L’Échange

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Daten
Titel: L’Échange
Gattung: Komödie
Originalsprache: Französisch
Autor: Voltaire
Erscheinungsjahr: 1761
Uraufführung: 26. Januar 1761 in der Comédie-Italienne
Ort der Uraufführung: Paris
Personen
  • Le Comte de Fatenville
  • Le Chevalier, der Bruder des Grafen
  • Le Baron de la Cadardière
  • Gotton, die Tochter des Barons
  • Mme. Michelle, Gouvernante der Gotton
  • Trigaudant, Intrigant
  • Le Bailli
  • Merlin, Diener des Chevalier
  • Jérome, Colin und Martin, Diener des Barons
  • Diener des Grafen

L’Échange (Die Verwechslung), mit weiteren Titeln Le Comte de Boursoufle (Der Graf Boursoufle) und Quand est-ce q’on me marie? (Wann wird man mich verheiraten?), ist eine Komödie in drei Akten und in Prosa von Voltaire. Das vor 1734 entstandene Stück wurde erst am 26. Januar 1761 in Paris in der Comédie-Italienne unter dem Titel Quand est-ce q’on me marie? uraufgeführt. Die erste Buchausgabe erschien 1761 in Wien bei Johann Leopold van Ghelen.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung spielt in der französischen Provinz im Dorf De la Canardière. Graf Fatenville beabsichtigt Gotton, die Tochter des Barons de la Canardière, die mit einer Mitgift von 500.000 Francs bedacht ist, zu heiraten. Sein mittelloser jüngerer Bruder, der Chevalier, dem er 10.000 Francs verweigert, kommt ihm mit der Hilfe des intriganten und korrupten Hochzeitvermittlers Trigaudin zuvor. Als der Graf eintrifft, hält man ihn für einen Hochstapler. Als sich die Missverständnisse nach der Hochzeit des Chevaliers mit Gotton aufklären, haben der Graf und der Baron das Nachsehen. Gotton dagegen ist zufrieden, da sie der Chevalier in das von ihr ersehnte Paris bringt.[1]

Literarische Vorlage und biografische Bezüge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voltaire schrieb das Stück vor 1734 unter dem Titel Le Conte de Boursoufle für die Unterhaltung der Gesellschaft von Cirey. Die wenigen erhaltenen Manuskripte enthalten eine einaktige (Le petit Boursoufle) und eine dreiaktige Fassung (Le grand Boursoufle). Die Handlung entnahm Voltaire dem Stück The Relapse von John Vanbrugh, das er während seines Aufenthaltes in London im Dury Lane Theater gesehen hatte.[2]

Aufführungen und zeitgenössische Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Komödie wurde zunächst in Cirey im Frühjahr 1734 in privatem Rahmen aufgeführt. Im Prolog trat der Autor selbst auf. Am 26. Januar 1761 wurde das Stück in der Comédie-Italienne unter dem Titel Quand est-ce q’on me marie? erstmals mit umbenannten Rollen öffentlich aufgeführt.

Drucklegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

L’Échange wurde als zweiaktige Fassung erstmals 1761 bei Johann Leopold van Ghelen in Wien gedruckt. Eine zweite und dritte Auflage folgten 1765 und 1768.

Beigabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Prolog versucht Voltaire Madame du Tour (gemeint ist Émilie du Châtelet) zur Übernahme der Hauptrolle zu überreden.

Erste Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L'Echange, ou Quand est-ce qu'on me marie? comédie en deux actes, Wien, Ghelen, 1761, 8°, 54 S.
  • L'Echange, ou Quand est-ce qu'on me marie? comédie en deux actes, Wien, Ghelen, 1765, 8°, 47 S.
  • L'Echange, ou Quand est-ce qu'on me marie? comédie en deux actes, Wien, Ghelen, 1768, 8°, 47 S.
  • Le Comte de Boursoufle, ou les Agrémens du droit d'Aînesse, comédie par feu Monsieur de Voltaire, Paris, Renouard, (1826), 32°, 64 S.
  • Le Comte de Boursoufle, ou les Agrémens du droit d'Aînesse, comédie par feu Monsieur de Voltaire, Paris, Touquet, (1826), 32°, 64 S.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Böttcher: Der englische ursprung des comte de Boursoufle ..., Rostock, Universitäts-Buchdruckerei von Adlers Erben, 1906, 87 S.
  • Valérie André: L’Échange, in: Dictionnaire Voltaire, Hachette Livre, 1994, S. 67.
  • Siegfried Detemple: Der Graf Boursoufle, in: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag. Reichert, Wiesbaden 1994, S. 136 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Siegfried Detemple: Der Graf Boursoufle, in: Voltaire: Die Werke. Katalog zum 300. Geburtstag., Reichert, Wiesbaden 1994, S. 136f.
  2. Valérie André: L’Échange, in: Dictionnaire Voltaire, Hachette Livre, 1994, S. 67.