Libausche Zeitung

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Libausche Zeitung. Amtliches Publikationsorgan des Stadtkreises Libau und der Kreise Grobin und Hasenpoth

Beschreibung Tageszeitung, Amtsblatt
Sprache Deutsch
Verlag G. D. Meyer (Russland)
Hauptsitz Poststraße 8–10, Libau[1]
Erstausgabe 24. September 1824
Einstellung 22. Juni 1939
Erscheinungsweise täglich, ausgen. sonn- und feiertags
Verkaufte Auflage ca. 6.200 (1928)[2]
ca. 3.000 (1937)[3] Exemplare
Chefredakteure Arno Meyer (bis 1939)
ZDB 1026218-0

Die Libausche Zeitung war amtliches Publikationsorgan des Stadtkreises Libau und der Kreise Grobin und Hasenpoth im Gouvernement Kurland des Russischen Kaiserreiches. Die Libausche Zeitung war das älteste deutsche Blatt Lettlands.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeitung erschien vom 22. September 1824[5] bis 22. Juni 1939 täglich, ausgenommen an Sonn- und hohen Feiertagen.[6]

Vom 24. September 1824 bis zum 21. März 1825 erschien fortlaufend in jeder Nummer die Erzählung „Rebecca“, der erste Zeitungsroman in der baltischen Presse.[5]

Gedruckt wurde die Zeitung zuletzt in der Buch- und Steindruckerei von Gottlieb Dietrich Meyer (1828–1902), der ab 1856 in Libau auch ein Fotografie- und Daguerreotypiegeschäft betrieb. Verleger und Hauptschriftleiter war zuletzt Arno Meyer (1892–1972).[7] Mit der Einstellung der Zeitung wurde auch die seit 1937 erschienene Nebenausgabe „Deutscher Bote“ eingestellt. Arno Meyer gab an, dass die Schließung des Blattes mit der Lage der deutschen Volksgruppe in Libau zusammenhing, die in den letzten 20 Jahren die Hälfte ihres ursprünglichen Bestandes durch Abwanderung verloren hatte.

Politische Einstufung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Wachtsmuth beschrieb in seinem Tätigkeitsbericht Von deutscher Arbeit in Lettland 1918–1934 die Libausche Zeitung als in „liberalem Geiste gehaltene“ Zeitung.[8] Das Political Handbook of the World des Council on Foreign Relations stuft die Zeitung als politisch konservativ ein.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 100 Jahre Libausche Zeitung. G. D. Meyer, Libau 1924.
  • Die Frontberichte der „Libausche Zeitung“. In: Der Bolschewismus und die baltische Front. S. Hirzel, 1939, S. 51 ff.

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sperlings Zeitschriften u. Zeitungs-Adressbuch. H.O. Sperling, 1931, S. 609.
  2. Friedrich Bertkau: Das amtliche Zeitungswesen im Verwaltungsgebiet Ober-Ost. Beitrag zur Geschichte der Presse im Weltkrieg. E. Reinicke, 1928, S. 55.
  3. Karl Bömer: Handbuch der Weltpresse. Leipzig 1937, S. 268.
  4. Die „Libausche Zeitung“ eingegangen. In: Deutsche Presse, Ausg. 29, 1939, S. 266.
  5. a b Baltische Monatshefte. Jahrgang 1938. Ernst Plates, 1938, S. 81.
  6. Baltisches Jahrbuch 1906, F. Deutsch, 1906, S. 101.
  7. Alfred Intelmann: Aufzeichnungen über das letzte Arbeitsjahr der deutschbaltischen Volksgruppe in Lettland und ihre Umsiedlung. Druckmeister Essen, 1984, S. 149.
  8. Wolfgang Wachtsmuth: Das politische Gesicht der deutschen Volksgruppe in Lettland in der parlamentarischen Periode. [=Bd. 3. Von deutscher Arbeit in Lettland 1918–1934], Comel, Köln 1953, S. 11.
  9. Political Handbook of the World. Council on Foreign Relations, Harper & Brothers, 1931, S. 119.