäzen.

Als Sohn eines Schweizer Architekten ging er mit der Familie nach dem Ersten Weltkrieg zurück in die Schweiz. Bösch wurde nach seinem Wehrdienst in Sion (Wallis)[1] in Zürich erfolgreicher Großkaufmann im Importwesen.[2] 1952 übernahm er den alleinigen Vorsitz der Augsburger Firma Alpine AG, die er zu einem weltweit tätigen Unternehmen mit außergewöhnlichem sozialem Engagement ausbaute.[1]

1986 gründete er die Kurt-Bösch-Stiftung,[2] mit der er laut Satzung zur „Pflege der Wissenschaft an der Universität Augsburg in Forschung, Lehre und Studium, insbesondere durch die Förderung der internationalen Beziehungen der Universität“ beitragen wollte.[3] Diese internationale Komponente ist vor allem auf den Kanton Wallis bezogen, wo Bösch der Universität Augsburg zwei Gebäude für Seminarzwecke stiftete; in den Worten von Sabine Doering-Manteuffel mit dem Leitgedanken, „dass hochqualitative Ausbildung mehr zu sein habe als bloße Wissensmehrung, dass sie vor allem Bildung sei, die durch gemeinsames Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft entstehe“.[4]

Seit 1989 war Bösch Ehrensenator der Universität Augsburg. Für sein gesellschaftliches Engagement wurde Bösch 1990 mit dem Bayerischen Verdienstorden[1] und am 7. Oktober 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[5] Ihm zu Ehren wurde in Augsburg die Straße zur WWK-Arena nach ihm benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mäzenatentum in Vergangenheit und Gegenwart. Hommage für Kurt Bösch. Vögel, München 1988.
  • Helmut Koopmann: Geld und Literatur im 18. Jahrhundert. Festvortrag aus Anlaß des 85. Geburtstages zu Ehren von Kurt Bösch in der Universität Augsburg am 9. Juli 1992. Buchschmuck von Johannes Lebek. Kurt-Bösch-Presse, Sion 1992.
  • Helmut Koopmann: Die Dichter und das Wallis. Vortrag und Ansprachen anlässlich einer Gedenkfeier für Ehrensenator Kurt Bösch (9. Juli 1907 bis 15. Juli 2000) am 10. Januar 2001 an der Universität Augsburg (= Augsburger Universitätsreden. Bd. 43). Augsburg 2001 (mit einem Grußwort des Augsburger Prorektors Gunther Gottlieb und einer Würdigung des Verstorbenen von Rektor Wilfried Bottke).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Nachruf (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive) bei der Kurt-Bösch-Stiftung (Universität Augsburg).
  2. a b Nachlass beim Literaturportal Bayern.
  3. Information (Memento vom 16. Februar 2011 im Internet Archive) der Kurt-Bösch-Stiftung bei der Universität Augsburg.
  4. Grußwort der Präsidentin der Universität Augsburg zur Stiftung.
  5. Auskunft des Bundespräsidialamtes