Laga

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Laga
Laga (Osttimor)
Laga (Osttimor)
Laga
Koordinaten 8° 28′ S, 126° 36′ OKoordinaten: 8° 28′ S, 126° 36′ O

Das Verwaltungsamt Laga mit dem Ort an der Küste
Basisdaten
Staat Osttimor
Gemeinde Baucau
Verwaltungsamt Laga
Suco Soba
Höhe 78 m
Links der Ort Laga, rechts davon die Flüsse Lequinamo und Uaimuhi.
Links der Ort Laga, rechts davon die Flüsse Lequinamo und Uaimuhi.
Links der Ort Laga, rechts davon die Flüsse Lequinamo und Uaimuhi.

Laga ist der Hauptort des Verwaltungsamts Laga in der osttimoresischen Gemeinde Baucau.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche São João Bosco in Laga.

Der Ort liegt im Osten der Gemeinde Baucau, im Suco Soba, östlich der Mündung des Flusses Lequinamo in die Straße von Wetar. Das Zentrum der Stadt befindet sich, trotz seiner Lage am Meer, bereits in einer Meereshöhe von 78 m. Zur Gemeindehauptstadt Baucau sind es in Luftlinie 15 km und zur Landeshauptstadt Dili etwa 114 km nach Westen.

In Laga existiert eine Vorschule (Escola Pre-Primaria No. 1 Soba),[1] eine präsekundäre Schule, einen Hubschrauberlandeplatz und ein kommunales Gesundheitszentrum.[2] Außerdem gibt es einen kleinen Markt und einen Hafen. Die Kirche Igreja São João Bosco de Laga wurde 1970 erbaut und in den 1990er-Jahren umgebaut. Ein portugiesisches Fort mit zwei runden Türmen liegt auf einem kleinen Hügel, südlich der Hauptstraße.[3]

Das 1. Bataillon der Verteidigungskräfte Osttimors hat in Laga seinen Stützpunkt.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Festung von Laga

Im Juni 1863 wurde ein Aufstand der Makasae von Laga durch die Portugiesen niedergeschlagen und das Dorf niedergebrannt. Dabei wurde auch der Anführer der Rebellion von 1861 in Laclo gefangen genommen. Im August 1867 rebellierten die Einwohner vom Galoli-Reich von Vemasse, zu dem auch Laga gehörte. Auch diese Rebellion scheiterte. 1889 errichteten die Portugiesen einen Militärposten in Laga.[5]

In den 1930er Jahren wurde in Laga von Distriktsverwalter Armando Eduardo Pinto Correia ein Schulgebäude errichtet.[6]

Als Laga am 10. Dezember 1975 von den Indonesiern besetzt wurde, floh die Bevölkerung in die Wälder. Die indonesischen Soldaten töteten das Vieh, raubten die Nahrungsmittelvorräte und brannten Häuser nieder. Ende 1979 gab es im Ort Laga ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten.[7]

Laga gilt als die Heimat von vielen Mitgliedern des paramilitärischen Konseilu Revolusionariu Maubere (KRM, deutsch Revolutionärer Rat Maubere). Mehrfach kam es hier zu Zwischenfällen mit dem KRM. Im November 2013 verstießen KRM-Mitglieder gegen das allgemeine Trageverbot von Militäruniformen durch Zivilpersonen bei einem Aufmarsch auf dem Fußballfeld von Laga.[8] Am 3. März wurde die KRM für illegal erklärt.[9] Am 10. März errichteten KRM-Mitglieder eine Blockade an der Straße nach Baucau. Eine Person wurde durch einen geworfenen Sprengsatz verletzt.[10] Zwar stellte sich die KRM-Führung am 14. März den Behörden, wurde aber im Dezember 2014 wieder freigelassen.[11] Im Januar 2015 nahm der KRM in Laga zwei Polizisten als Geiseln und verwundete zwei weitere. Premierminister Xanana Gusmão fuhr persönlich in einem Konvoi nach Laga und erreichte in Verhandlungen die Freilassung der Geiseln. Mauk Moruk floh mit seinen Leuten in den Dschungel.[12]

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mädchen in traditioneller Tracht

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem australischen Cooloola Shire Council besteht eine Partnerschaft.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Laga Report (Memento vom 29. August 2007 im Internet Archive)
  • Foto des portugiesischen Forts (1970)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  2. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/unmit.unmissions.org (PDF; 499 kB)
  3. Colonial Voyage: Asia. Portuguese Colonial Remains 16th–18th centuries, abgerufen am 6. Januar 2015.
  4. International Crisis Group: Resolving Timor-Leste’s Crisis, 2006 (Memento vom 10. Oktober 2006 im Internet Archive)
  5. History of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 824 kB)
  6. Heritage of Portuguese Influence Portal: The Pinto Correia Schools, 9. August 2012, abgerufen am 21. August 2015.
  7. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  8. Ex-Guerrillas Threaten Political Stability in East Timor, 1. April 2014, abgerufen am 8. März 2015.
  9. Jornal da República: Resolução do Parlamento Nacional n.º 4/2014 de 4 de Março: De repúdio a tentativas de instabilidade e ameaças ao Estado de Direito, Série I, N.° 9 vom 4. März 2014 (Memento vom 5. Juni 2014 im Internet Archive), abgerufen am 10. März 2015.
  10. East Timor Law and Justice Bulletin: Breach in East Timor Defence Force (F-FDTL) Chain of Command Exposes Military Vulnerability, says Fundasaun Mahein, 14. März 2014, abgerufen am 8. März 2015.
  11. ANGOP: Timor Leste : Tribunal de Díli determina libertação imediata de Mauk Moruk e comandante Labarik, 15. Dezember 2014, abgerufen am 8. März 2015.
  12. Janina Pawelz: Der Rückzug von Premierminister Gusmão: Politische Weichenstellung in Timor-Leste, GIGA Focus Nummer 2, 2015 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive), ISSN 1862-359X, abgerufen am 8. März 2015.
  13. Webseite des Außenministeriums Osttimors (Memento vom 15. Mai 2013 im Internet Archive)