Leon Duray

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Leon Duray 1927 am Steuer eines Miller, beim einem Rennen am Culver City Speedway

Leon Duray, geboren als George Gardner Stewart (* 30. April 1894 in Cleveland; † 12. Mai 1956 in Twentynine Palms) war ein US-amerikanischer Autorennfahrer.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Besonderheit war Leon Duray’s Name. Er kam in April 1894 als George Stewart zur Welt und erwirkte in den 1920er-Jahren eine offizielle Namensänderung. Hintergrund war die Verbundenheit mit seinem Idol Arthur Duray – einem französischen Rennfahrer-Pionier, der neben seinen Erfolgen in Europa 1914 Zweiter beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis war –, dessen Nachnamen er annahm. Seine Rennfahrerkollegen nannten ihn „The Flying Frenchman“ oder „Big Egg“. Seine Rennfahrer-Philosophie war einfach. Der einzige Weg ein Autorennen zu fahren sei in Führung liegend. Es gebe nur Siegen oder Verlieren, was in seinem Fall oft Ausfall durch technische Defekte bedeute. Viele der von ihm gefahrenen Rennwagen hielten der Tortur seiner Fahrweise nicht stand und gingen zu Bruch.

Sein Debüt beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis, das er 1922 gab, begründete seinen Ruf. Im Training hatte er im von Louis Chevrolet gemeldeten Frontenac den vierten Rang erreicht und lag im Rennen immer im Spitzenfeld, ehe die Hinterachse brach. 1925 startete er zum ersten Mal aus der Pole-Position und erreichte im Miller den sechsten Rang, seine einzige Zielankunft in Indianapolis. 1927 erwarb er für den Preis von 15.000 US-Dollar von Harry Miller einen Monoposto-Rennwagen, mit dem er forthin Rennen bestritt und an Rekordfahrten teilnahm. Erneut von der Pole-Position aus ins Rennen gehend, führte er 1928 59 Runden lang. Nach 133 Runden musste er den Miller mit völlig überhitztem Motor abstellen. 1929 war er in Indianapolis neben Ralph Hepburn und Tony Gulotta einer der drei Miller-Werksfahrer. Diesmal vom zweiten Startplatz losfahrend endete die Teilnahme nach 65 Runden wegen eines defekten Vergasers. Im Herbst 1929 kam er mit der Miller-Rennmannschaft zum ersten Mal nach Europa und stellte auf der Rennbahn von Linas-Montlhéry Geschwindigkeitsrekorde über die Fünf- und Zehn-Meilen-Distanz auf.

1931 fuhr er in Indianapolis einen Eigenbau. Das Chassis kam von Stevens, in das er einen 16-Zylinder-Motor eingebaut hatte, den er in seiner Werkstatt fertigte. Das mächtige, extrem laute Aggregat hielt im Rennen nur sechs Runden durch. Einen seiner letzte Renneinsätze hatte er 1934. Zu Ehrens seines Idols startete er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Arthus Duray war dort viermal am Start gewesen). Gemeinsam mit Jean de Gavardie fuhr er einen Amilcar C6 und kam als 14. der Gesamtwertung sogar ins Ziel.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Indy-500-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Startnr. Start Qual. (km/h) Ergebnis Runden Führung Ausfall
1922 4 4 159,720 22 94 2 Achsschaden
1923 28 21 144,680 13 136 0 Lenkung
1925 28 1 182,171 6 200 0
1926 10 3 175,717 23 33 0 Achsschaden
1927 12 3 191,170 27 26 0 Leck im Tank
1928 4 1 196,969 19 133 59 Motorschaden
1929 21 2 191,651 22 65 7 Vergaserschaden
1931 54 29 165,978 37 6 0 Motorschaden
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1934 FrankreichFrankreich Jean de Gavardie Amilcar C6 FrankreichFrankreich Jean de Gavardie Rang 14

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rick Popely, L. Spencer Riggs: Indianapolis 500 Chronicle. Publications International Ltd., Lincolnwood IL 1998, ISBN 0-7853-2798-3.
  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.
  • R. M. Clarke: Le Mans. The Bentley & Alfa Years 1923–1939. Brooklands Books, Cobham 1998, ISBN 1-85520-465-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leon Duray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien