Lauber Madonna

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Lauber Madonna in der Filialkirche St. Nikolaus

Bei der sogenannten Lauber Madonna (manchmal auch: Madonna von Laub) handelt es sich um eine Sandstein-Vollplastik. Sie wird nach ihrem Standort in der katholischen Filialkirche St. Nikolaus in der Ortschaft Laub (Prichsenstadt) benannt und gilt als bedeutendes Beispiel spätgotischer Steinplastik. Die Skulptur ist als Teil der Kirchenausstattung ein Baudenkmal.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gut lebensgroße Sandstein-Madonna (Höhe 185 cm) steht auf der zugehörigen Säule, deren Kapitell das Wappen der vermutlichen Stifterfamilie Teufel zeigt. Haltung, Kleidung und Gestik stehen für das adlig-ritterliche Frauenideal des Hochmittelalters: geneigtes Haupt, enges und hochgegürtetes Gewand, loser Mantel und Schleier. Das mit einem körperlangen Hemd bekleidete Kind schwebt scheinbar schwerelos auf dem linken Arm der Statue. In der Hüfte gedreht, wendet es sich dem Betrachter zu, die Hände in segnender Haltung erhoben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Statue entstand im frühen 14. Jahrhundert (um 1310) in einer Würzburger Werkstatt. Im Jahr 1590 kam sie für den Preis von „2 Aimer Wein“[1] aus der Würzburger Franziskanerkirche nach Laub. Wegen des Teufelswappens am Säulenkapitell wurde die Figur 1798 aus der Kirche entfernt. Im Jahr 1856 wurde die Madonna zunächst ohne Säule zurück in die Kirche gebracht. Dabei erhielt die Statue eine neugotische Farbfassung, die 1936 wieder entfernt wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Bauer: Das Kitzinger Land. Kostbarkeiten, Denkmäler, Kuriositäten. Band I, 1. Auflage, Volkach 2004, Seite 100–104
  • Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim, 4. Auflage, Volkach 1987, Seite 136–141
  • Beatrize Söding: Die Dreikönigsgruppe im Würzburger Dom – Studien zur hochgotischen Monumentalskulptur in Deutschland an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, Hildesheim (u. a.) 1994

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entspr. etwa 160 Litern. Vgl.: Bauer, Hans: Das Kitzinger Land. S. 102.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]