Libysche Kommunistische Partei

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Die Libysche Kommunistische Partei (italienisch Partito Comunista Libiano, arabisch الحزب الشيوعي الليبي, DMG al-Ḥizb aš-Šuyūʿī al-lībī) ist eine marxistisch-leninistische Partei in Libyen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Marxismus kam nach Libyen durch italienische Siedler während der italienischen Kolonialzeit in Libyen sowie durch bürgerliche Intellektuelle und Studenten, die im Ausland studierten und mit der kommunistischen Bewegung in Kontakt kamen.[1]

Die Partei selbst wurde kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und hatte zumeist Italiener unter ihren Mitgliedern. Sie war rechtlich als Politischer Verband für den Fortschritt Libyens organisiert. Um die Regierung des neuen monarchischen Regimes zu erleichtern, vertrieben die britischen Besatzer viele Italiener, darunter auch viele Kommunisten. Im November 1951 wurden sieben Anführer der Partei des Landes verwiesen und die Organisation wurde daraufhin von der Polizei überwacht.[2] Das Hauptquartier der Libyschen Kommunistischen Partei war in Bengasi. Der Einfluss der Partei war auf eine kleine Gruppe in der Kyrenaika beschränkt, zudem hatte die Partei das Haupthindernis das Diktat der religiösen Geistlichen und der amerikanisch-britischen Truppen auf Libyen. Unter solchen Umständen konnte die Partei kaum Einfluss auf die nationale Wirtschaft ausüben.

Allerdings stifteten die kommunistischen Kämpfer Studentendemonstrationen gegen die Regierung.[1] Im Jahre 1952 verbot die Regierung alle politischen Parteien.[3] Nach der Revolution des 1. September 1969 begann die Regierung der Republik unter der Leitung von Muammar al-Gaddafi mit einer neuen Kampagne gegen die libyschen Kommunisten und unterdrückte sie.[4] Im Jahr 2011 unterstützte die Libysche Kommunistische Partei die Rebellion gegen die Gaddafi-Regierung, wie auch der Rest der Manifestationen des so genannten „arabischen Frühlings“.

Die Partei veröffentlicht die Zeitung Corriere del Lunedì („Mail am Montag“).[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Omeish Ibrahim: Historia política y futuro de la sociedad civil en Libia (= Libya Almostakbal). 2009, Surgimiento de los partidos y corrientes políticas después de la independencia de Libia (arabisch, libyaalmostakbal.net [abgerufen am 18. Februar 2012]).
  2. Geoff Simons: Libya: the struggle for survival. Macmillan, Londres 1993, ISBN 0-312-08997-X, S. 161 (englisch, com.ar [abgerufen am 18. Februar 2012]).
  3. Waniss Otman, Erling Karlberg: The Libyan economy: economic diversification and international repositioning. Springer, Nueva York 2010, ISBN 978-3-540-46460-0, S. 16 (englisch, google.co.uk [abgerufen am 19. Februar 2012]).
  4. Communist Party condemns attack on Libya. Partido Comunista Británico, 20. März 2011, archiviert vom Original am 28. Oktober 2014; abgerufen am 18. Februar 2012 (englisch).
  5. Valentino Parlato: Così, a 16 anni in Libia, sono diventato comunista. 31. August 2010, archiviert vom Original am 22. Juli 2011; abgerufen am 19. Februar 2012 (italienisch).