Landtagswahl in Lippe 1929

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1925Landtagswahl 19291933
(in %)[1]
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39,0
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6,2
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1925
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+4,7
−3,3
−13,6
+7,9
+6,9
+2,0
−2,5
+4,0
−5,3
        
Insgesamt 21 Sitze

Die Landtagswahl in Lippe vom 6. Januar 1929 war die Wahl zum 4. Landtag in Freistaat Lippe, einem Kleinstaat der Weimarer Republik. Die SPD Lippe ging aus der Wahl mit deutlichen Gewinnen als erneut stärkste Kraft hervor. Großer Verlierer war die DNVP.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Landtagswahl in Lippe 1925 hatte die SPD leichte Gewinne erzielt und war stärkste Fraktion geblieben. Sie bildete mit der DDP und der DVP weiterhin eine Koalition. An der Spitze der Landesregierung stand weiterhin Heinrich Drake.

Das Wahlergebnis 1925 lautete:

Partei Stimmen absolut Stimmen in % Sitze
SPD 30.144 34,33 % 8
DNVP 22.285 25,38 % 6
DVP 13.817 15,74 % 3
DDP 7.115 8,1 % 1
Wirtschaftliche Vereinigung der Haus- und Grundbesitzer 5.570 6,34 % 1
Gewerkschaftsbund 4.551 5,18 % 1
KPD 3.649 4,16 % 1
NSDAP 678 0,77 % ./.

Das Wahlrecht sah einen Landtag mit 21 Abgeordneten vor, die in freier, gleicher, direkter und geheimer Wahl im Verhältniswahlrecht gewählt werden sollten. Mindestalter war 20 Jahre.

Bei der Reichstagswahl 1928 hatte die SPD in Lippe leicht zugelegt und die DNVP einen Einbruch erlitten und damit die Tendenz der Landtagswahl vorweggenommen.

Wahlergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wahlbeteiligung brach auf 76,33 % ein, der Anteil der ungültigen Stimmen 1,68 %. Die gültigen Stimmen verteilten sich wie folgt:

Partei Stimmen absolut Stimmen in % Sitze
SPD 31.540 38,98 % 9
DVP 10.054 12,43 % 3
DNVP 9.576 11,84 % 3
CNBL 6.412 7,93 % 2
WP 5.590 6,91 % 1
KPD 4.987 6,16 % 1
DDP 4.495 5,56 % 1
Volksrechtspartei 3.225 3,99 % 1
NSDAP 2.713 3,35 % ./.
Katholische Volksvertretung 2.313 2,86 % ./.

Die gewählten Abgeordneten finden sich in der Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Lippe) (4. Wahlperiode).

SPD, DDP und DVP setzten ihre Koalition fort, die das Landespräsidium unter Heinrich Drake (SPD) bildete.

Sozialökonomische Struktur der Abgeordneten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Frauenanteil der Abgeordneten betrug 3,7 %. Die überwiegende Zahl der Abgeordneten, nämlich 15 von 27, stammte aus den Städten, der Anteil der Abgeordneten aus den Landgemeinden erreichte aber mit 44,4 % einen Höchststand. Mit 6 Abgeordneten oder 22 % kamen überproportional viele Abgeordnete aus Detmold, aber dieser Anteil war der geringste bei allen lippischen Wahlen in der Weimarer Republik. Nach Berufsgruppen ergab sich folgende Verteilung:

Berufsgruppe Zahl Abgeordnete
Selbstständige 11
Beamte 3
Angestellte 6
Arbeiter 4
Pensionäre und Rentner 1
Sonstige 2

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Hüls: Wähler und Wahlverhalten im Land Lippe während der Weimarer Republik. (= Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe. 22). Detmold 1974, S. 52–53, 111.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weimarer Republik 1918-1933. Landtagswahlen. Freistaat Lippe Valentin Schröder