Leo Kunnas

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Leo Kunnas (2019)

Leo Kunnas (* 14. November 1967 in Kliima) ist ein estnischer Oberstleutnant der Reserve, Politiker und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leo Kunnas begann seine militärische Karriere im 1990 wiedergegründeten Verteidigungsbund und stieg nach der Wiederherstellung der Estnischen Unabhängigkeit innerhalb der Estnischen Streitkräfte zum Oberstleutnant (2003) auf. In dieser Funktion nahm er 2005 innerhalb des amerikanischen Stabs auch an der Besetzung des Iraks teil.

Leo Kunnas ist Mitglied des Estnischen Schriftstellerverbands und seit 2019 für die rechtspopulistische EKRE Abgeordneter im estnischen Parlament.

Literarisches Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunnas debütierte 1990 in der Zeitschrift Looming mit einer Erzählung, die zehn Jahre später bei seinem eigentlichen Buchdebüt wieder mit abgedruckt wurde. Dieses Debüt, Diener des Kriegsgotts (2001), wurde mit dem (halben) Betti-Alver-Debütpreis ausgezeichnet und vielfach – meist positiv – besprochen. Die Kritik zog Vergleiche zu Andres Vanapa, Raimond Kaugver, Ahto Levi, Silver Anniko, Peeter Urm und Arved Viirlaid.[1] Andererseits ist der Roman auch eher abfällig als „Männerliteratur“ bezeichnet worden[2] oder als ein „…martialischer Entwicklungsroman […], dem es an melodramatischen Einsprengseln nicht fehlt.“[3]

Auch Kunnas‘ weiteres Werk befasst sich mit der Militärthematik, so wird in Krieg 2023 (2016) ein bewaffneter Konflikt mit Russland beschrieben. Wie der Titel dieses Romans verrät, verfasst Kunnas auch Science-Fiction, wofür er mehrmals prämiert wurde.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kustumatu valguse maailm. Sõdurjumala teener ('Die Welt des nicht gelöschten Lichts. Diener des Kriegsgotts'). Tuum, Tallinn 2001. 332 S.
  • Sõda 2023. Koljat: kõigile, kes võitlevad oma koletistega. Taavet: kõigile, kes ekslevad oma labürintides. Dokumentaalromaan veel sündimata sündmustest ('Krieg 2023. Goliath: Für alle, die mit ihren Dämonen kämpfen. David: Für alle, die in ihren Labyrinthen umherirren. Dokumentarroman über noch ungeschehene Ereignisse.'). Tallinn: Küppar & Ko 2016. 282, 228 S.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mihkel Samarüütel: Märkmeid Leo Kunnase raamatust. In: Vikerkaar. 2–3/2002, S. 182–184.
  • Piret Tali: Major Leo Kunnas's novel about the triumph of the will. In: Estonian Literary Magazine. 14, 2002, S. 36–37 ([1]).
  • Mihkel Mutt: Major Jack London. In: Looming. 2/2002, S. 290–294.
  • Aarne Ruben: Sõduri autobiograafia. In: Looming. 2/2002, S. 294–296.
  • Mari Laaniste: Sõdurjumala teener. In: Keel ja Kirjandus. 2/2002, S. 135–136.
  • Meelis Oidsalu: Kodusõda 2023. In: Vikerkaar. 4–5/2017, S. 180–182.
  • Piret Viires: Sõjakujutusest tänapäeva eesti kirjanduses. Leo Kunnase sõjad. In: Keel ja Kirjandus. 12/2017, S. 916–925.
  • Indrek Hargla, Leo Kunnas, Peeter Helme: Aga ulmes on see võimalik. In: Looming. 5/2019, S. 690–696.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leo Kunnas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Leo Kunnas auf der Webseite des estnischen Parlaments (englisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mihkel Mutt: Major Jack London. In: Looming. 2/2002, S. 290
    Priit Kruus: Kõvad mehed on tagasi. In: Sirp. 11. Januar 2002, S. 6.
  2. Mihkel Samarüütel: Märkmeid Leo Kunnase raamatust. In: Vikerkaar. 2–3/2002, S. 182.
  3. Cornelius Hasselblatt: Geschichte der estnischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Walter de Gruyter, Berlin / New York: 2006, S. 783.