Laba (Garhanga)

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Karte
Lage von Laba in Niger

Laba ist ein Dorf in der Landgemeinde Garhanga in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa 19 Kilometer nordöstlich von Garhanga, dem Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Keita in der Region Tahoua gehört. Zu den größeren Dörfern in der Umgebung zählen das rund elf Kilometer südöstlich gelegene Déoulé und das rund dreizehn Kilometer nordöstlich gelegene Tchimbaba Tané.[1]

Die Siedlung besteht aus drei Teilen, die jeweils von eigenen traditionellen Ortsvorstehern (chefs traditionnels) geleitet werden: Laba Guébe, Laba Tchédia und Laba Toudou.[2] Laba befindet sich auf einer Höhe von 533 m[3] im Osten der Gebirgslandschaft Ader Doutchi.[4] Das Dorf ist der Hauptort des 365 km² großen Laba-Tals, das sich Richtung Westen bis in die Gemeinde Tamaské erstreckt.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeichnung der Trockentäler bei Laba (1909)

Der britische Reiseschriftsteller A. Henry Savage Landor besuchte Laba am 1. Oktober 1906 im Rahmen seiner zwölfmonatigen Afrika-Durchquerung. Seiner Beschreibung zufolge bestand das Dorf damals aus 150 in den Talwindungen stehenden Hütten.[6] Die 227 Kilometer lange Piste für Reiter zwischen den Orten Tahoua und Kornaka, die durch Laba führte, galt in den 1920er Jahren als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen französischen Kolonie Niger.[7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Laba 6712 Einwohner, die in 866 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 3774 in 548 Haushalten[2] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 3099 in 529 Haushalten.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort wird ein regional bedeutender Wochenmarkt abgehalten. Der Markttag ist Sonntag.[9] Durch Laba verläuft die Nationalstraße 16, die das Dorf mit den Städten Bouza und Keita verbindet. Im Vergleich mit anderen Dörfern im Departement Keita müssen die Ackerbauern von Laba lange Strecken bis zu ihren Feldern zurücklegen. Der Anbau von Zwiebeln, der mit den Dürreperioden der 1970er und 1980er Jahre in der ganzen Region verbreitet wurde, geht im Laba-Tal in die 1920er Jahre zurück.

Im Dorf gibt es mit einem Collège d’Enseignement Général (CEG) eine Schule der Sekundarstufe.[10] Beim Centre de Formation aux Métiers de Laba (CFM Laba) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[11] Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum vorhanden.[12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 349, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Januar 2017; abgerufen am 8. November 2010 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat-niger.org
  3. Abdel Kader Hassane Saley: Évaluation des ressources en eau de l’aquifère du Continental Intercalaire/Hamadien de la Région de Tahoua (bassin des Iullemeden, Niger). Impacts climatiques et anthropiques. Thèse de doctorat. Université Paris-Saclay/Université Abdou Moumouni de Niamey, Saclay/Niamey 2018, S. 210 (tel.archives-ouvertes.fr [PDF; abgerufen am 9. April 2021]).
  4. M. Bocquier, M. Gavaud: République du Niger. Carte Pédologique de la Région de l’Ader Doutchi. Localisation des observations Pédologiques. ORSTOM, Paris (esdac.jrc.ec.europa.eu [abgerufen am 30. September 2018]).
  5. Maurizio Tiepolo: Schéma de Développement et d’Aménagement du Département de Keita – Bilan Diagnostic (11 juin 2008). (PDF) Projet de Développement Local dans l’Ader Doutchi Maggia, 11. Juni 2008, S. 28, abgerufen am 8. Oktober 2018 (französisch).
  6. A. Henry Savage Landor: Across Widest Africa. An Account of the Country and People of Eastern, Central and Western Africa As Seen During a Twelve Months' Journey From Djibuti To Cape Verde. Volume II. Hurst and Blackett, London 1907, S. 362 (archive.org [abgerufen am 13. März 2021]).
  7. Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S. 428.
  8. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 313 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  9. Joint Program Assessment of Grain Marketing in Niger. A Report Prepared for the Government of Niger and the United States Agency for International Development. Volume I: Main Report. Elliot Berg Associates / Government of Niger, Niamey 1983, S. 243 (pdf.usaid.gov [abgerufen am 17. April 2021]).
  10. Maurizio Tiepolo: Schéma de Développement et d’Aménagement du Département de Keita – Bilan Diagnostic (11 juin 2008). (PDF) Projet de Développement Local dans l’Ader Doutchi Maggia, 11. Juni 2008, S. 49 und 67, abgerufen am 8. Oktober 2018 (französisch).
  11. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 94, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  12. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).

Koordinaten: 14° 37′ N, 5° 56′ O