Lascha Talachadse

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Lascha Talachadse, Rio 2016

Lascha Talachadse (georgisch ლაშა ტალახაძე; englisch Lasha Talakhadze; * 2. Oktober 1993 in Satschchere) ist ein georgischer Gewichtheber und mehrmaliger Weltmeister. Er wurde 2015 Weltmeister im Superschwergewicht im Zweikampf und im Reißen, 2016 Europameister und gewann im selben Jahr die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen, während er gleichzeitig einen neuen olympischen und Weltrekord setzte. Talachadse übertraf seinen eigenen Weltrekord 2017 als Weltmeister und wurde im selben Jahr erneut Europameister. 2021 stellte er mit insgesamt 488 kg einen neuen Weltrekord auf, welchen er mit seinem erneuten WM Sieg bei den Weltmeisterschaften im Gewichtheben 2021 in Taschkent durch Leistungen von 492 kg (225–267) in allen Kategorien verbesserte.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lascha Talachadse begann als Jugendlicher mit dem Gewichtheben. 2010 startete er erstmals bei einer internationalen Meisterschaft, der Junioren-Europameisterschaft (U 18) in Valencia. Er siegte dort im Superschwergewicht mit einer Zweikampfleistung von 345 kg (158–187). Im September 2011 wurde er in Bukarest wieder Junioren-Europameister im Superschwergewicht, wobei er sich im Zweikampf auf 402 kg (185–217) steigerte. Er wurde 2011 auch schon bei der Weltmeisterschaft der Senioren in Paris eingesetzt und kam dort mit 387 kg (180–207) im Superschwergewicht auf den 20. Platz.

Bei der Junioren-Europameisterschaft 2012 (U 20) in Eilat/Israel kam er im Superschwergewicht auf 412 kg (190–222). Mit dieser Leistung belegte er hinter Magomed Abujew aus Russland und Gor Minasjan aus Armenien den 3 Platz. Im Mai 2013 siegte er dann bei der Junioren-Weltmeisterschaft (U 20) in Lima im Superschwergewicht mit 411 kg (190–221) im Zweikampf, wobei er mit einem Körpergewicht von 156,15 kg aufwartete, vor Gor Minasjan, der auf 403 kg kam.

Bei der Junioren-Europameisterschaft (U 20) 2013 in Tallinn erreichte er im Zweikampf 415 kg (190–225). Bei dieser Meisterschaft war er jedoch mit Stanozolol gedopt. Deswegen wurde er vom Gewichtheber-Weltverband (IWF) vom 17. Oktober 2013 bis zum 17. Oktober 2015 gesperrt.

Nach der zweijährigen Wettkampfsperre war er im November 2015 bei der Weltmeisterschaft in Houston am Start. Er erzielte dort im Superschwergewicht im Zweikampf 454 kg (207–247) nachträglich den ersten Platz, nachdem Alexei Wladimirowitsch Lowtschew bei einer Dopingprobe positiv getestet worden war.

Bei den Europameisterschaften im Gewichtheben 2016 in Forde gewann Talachadse im Zweikampf mit 463 kg und in den Einzeldisziplinen Reißen mit 212 kg und Stoßen mit 253 kg.

Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio den Janeiro war er hoher Favorit und rechtfertigte diese Stellung mit dem Gewinn der Goldmedaille. Dabei erzielte er mit insgesamt 473 kg (215–258) einen neuen Weltrekord.

2017 wurde er in Split erneut Europameister im Superschwergewicht. Dabei reichten ihm im Zweikampf 467 kg (217–250) zum Sieg im Zweikampf und in den beiden Einzeldisziplinen. In noch besserer Form stellte er sich bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Anaheim. Er siegte dort mit der Weltrekordlast von 477 kg (220–257) vor den Iranern Said Alihoseini, 454 kg und Behdad Salimikordasiabi, 453 kg.

2018 setzte er seine Siegesserie fort. Er siegte zunächst bei der Europameisterschaft, begnügte sich dort aber mit im Zweikampf mit 457 kg (210–247). Bei der Weltmeisterschaft im November 2018 in Aschgabat wurde er wiederum Weltmeister im Superschwergewicht, das nach einer Gewichtsklassenreform nunmehr bei 109 kg Körpergewicht beginnt. Seine Zweikampfleistung betrug 474 kg (217–257). Auf Grund der Gewichtsklassenreform sind diese Leistungen neue Weltrekorde.

Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gewann er nach den Spielen 2016 in Rio de Janeiro erneut die Goldmedaille. Dabei erzielte er mit insgesamt 488 kg (223–265) in allen Kategorien einen neuen Weltrekord.[1] Während der Eröffnungsfeier war er, gemeinsam mit der Schützin Nino Salukwadse, der Fahnenträger seiner Nation.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2010 1. Junioren-EM (U 18) in Valencia Superschwer mit 345 kg (158–187)
2011 1. Junioren-EM (U 18) in Bukarest Superschwer mit 402 kg (185–217), vor Gor Minasjan, Armenien, 395 kg (179–216) und Magomed Abujew, Russland, 390 kg (178–212)
2011 20. WM in Paris Superschwer mit 387 kg (180–207); Sieger: Behdad Salimikordasiabi, Iran, 464 kg (214–250)
2012 3. Junioren-EM (U 20) in Eilat Superschwer mit 412 kg (190–222), hinter Magomed Abujew, 424 kg (192–232) und Gor Minasjan, 421 kg (191–230)
2013 1. Junioren-WM (U 20) in Lima Superschwer mit 411 kg (190–221), vor Gor Minasjan, 403 kg (183–220) und Karen Martirosjan, Russland, 385 kg (180–205)
2013 disq. Junioren-EM (U 20) in Tallinn/Estland Superschwer wegen Dopings mit Stanozolol vom Gewichtheber-Weltverband IWF vom 17. Oktober 2013 bis 17. Oktober 2015 gesperrt
2015 1.* WM in Houston Superschwer mit 454 kg (207–247) vor Mart Seim, Estland, 438 kg (190–248). *Nachträglich vergeben, nachdem Alexei Lowtschew der Titel wegen Doping aberkannt wurde.
2016 1. EM in Førde Superschwer mit 463 kg (212–251) vor Gor Minasjan, Armenien, 443 kg und Mart Seim, Estland, 424 kg. Gold in Reißen und Stoßen.
2016 Gold OS in Rio de Janeiro Superschwer mit 473 kg (215–258) vor Gor Minasjan, Armenien, 451 kg und Irakli Turmanidse, Georgien, 448 kg. Olympischer Rekord und Weltrekord
2017 1. EM in Split Superschwer mit 467 kg (217–250) vor Gor Minasjan, Armenien, 446 kg und Ruben Aleksanjan, Armenien, 434 kg. Gold in allen Kategorien.
2017 1. WM in Anaheim Superschwer mit 477 kg (220–257) vor Said Alihoseini, Iran, 454 kg und Behdad Salimikordasiabi, Iran, 453 kg. Neuer Weltrekord in Zweikampf und Reißen.
2018 1. EM in Bukarest Superschwer mit 457 kg (210–247), vor Jiri Orsag, Tschechien, 417 kg (181–236) und Peter Nagy, Ungarn, 416 kg (191–225).
2018 1. WM in Aschgabat Superschwer mit 474 kg (217–257), vor Gor Minasjan, Armenien, 450 kg (205–245) und Rustam Djamgabajew, Usbekistan, 447 kg (202–245).
2019 1. EM in Batumi Superschwer mit 478 kg (218–260), vor Irakli Turmanidse, Georgien, 447 kg (206–241) und Ruben Aleksanjan, Armenien, 440 kg (200–245). Weltrekord in allen Kategorien.
2019 1. WM in Pattaya Superschwer mit 484 kg (220–264), vor Gor Minasjan, Armenien, 460 kg (212–248) und Ruben Aleksanjan, Armenien, 437 kg (192–245). Weltrekord in allen Kategorien.
2020 1. EM in Moskau Superschwer mit 485 kg (222–263), vor Gor Minasjan, Armenien, 466 kg (216–248) und Varazdat Lalayan, Armenien 445 kg (205–240). Weltrekord im Reißen und Zweikampf.
2021 1. OS in Tokio Superschwer mit 488 kg (223–265), vor Ali Davoudi, Iran, 441 kg (200–241) und Man Asaad, Syrien, 424 kg (190–234). Weltrekord in allen Kategorien.
2021 1. WM in Taschkent Superschwer mit 492 kg (225–267), vor Varazdat Lalayan, Armenien, 457 kg (211–246) und Gor Minasjan, Armenien, 448 kg (206–243). Weltrekord in allen Kategorien.

WM-Einzelmedaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • WM-Goldmedaillen: 2015/Reißen*, 2017/Reißen, 2017/Stoßen, 2018/Reißen, 2018/Stoßen
  • WM-Silbermedaille: 2015/Stoßen*
Erläuterungen
  • alle Wettbewerbe im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Superschwergewicht, Gewichtsklasse über 105 kg (bis Mitte 2018, danach über 109 kg Körpergewicht)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lasha Talakhadze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Olympische Spiele 2020 in der Datenbank von Olympedia.org (englisch), abgerufen am 24. August 2023.