Langemark-Poelkapelle

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Langemark-Poelkapelle
Flagge
Langemark-Poelkapelle (Provinz Westflandern)
Langemark-Poelkapelle (Provinz Westflandern)
Langemark-Poelkapelle
Staat: Belgien Belgien
Region: Flandern
Provinz: Westflandern
Bezirk: Ypern
Koordinaten: 50° 55′ N, 2° 55′ OKoordinaten: 50° 55′ N, 2° 55′ O
Fläche: 52,53 km²
Einwohner: 7926 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km²
Postleitzahl: 8920
Vorwahl: 057
Bürgermeister: Alain Wyffels (CD&V)
Adresse der
Kommunal-
verwaltung:
Gemeentehuis
Kasteelstraat 1
8920 Langemark-Poelkapelle
Website: www.langemark-poelkapelle.be
lflblelslh

Langemark-Poelkapelle ist eine Gemeinde des Arrondissements Ypern in der belgischen Provinz Westflandern.

Die Gemeinde wurde 1977 aus den bisherigen Gemeinden Bikschote,[1] Langemark (heute Hauptort) und Poelkapelle gebildet.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 7926 Einwohner (1. Januar 2022) zählende Gemeinde umfasst fünf Ortsteile. Dies sind die drei ehemaligen Gemeinden sowie die zu Langemark gehörenden Dörfer Madonna und Sint-Juliaan.[2] Nachfolgende Tabelle gibt die Fläche und die Einwohnerzahl der Teilgemeinden für 1999 an. Die Nummern entsprechen denen der Karte rechts; bebaute Flächen in gelb.

Ortsteile Langemark-Poelkapelle
St. Julien (Sint-Juliaan) im Winter 1915/16
Saint Julien Memorial (1923) für die bei den ersten Gasangriffen am 22. und 24. April 1915 getöteten kanadischen Soldaten
# Name Fläche Einwohner (1999)
I
 
(IV)
(V)
Langemark
- Langemark
- Madonna
- Sint-Juliaan
31,67
 
 
 
5.084
 
 
 
II Poelkapelle 15,29 1.965
III Bikschote 5,57 575
Quelle: Streekplatform Westhoek[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ersten Weltkrieg war Langemark-Poelkapelle der Schauplatz schwerer Gefechte zwischen deutschen und alliierten Truppen.

In der ersten Flandernschlacht wurde Langemark zum namensgebenden Ort für den „Mythos von Langemarck“. Die Schlacht selbst fand im Raum des heutigen Ortsteils Bixschoote und des Ortsteils Noordschote der angrenzenden Stadt Lo-Reninge (auf der oberen Karte: e, links oben) statt.

Während der zweiten Flandernschlacht führte das deutsche Pionierregiment 35 am 22. April 1915 an der Frontline zwischen Bixschoote und Langemark den ersten Angriff mit Giftgas durch. Insgesamt wurden 150 Tonnen Chlorgas nach dem Blasverfahren eingesetzt.[4] Es bildete sich eine 6 km breite, 600–900 m tiefe Gaswolke, die auf die französischen und kanadischen Truppen bei Sint-Juliaan zutrieb. 35 Minuten nach dem Abblasen des Giftgases hatte die deutsche Infanterie 4 Kilometer Terrain gewonnen. Am Ende des Tages wurden von 15.000 mit Kampfgas angegriffenen Soldaten 5.000 als gefallen und 5.000 gefangen genommen gemeldet, dazu wurden 60 Geschütze erobert.[5]

Der britische Soldatenfriedhof Poelkapelle British Cemetery sowie der deutsche Soldatenfriedhof Langemark erinnern an die Toten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In den deutschen Regimentsgeschichten des Ersten Weltkriegs Bixschoote oder Bixschote genannt
  2. In den deutschen Regimentsgeschichten des Ersten Weltkriegs St. Julien genannt
  3. Bevolkingsevolutie 1970–1999 op het niveau van de deelgemeenten in de Westhoek (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
  4. Margit Szöllösi-Janze: Fritz Haber 1868–1934: Eine Biographie, 1998, S. 329 f.
  5. Die deutschen Gasmasken (1915–1918)/Les masques à gaz allemands (1915–1918), Zugriff am 26. Januar 2015

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Langemark-Poelkapelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien