Kyaw Hla Aung

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Kyaw Hla Aung (* 16. August 1940 in Akjab, Burma; † 31. Juli 2021[1] in Botahtaung, Rangun, Myanmar[2]) war ein myanmarischer Rechtsanwalt, Bürgerrechtler und Mitglied der Rohingya-Minderheit.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kyaw Hla Aung wurde 1940 in Akjab, der Hauptstadt der Verwaltungseinheit Rakhaing-Staat, als Sohn eines Regierungsbeamten geboren. Er absolvierte seine Ausbildung in Akjab und begann dort 1960 als Gerichtsangestellter und Stenograph. Aufgrund der Ungerechtigkeiten und Diskriminierung der Rohingya, die er sah, gab er seine Stellung auf und begann eine Ausbildung als Rechtsanwalt, die er 1982 mit Auszeichnung abschloss.[3][4]

Im Jahr 1986, als die Regierung von Burma begann, das Land der Rohingya zu konfiszieren, vertrat Kyaw Hla Aung eine Gruppe von Bauern und legte gegen die Enteignungen Berufung ein. Als Vergeltungsmaßnahme wurde er verhaftet und verbrachte zwei Jahre im Gefängnis in Rangun. Im Zusammenhang mit den Unruhen von 1988 konnte er das Gefängnis verlassen und kehrte nach Akjab zurück. Er war Mitgründer der National Democratic Party for Human Rights, die die Interessen der Rohingya vertreten wollte, und wurde als Kandidat für die Wahlen von 1990 aufgestellt. Um die Kandidatur zu verhindern, wurde er erneut verhaftet und zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. 1997 wurde er im Rahmen einer Amnestie freigelassen, aber danach wiederholt erneut inhaftiert.[3][4][5][6] Sein Haus wurde 2012 bei gegen die Rohingya gerichteten Unruhen niedergebrannt und er lebte danach im Internierungslager Thet Kae Pyin, wo er als einer der Leiter fungierte.[7]

Hauptziel seines Einsatzes war es, Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung für die Rohingya zu organisieren und auf die Verfolgung der Rohingya aufmerksam zu machen und darüber zu informieren.[3][4]

Kyaw Hla Aung war verheiratet und hatte sieben Kinder.[8] Er starb Anfang August 2021, zwei Wochen vor seinem 81. Geburtstag.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2018 wurde Kyaw Hla Aung für sein Wirken mit dem Aurora-Preis zur Förderung der Menschlichkeit ausgezeichnet.[3][9]

2019 wurde er von der Zeitschrift Fortune in der Liste World's Greatest Leaders auf Platz 28 geführt.[10]

Die armenische Post widmete ihm 2019 eine Briefmarke.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aurora Prize Laureate Hla Aung passes away. In: Public Radio of Armenia. 1. August 2021, abgerufen am 1. August 2021 (englisch).
  2. Rohingya Human Rights Activist Kyaw Hla Aung Passes Away. In: The Armenian Mirror-Spectator. 1. August 2021, abgerufen am 2. August 2021.
  3. a b c d Kyaw Hla Aung: „Wir kommen nicht aus einem anderen Land.“ In: auroraprize.com. Abgerufen am 15. Februar 2020.
  4. a b c Kamala Thiagarajan: Rohingya lawyer Kyaw Hla Aung on the price of fighting for justice. In: devex.com. 17. September 2018, abgerufen am 15. Februar 2020.
  5. Human rights group deplores Myanmar court extension of Rohingya activist Kyaw Hla Aung detention. In: abc.au.net. 6. August 2014, abgerufen am 15. Februar 2020 (englisch).
  6. Benjamin Breitegger: Leben im größten Flüchtlingscamp der Welt. In: Deutschlandfunk. 1. Juli 2019, abgerufen am 15. Februar 2020.
  7. 'Deeply Disturbing' Conditions For Rohingya In Myanmar, And Those Yet To Return. In: npr.org. 29. Mai 2018, abgerufen am 15. Februar 2020 (englisch).
  8. Kristin Hulaas Sunde: A reluctant hero of the Rohingya in Myanmar. 8. April 2015, abgerufen am 15. Februar 2020 (englisch).
  9. Dorothee Nolte: Rohingya-Aktivist ausgezeichnet. In: Tagesspiele. 11. Juni 2018, abgerufen am 15. Februar 2020.
  10. World's Greatest Leaders. In: Fortune. Abgerufen am 15. Februar 2020 (englisch).
  11. New stamp features 2018 Aurora Prize Laureate Kyaw Hla Aung. In: news.am. 16. Oktober 2019, abgerufen am 15. Februar 2020 (englisch).