Lern- und Verhaltensampel

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Beispiel für eine kindgerechte Lern- und Verhaltensampel

Die Lern-[1] und Verhaltensampel[2][3] (Synonyme Klassenampel, Feedback-Ampel, Lärmampel, Benimm-Ampel) kann in pädagogischen Einrichtungen (z. B. Schulen, Heime, Kitas) zur Steuerung des Verhaltens von Kindern und Jugendlichen verwendet werden. Sie basiert auf den Annahmen des Behaviorismus (operantes Konditionieren). Die Kinder und Jugendlichen können sich bei erwünschtem Verhalten kleine Belohnungen verdienen. Durch die Ampel[4] geben die Erwachsenen den Kindern und Jugendlichen eine direkte Rückmeldung auf das gezeigte Verhalten, unerwünschtes Verhalten wird reduziert und erwünschtes Verhalten verstärkt. Sie ist bei internalisierenden und externalisierenden Problemverhalten einsetzbar.

Empirische Untersuchungen zeigen, dass die Ampel bei Kindern und Jugendlichen ohne Verhaltensschwierigkeiten nicht verwendet werden sollte (Deci & Ryan,[5] 1993). Diese verhalten sich schon eigenständig intrinsisch positiv und würden durch die zusätzliche Verwendung von extrinsisch motivierenden Verfahren wie der Ampel ihr eigenständiges positives Verhalten reduzieren.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kai Uwe Wollenweber: Die Lern- und Verhaltensampel im schulischen Kontext. Europa-Universität Flensburg, 26. Januar 2023 (PDF) (auch als Download).
  2. Isabelle Naumann: Von der Meritentafel zur Verhaltensampel – Lob und Strafe in der Grundschule. In: Frederike Thole et al. (Hrsg.): Über die Notwendigkeit der Historischen Bildungsforschung. Wegbegleiter*innenschrift für Edith Glaser. Verl. J. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2021, ISBN 978-3-7815-2479-8, S. 150–160.
  3. Martina Hehn-Oldiges, Britta Ostermann: Ampeln und andere Ermahnungssysteme: problematische Strategien zur Erziehung. In: Behindertenpädagogik. (ISSN 0341-7301) 60. Jg., H. 1 (2021), S. 79–100 (online).
  4. Jutta Kieler-Winter, Edith Dvorski: Die Klassen-Ampel: Arbeitsmaterial zur Werteerziehung und Verbesserung des Klassenklimas: ab Klasse 3. Brigg Verl., Friedberg bei Augsburg 2022, ISBN 978-3-95660-361-7.
  5. Edward L. Deci, Richard M. Ryan: Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. In: Zeitschrift für Pädagogik. (ISSN 0044-3247) Bd. 39 (1993), S. 223–238.