Legbüchse

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Ein übliches Gewehr als Legbüchse

Eine Legbüchse ist eine Feuerwaffe, die eine Selbstauslösevorrichtung hat.

Legbüchsen wurden im 17. Jahrhundert und davor eingesetzt, um unerwünschte Wildtiere (Schädlinge – wie Ratten, Mäuse, Krähen, Fischotter) zu erlegen.[1] Die Funktion erinnert stark an eine Selbstschussanlage.[2]

Im 18. Jahrhundert wurden auch Wildschweine mit Legbüchsen bejagt. In mehreren Stichen des Augsburger Kupferstechers Johann Elias Ridinger wurden entsprechende Szenen festgehalten.[3]

Im Jahr 1749 wurde die Jagd mit Legbüchsen in Preußen verboten.[3] Andere Fürstentümer kamen in den folgenden Jahren zum gleichen Schluss. Ludwig Ganghofer dazu in seiner Beschreibung "Jagdleben im Hochland": "... trotz aller Wachsamkeit der Jäger, auch würgende Drahtschlingen und meuchlerische Legbüchsen."[4]. Die Legbüchse wurde auch von Wilderern benutzt.[5] Heute ist der Einsatz von Legbüchsen nach § 19, Abs. 1, Nummer 9 BJagdG (Bundesjagdgesetz) verboten.[6]

Einem spektakulären Unglücksfall durch eine Legbüchse fiel Thekla von Hennigs auf dem Rittergut Buggow 21. November 1931 bei Anklam zum Opfer und erlangte weit über Pommerns Grenzen hinaus Aufmerksamkeit, da es detailliert in den kurz darauf erschienenen Band 2 des bekannten Werks Wilddieberei und Förstermorde des Autors Otto Busdorf fand.[7]

Fotografen nutzen gerne eine ähnliche Vorgehensweise, um ungestörte Aufnahmen von Tieren zu machen. Sie legen dazu ihren Fotoapparat ab und lösen die Aufnahme mit dem Selbstauslöser oder dem Fernauslöser aus. Mit Infrarotsensoren automatisch auslösende Foto- und Filmkameras nennt man auch Wildbeobachtungskameras.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beispiel einer selbst auslösenden Otter-Falle mit einer Büchse im Jahr 1604 aus Paderborn: Wilhelm Richter: Geschichte der Stadt Paderborn, Bd. II. Junfermann, Pape, Paderborn 1903, S. 100 f (Digitalisat im Internet Archive).
  2. R. von Schmiedeberg: Die Legbüchse. In: Der Waidmann - Blätter für Jäger und Jagdfreunde. Nr. 18. Paul Wolff, Leipzig 1879 (Online).
  3. a b Der Schuss auf die Sau in der Suhle. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Dezember 2016; abgerufen am 4. Dezember 2016.
  4. Ludwig Ganghofer: Jagdleben im Hochland. In: Ludwig Ganghofer. Adolf Kröner, abgerufen am 4. Dezember 2016.
  5. Haseder S. 500
  6. Legbüchse/Jagdsegen. Deutsches Jagd Lexikon, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Dezember 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/deutsches-jagd-lexikon.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Wilddieberei und Förstermorde, Band 2, neue Ausgabe 1995, Otto Busdorf (Autor), Ernst Ludwig von Aster (Illustrator), ISBN 978-3788806613

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]