Leopold Eichelberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gedenktafel für Leopold Eichelberg, Marburg, Barfüßerstraße 40

Leopold Eichelberg (* 24. Juni 1804 in Marburg; † 11. März 1879 ebenda[1]) war ein deutscher Mediziner und politischer Aktivist.

Eichelberg wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Nach seiner Ausbildung war er in Marburg als praktischer Arzt und Privatdozent tätig. Der liberaldemokratisch gesinnte Eichelberg unterstützte 1834 maßgeblich die Verbreitung von Georg Büchners Hessischen Landboten, indem er die Flugschrift in Marburg in einer Auflage von 400 Exemplaren nachdruckte. Dafür wurde er am 12. September 1837 zu langjähriger Festungshaft verurteilt.

Die so genannte November-Fassung des Landboten war von Eichelberg vor der Veröffentlichung verändert worden: Um die Liberalen nicht zu verärgern, schwächte er die Kritik am Landtag und den Verfassungen der deutschen Fürstentümer ab. In der Einleitung strich er den bereits im Juli von Friedrich Ludwig Weidig abgeschwächten Ausdruck der „Vornehmen“, er schreibt von „Fürsten und Großen“.

Während der Revolution 1848 gründete er in Marburg den Verein der reinen Republikaner.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Grab: Eichelberg, Leopold. In: Manfred Asendorf und Rolf von Bockel (Hrsg.): Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe auf fünf Jahrhunderten. Metzler, Stuttgart und Weimar 1997, ISBN 3-476-01244-1, S. 144–146.
  • Gudrun Westphal: „Leopold Eichelberg (1804-1879). Marburger Dozent, Arzt u. Demokrat“. In: Marburger Universitätsbund (Hrsg.): Alma Mater Philippina. WS 1994, ISSN 0569-082X, S. 12–15.
  • Dr. Wilhelm Rehmann: Eichelberg, Leopold, Dozent der Pathologie und Politiker. In: Ingeborg Schnack (Hrsg.): Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck. 1830-1930. Elwert, Marburg 1958, Bd. 6, S. 61–66.
  • „Urteil in der Untersuchungssache gegen I. den Bürgermeister Dr. (Heinrich) Scheffer von Kirchhain, 2. den Dr. Leopold Eichelberg, 3. den Prof. Dr. Sylvester Jordan (…) wegen versuchten Hochverraths, beziehungsweise Beihilfe zu hochverrätherischen Unternehmungen und sonstiger Vergehen nebst den Entscheidungsgründen“. In: Wochenblatt für die Provinz Oberhessen. Marburg 1843, IV, 167, S. 8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAMR), Best. 915 Nr. 5659, S. 79 (Digitalisat).