Landtagswahlkreis Kiel-West

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Wahlkreis 13: Kiel-West
Wahlkreis Kiel-West
Wahlkreis Kiel-West
Staat Deutschland
Bundesland Schleswig-Holstein
Region Kreisfreie Stadt Kiel
Wahlkreisnummer 13
Wahlbeteiligung 59,0 %
Wahldatum 9. Mai 2022
Wahlkreisabgeordneter
Name
Partei Grüne
Stimmanteil 31,8 %

Der Wahlkreis Kiel-West (Wahlkreis 13) ist ein Landtagswahlkreis in Schleswig-Holstein. Der Wahlkreis umfasst einen Teil der Landeshauptstadt Kiel und gilt als Hochburg der SPD, lediglich in der Frühzeit der Bundesrepublik, als je einmal FDP (1950) und CDU (1958) das Direktmandat errangen und 2022, als erstmals die Grünen die meisten Erststimmen im Wahlkreis erhielten, konnten andere Parteien den Wahlkreis gewinnen. Bei der Landtagswahl 2022 erreichten die Grünen in diesem Wahlkreis ihr landesweit bestes Zweitstimmenergebnis, während die CDU nirgendwo anders schlechter abschnitt.

Die Wahlkreisgrenze wird wie folgt beschrieben:

„Die Grenze zum Wahlkreis 13 beginnend am Sportboothafen Seeburg bis zur Stadtgrenze zur Gemeinde Kronshagen an der Eckernförder Straße, entlang der Stadtgrenze in südlicher Richtung bis zur Stadtteilgrenze Meimersdorf, entlang dieser Grenze quer über den Schulensee nach Osten bis zur Poppenbrügger Au, weiter bis an die Neue Hamburger Straße (L 318), diese kreuzend weiter entlang der Neuen Hamburger Straße (L 318), die Bundesstraße 404 sowie die Bahnlinien kreuzend, dann östlich der Bahnlinien nach Norden bis zur Einmündung der Straße Schwedendamm in die Bahnhofstraße, auf der Straßenmitte der Bahnhofstraße entlang bis zur Hörn, von dort am westlichen Ufer des Hafens entlang der Wasserlinie in nördlicher Richtung zurück bis zum Ausgangspunkt am Sportboothafen Seeburg“[1]

Landtagswahl 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2022 – WK Kiel-West
Zweitstimmen
 %
40
30
20
10
0
31,9 %
28,3 %
16,0 %
5,8 %
5,4 %
3,9 %
2,9 %
1,2 %
4,5 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2017
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
+12,9 %p
+5,8 %p
−12,7 %p
−3,5 %p
+2,4 %p
−4,4 %p
−1,8 %p
+1,2 %p
+1,7 %p
Gegenstand der

Nachweisung

Erst-

stimmen

Zweit-

stimmen

Bewerber Partei Anzahl  % Anzahl  %
Wahlberechtigte 66.495
Wähler 39.193
Ungültige Stimmen 456 1,2 220 0,6
Gültige Stimmen 38.737 98,9 38.973 99,4
davon
Kristina Herbst CDU 10.275 26,5 11.031 28,3
Özlem Ünsal SPD 7.863 20,3 6.245 16,0
Anna Langsch GRÜNE 12.328 31,8 12.444 31,9
Theresa Leinkauf FDP 1.986 5,1 2.243 5,8
Eike Reimers AfD 1.174 3,0 1.132 2,9
Johann Knigge-Blietschau DIE LINKE 1.525 3,9 1.503 3,9
Susanna Swoboda SSW 2.012 5,2 2.124 5,4
PIRATEN 172 0,4
Hannelore Brandt FREIE WÄHLER 189 0,5 126 0,3
Ove Schröter Die PARTEI 987 2,5 767 2,0
Z. 31 0,1
dieBasis 468 1,2
Marvin Weidemeier Die Humanisten 180 0,5 124 0,3
Gesundheitsforschung 36 0,1
Tierschutzpartei 315 0,8
Simon Wadehn Volt 218 0,6 212 0,5

Neben Anna Langsch, die das Direktmandat erstmals für ihre Partei gewinnen konnte, wurde die CDU-Direktkandidatin Kristina Herbst über Platz 6 der CDU-Landesliste in den Landtag gewählt. Die bisherige Abgeordnete Özlem Ünsal verpasste auch über Platz 20 der SPD-Landesliste den Wiedereinzug in das Parlament.

Landtagswahl 2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Tobias Loose CDU 27,7 22,5
Özlem Ünsal SPD 36,5 28,7
Lasse Petersdotter GRÜNE 13,3 19,0
Ekkehard Klug FDP 6,0 9,3
Andreas Halle PIRATEN 2,2 1,6
Susanna Swoboda SSW 2,9 3,0
Stefan Rudau LINKE 5,1 8,3
FAMILIE 0,4
Freie Wähler 0,4
Gerald Hohmann AfD 4,4 4,7
LKR 0,3
Swana Lohse Die Partei 2,0 1,5
Z.SH 0,2

Neben der Wahlkreisabgeordneten Özlem Ünsal (SPD), die die Nachfolge des langjährigen Abgeordneten Jürgen Weber, der dem Parlament über 20 Jahre angehört hatte, antrat, wurde der Grünen-Kandidat Lasse Petersdotter in den Landtag gewählt. Der CDU-Kandidat Tobias Loose rückte am 29. Juni 2017 für seinen Parteifreund Ingbert Liebing, der zum Bevollmächtigten des Landes Schleswig-Holstein beim Bund ernannt worden war, in den Landtag nach. Der FDP-Kandidat und ehemalige Kultusminister Ekkehard Klug war nach 25 Jahren als Abgeordneter nur noch im Wahlkreis und nicht mehr auf der Landesliste angetreten und schied daher aus dem Landtag aus.

Landtagswahl 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Kristina Herbst CDU 24,5 20,0
Jürgen Weber SPD 42,9 34,9
Ekkehard Klug FDP 3,0 6,2
Anke Erdmann GRÜNE 16,3 19,7
Björn Thoroe LINKE 4,0 4,0
SSW 3,7
Alexander Bühner PIRATEN 8,5 9,5
Freie Wähler 0,6
Wolfgang Schimmel NPD 0,7 0,7
FAMILIE 0,7
MUD 0,1

Neben dem Wahlkreisabgeordneten Jürgen Weber (SPD), der den Wahlkreis seit seiner Wiedererrichtung 2005 vertrat, wurden die Kandidaten von FDP, Ekkehard Klug (Landtagsabgeordneter seit 1992), und Grünen, Anke Erdmann (sie gehörte dem Landtag seit 2009 an), erneut über die Landesliste ihrer jeweiligen Partei gewählt. Der bisherige Linken-Abgeordnete Björn Thoroe, er war im Januar 2010 nach einer Korrektur des Landtagswahlergebnisses in den Landtag eingezogen, scheiterte mit seiner Partei an der 5-%-Hürde und schied daher aus dem Parlament aus.

Landtagswahl 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direktkandidat Partei Erststimmen in % Zweitstimmen in %
Trutz Graf Kerssenbrock CDU 25,8 22,2
Jürgen Weber SPD 36,5 29,5
Christina Musculus-Stahnke FDP 8,5 11,6
Anke Erdmann GRÜNE 16,5 18,5
- SSW - 3,9
Meryem Tiraz-Deniz LINKE 6,9 8,0
Alexander Bühner PIRATEN 3,2 3,0
- NPD - 0,9
Sönke Nonnsen FW-SH 1,1 0,8
Hartmut Keller RENTNER 0,7 0,7
FAMILIE 0,6
RRP 0,1
IPD 0,1
Sabine Petersen Einzelbewerber 1,2

Neben dem wiedergewählten Wahlkreisabgeordneten Jürgen Weber (SPD) wurden die Grünen-Kandidatin Anke Erdmann und zunächst auch die Kandidatin der FDP, Christina Musculus-Stahnke, erstmals über die Landesliste ihrer jeweiligen Partei gewählt. Der frühere CDU-Abgeordnete Trutz Graf Kerssenbrock scheiterte hingegen mit dem Versuch einer Rückkehr in den Landtag. Musculus-Stahnke musste im Januar 2010 nach einer Korrektur des Landtagswahlergebnisses wieder aus dem Parlament ausscheiden.

Landtagswahl 2005[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landtagswahl 2005 ergab folgendes Ergebnisse[2]:

Gegenstand der

Nachweisung

Erst-

stimmen

Zweit-

stimmen

Bewerber Partei Anzahl  % Anzahl  %
Wahlberechtigte 62.685
Wähler 40.275
Ungültige Stimmen 1.081 2,7 511 1,3
Gültige Stimmen 39.194 97,3 39.764 98,7
davon
Jürgen Weber SPD 19.289 49,2 17.642 44,4
? CDU 12.225 31,2 11.226 28,2
? FDP 1.981 5,1 2.494 6,3
? GRÜNE 4.197 10,7 4.872 12,3
SSW 1.446 3,6
? NPD 692 1,8 765 1,9
FAMILIE 227 0,6
? Übrige 810 2,1 1.092 2,7

Neben dem direkt gewählten Wahlkreisabgeordneten Jürgen Weber (SPD), der zuvor seit 1996 den nun aufgelösten Wahlkreis Kiel-Mitte vertreten hatte, schaffte kein anderer Bewerber den Einzug in den Landtag.

Bisherige Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Kiel-West waren:

Jahr Direktkandidat Partei Erststimmen
in %
2022 Anna Langsch GRÜNE 31,8
2017 Özlem Ünsal SPD 36,6
2012 Jürgen Weber SPD 42,9
2009 Jürgen Weber SPD 36,6
2005 Jürgen Weber SPD 49,2
1988 Rolf Selzer SPD 67,4
1987 Rolf Selzer SPD 56,9
1983 Rolf Selzer SPD
1979 Joachim Lohmann SPD 51,6
1975 Alfred Prezewowsky SPD 49,7
1971 Alfred Prezewowsky SPD 50,8
1967 Gerhard Strack SPD 47,4
1962 Gerhard Strack SPD 47,4
1958 Martin Redeker CDU 45,2
1954 Gerhard Strack SPD 42,3
1950 Hermann Andersen FDP 43,2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vollständige Beschreibung der Wahlkreise (Memento des Originals vom 22. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schleswig-holstein.de (PDF; 35 kB)
  2. Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 20. Februar 2005 auf www.statistik-nord.de, abgerufen am 5. April 2024.