Lampenflora

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Lampenflora in der Kubacher Kristallhöhle
Moose in der UNESCO-Welterbe-Höhle Hohler Fels

Als Lampenflora wird die Gesamtheit aller autotrophen Pflanzen bezeichnet, die sich in natürlichen oder künstlichen Höhlen im Bereich fest installierter Beleuchtungskörper befinden.

Der Begriff „Lampenflora“ hat sich auch im englischen Sprachraum eingebürgert.[1]

Arten der Lampenflora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bisher beschriebenen Arten der Lampenflora gehören folgenden systematischen Gruppen an:

Entstehung der Lampenflora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Voraussetzungen für die Entstehung von Lampenflora sind genügend Licht und Feuchtigkeit. Die Keime, Samen oder Sporen für die Entstehung gelangen durch Luft-, Wassertransport, Tiere oder Menschen in die Höhle.

Der Erstbewuchs der jeweiligen Stellen findet meist durch diverse Algen (Blau-, Grün-, Kieselalgen) statt, die artenspezifische Überzüge über den Wuchsort bilden. Im fortgeschrittenen Stadium können sich Moose und Farne mit einem relativ hohen Artenspektrum bilden.

Im aphotischen (lichtlosen) Teil von Höhlen ist ebenfalls kurzzeitiger Wuchs von photosynthetischen Pflanzen möglich, da durch das Nahrungsdepot des Samens ein beschränktes Wachstum möglich ist. Nach dessen Verbrauch stirbt die Pflanze jedoch.

Lampenflora als Problem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lampenflora verursacht in Höhlen verschiedene Probleme: Da die Lampenflora das natürliche Erscheinungsbild einer Höhle verändert, bekommen Besucher von Schauhöhlen einen falschen Eindruck von Höhlen. Lampenflora kommt in nicht touristisch erschlossenen Höhlen nicht vor. Zusätzlich werden durch die Lampenflora schwache Säuren ausgeschieden, die den Kalkstein angreifen und verändern.[6]

Reduktion von Lampenflora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Reduktion von Lampenflora in Schauhöhlen kann eine angepasste Beleuchtung beitragen, die nur dann leuchtet, wenn die Besucher dies benötigen. Weiterhin kann periodisch die Lampenflora physikalisch oder chemisch entfernt werden. Der Einsatz phytotoxischer Substanzen muss die Integrität von Flora und Fauna innerhalb und außerhalb der Höhle, der Schauhöhlenbesucher und der Höhlenführer berücksichtigen.[6] Auch hat sich herausgestellt, dass sich die Lampenflora durch die fehlende Wärmeentwicklung und das veränderte Lichtspektrum von LED-Leuchten zurückbildet und teilweise verschwindet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Dobat (1963): „Höhlenalgen“ bedrohen die Eiszeitmalereien von Lascaux. – Die Höhle 14/2
  • Verband Österreichischer Höhlenforscher – 2007 – Speläo-Merkblätter – Speldok 13

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Abhandlung der Australasian Cave and Karst Management Association
  2. U. Passauer: Chrysosplenium alternifolium L. in der Lurgrotte – erstmals eine Blütenpflanze in einer „Lampenflora“ (PDF; 1,2 MB)
  3. Monumentale Bäume - Schwarzer Holunder. Abgerufen am 2. Juli 2017.
  4. Lurhöhle. Abgerufen am 2. Juli 2017.
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lurgrotte.comWebsite Lurgrotte. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Dezember 2008; abgerufen am 2. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lurgrotte.com
  6. a b Karl Johnson: CONTROL OF LAMPENFLORA AT WAITOMO CAVES. NEW ZEALAND, 1977