Langdon Gilkey

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Langdon Brown Gilkey (* 9. Februar 1919 in Chicago; † 19. November 2004 in Charlottesville) war ein US-amerikanischer protestantischer ökumenischer Theologe und Hochschullehrer an verschiedenen internationalen Universitäten.[1][2]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilkey war ein Enkel mütterlicherseits von Clarence Talmadge Brown (* 1860), dem ersten protestantischen Pfarrer einer Gemeinde in Salt Lake City. Sein Vater war Charles Whitney Gilkey (1882–1968), ein liberaler Theologe und der erste Dekan der University of Chicago Rockefeller Chapel. Seine Mutter war Geraldine Gunsaulus Brown (1889–1955)[3] eine bekannte Feministin und Leiterin des YWCA.

Gilkey besuchte die Grundschule der University of Chicago Laboratory School und absolvierte 1936 die Asheville School for Boys in North Carolina. 1940 erwarb er seinen Bachelor of Arts in Philosophie mit magna cum laude an der Harvard University, wo er während seines ersten Studienjahres in Grays Hall lebte. Im folgenden Jahr ging er nach China, um Englisch an der Yanjing-Universität zu unterrichten, und wurde anschließend im Jahre 1943 während des Zweiten Weltkriegs von den Japanern inhaftiert, zunächst unter Hausarrest an der Universität gestellt und später in einem Internierungslager in der Nähe der Stadt Weifang in der Provinz Shantung gefangen gehalten. Dort war Eric Liddell ebenfalls interniert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg promovierte Gilkey in Religionswissenschaften an der Columbia University in New York und wurde von Reinhold Niebuhr als Mentor und Lehrassistent betreut. Er war Fulbright-Stipendiat an der Universität Cambridge, hier verbrachte er die Zeit von 1950 bis 1951. Im Anschluss daran wurde er von 1951 an bis 1954 Professor am Vassar College und dann von 1954 bis 1963 an der Vanderbilt Divinity School. Im Jahre 1960 erhielt er ein Guggenheim-Stipendium, um in München studieren zu können. Ein weiteres Guggenheim-Stipendium Mitte der 1970er Jahre führte ihn nach Rom. Ende 1963 wurde er Professor an der Divinity School der University of Chicago. Er wurde schließlich bis zu seiner Emeritierung im März 1989 zum Shailer-Mathews-Professor für Theologie ernannt. Während eines Sabbatjahres 1970 lehrte er an der Universität Utrecht in den Niederlanden. Im Jahre 1975 unterrichtete er an der japanischen Universität Kyōto. In seiner dortigen Vorlesungsreihe beschäftigte er sich mit den Umweltgefahren der Industrialisierung. Nach seiner Emeritierung hielt er bis 2001 Vorlesungen an der University of Virginia und der Georgetown University. In dieser letzten Periode seiner Lehrtätigkeit war er für ein Jahr als Gastprofessor an der Theologischen Abteilung (jetzt Divinity School) des Chung Chi Colleges, an der Chinesischen Universität von Hongkong tätig.

1994 wurde Gilkey in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.[4]

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kyle A. Pasewark, Jeff B. Pool: The Theology of Langdon B. Gilkey: Systematic and Critical Studies. Mercer University Press, 1999
  • Joseph L. Price: The Ultimate and the Ordinary: A Profile of Langdon Gilkey. Religion Online, der Artikel erschien in Christian Century, April 12, 1989, S. 380 ([3] auf religion-online.org)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fotografie von Langdon Brown Gilkey Langdon Brown Gilkey
  • Fotografie von Langdon Brown Gilkey auf media.gettyimages.com [4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Margalit Fox: Langdon Gilkey, 85, Theorist on Nexus of Faith and Science, Dies 26. November 2004 New York Times [1]
  2. Langdon Brown Gilkey, 2019 Encyclopedia.com [2]
  3. Geraldine Gunsaulus Brown Gilkey in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 26. September 2023 (englisch).
  4. Book of Members 1780–present, Chapter G. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 29. Juni 2020 (englisch).