Leopold (Schiff, 1831)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Leopold
Glattdeckdampfer Leopold
Glattdeckdampfer Leopold
Schiffsdaten
Schiffstyp Dampfer mit beidseitigem Schaufelradantrieb
Heimathafen Konstanz
Eigner Dampfschiffahrtsgesellschaft für den Bodensee und Rhein
Bauwerft Josef Pitchard, Dover
Stapellauf 15.10.1831
Außerdienststellung 1840
Verbleib Verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 32,5 m (Lüa)
Breite 10,6 m
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 40 PS (29 kW)
Höchst­geschwindigkeit 7,29 kn (14 km/h)
Transportkapazitäten

Die Leopold war ein Glattdeckdampfer, der auf dem Bodensee verkehrte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stapellauf des Glattdeckdampfers Leopold erfolgte am 15. Oktober 1831 in Konstanz mit der Fürstin Amalie von Fürstenberg als Taufpatin. Mit einer Fahrt von Konstanz nach Überlingen und Ludwigshafen begann das Schiff am 30. November 1831 seinen Liniendienst im Auftrag der „Dampfschifffahrtsgesellschaft für den Bodensee und Rhein Konstanz“.[1] Im folgenden Jahr stellte das Unternehmen das zweite Schiff, den Glattdeckdampfer Helvetia in Dienst.[2] Präsident der 1830 gegründeten Gesellschaft war David Macaire d’Hogguèr. Dieser hatte sich zuvor vom Großherzog Leopold von Baden ein Privileg über 25 Jahre für die badische Dampfschifffahrt geben lassen.

Der Dampfer Leopold fuhr vornehmlich auf dem Obersee und dem Überlinger See, während die Helvetia die Strecken übernahm, bei denen Rheinbrücken unterquert werden mussten. Die Schiffe waren hauptsächlich für den Güterverkehr gedacht; an Sonntagen wurden auch sogenannte Lustfahrten durchgeführt.[3] Schon nach wenigen Jahren war der Holzrumpf der Leopold verbraucht und der Dampfer wurde durch einen Nachfolger gleichen Namens[4] ersetzt.[5] Dieser erhielt eine eiserne Rumpfschale und brachte es damit auf 65 Dienstjahre.

Kurz vor der Ausmusterung ereignete sich das erste schwere Dampferunglück auf dem Bodensee: In einem Sturm sanken vor Staad SG das an der Leopold angehängte und mit Fässern beladene Schleppschiff samt Nachen mit zwei Matrosen und einem Arbeiter. Am nächsten Tag wurden etwa hundert Fässer bei Friedrichshafen ans Ufer gespült.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl F. Fritz: Abenteuer Dampfschiffahrt auf dem Bodensee. 2. Auflage. Meersburg 1990, ISBN 3-927484-00-8, S. 17–19

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gert Zang: Konstanz in der Grossherzoglichen Zeit. Band 4.1 aus der Reihe Geschichte der Stadt Konstanz. Verlag Stadler, Konstanz 1994, ISBN 3-7977-0301-5, S. 52 f.
  2. Vorarlberger Landesmuseum (Hrsg.): Schifffahrt am Bodensee – Vom Einbaum zum Katamaran. Verlag Ernst Troll, Steißlingen 2005, ISBN 3-9809773-1-5, S. 14
  3. Geschichte der Schifffahrt in der Schweiz (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schiffe-schweiz.ch
  4. Weil verschiedene Bauteile der alten Leopold, darunter die Dampfmaschine, weiterverwendet wurden, findet man auch die Bezeichnung „Umbau“.
  5. Geschichte der Bodenseeschifffahrt
  6. Werner Deppert: Mit Dampfmaschine und Schaufelrad. Die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee 1817–1967. Verlag Friedr. Stadler, Konstanz 1975, ISBN 3-7977-0015-6, S. 58 f.