Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1990

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1985Landtagswahl 19901995
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Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1985
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Insgesamt 237 Sitze

Die Wahl zum Landtag von Nordrhein-Westfalen der 11. Wahlperiode fand am 13. Mai 1990 parallel zur Landtagswahl in Niedersachsen statt.

Bei dieser Landtagswahl stellte sich die SPD-Alleinregierung unter Ministerpräsident Johannes Rau (Kabinett Rau III) erneut der Wiederwahl. Rau war seit 1978 Ministerpräsident; er stellte sich (nach der Wahl 1980 und 1985) 1990 zum dritten Mal zur Wiederwahl. Für die CDU trat Norbert Blüm (Bundesarbeitsminister seit 1982) als Herausforderer von Johannes Rau an. Die CDU erhielt einen minimal höheren Stimmenanteil als bei der Wahl zuvor. Die SPD erhielt 50,0 Prozent der Stimmen (2,1 Prozentpunkte weniger als 1985) und 125 der 237 Sitze im Landtag.

Die FDP verlor leicht auf 5,8 Prozent. Die Grünen erhielten 5,0 Prozent der Stimmen; damit überwanden sie erstmals die Fünfprozenthürde und zogen in den Landtag ein.

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlberechtigte: 13.036.004
Wähler: 9.353.712
Wahlbeteiligung: 71,75 %
Gültige Stimmen: 9.291.974
Partei Stimmen
absolut
Anteil
in %
Wahl-
kreisbe-
werber
Direkt-
man-
date
Sitze
1990
Sitze
1992
SPD 4.644.431 49,98 151 122 122 123
CDU 3.409.953 36,70 151 29 89 90
FDP 535.656 5,76 151 14 14
GRÜNE 469.098 5,05 151 12 12
REP 171.867 1,85 135
ÖDP 46.650 0,50 136
NPD 3.370 0,04 24
DKP 2.376 0,03 18
Patrioten 1.742 0,02 26
CM 1.161 0,01 5
Zentrum 717 0,01 3
Familie 210 0,00 1
SRP 202 0,00 3
FAP 56 0,00 1
Einzelbewerber 4.485 0,05 7
Total 9.291.974 963 151 237 239

Durch eine Entscheidung im Wahlprüfungsverfahren zog am 5. März 1992 Hagen Müller (SPD) als direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis 151 (Märkischer Kreis IV) in den Landtag ein, die ursprünglich festgestellte Siegerin im Wahlkreis, Petra Böckelmann (CDU), schied aus. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Direktmandate der SPD von 121 auf 122. Die CDU erhielt ein zusätzliches Ausgleichsmandat. So erhöhte sich die Gesamtzahl der Sitze von 237 auf 239.[1]

Sitzverteilung am Ende der Wahlperiode: SPD 122, CDU 89, FDP 14, Grüne 12, fraktionslos 2

Kabinett Rau IV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rau bildete nach der Wahl das Kabinett Rau IV. Viele Posten besetzte er mit denselben Ministern wie im Kabinett zuvor.

Das Ressort ‚Bundesangelegenheiten‘ übernahm Rau nun selber (zuvor: Günther Einert; Einert wurde Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie und folgte damit Reimut Jochimsen (1933–1999)); Rau berief erstmals eine Ministerin für die ‚Gleichstellung von Frau und Mann‘ (Ilse Ridder-Melchers); als Nachfolger von Christoph Zöpel (‚Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr‘) berief er Franz-Josef Kniola (‚Stadtentwicklung und Verkehr‘) sowie für ‚Bauen und Wohnen‘ Ilse Brusis.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bekanntmachung der Neufeststellung